Sul-assba
(vorislamische Zeit)
O du! dess Herz von langem Gram betrübt
O du! dess Herz von langem Gram betrübt
Denkst du an Ommi Naúm die dich geliebt,
Denkst du an Sie, nachdem dich floh ihr Bild.
Die Zeiten sind bald hart, bald wieder mild,
Mir bringt die Liebe Schmerzen nur und Pein,
Denn immer fällt mir ihr Versprechen ein.
Ohnmächtig bin ich nur vereint mit ihr
Die nun zu spät zu Willen würde mir.
Du wehrst die Zwischenträger doch nicht ab,
Wenn dir das Loos aufrichtigen Freund auch gab,
Mein Vetter ist nicht freundlicher Natur,
Ich hasse ihn und er, er hasst mich nur.
Wir sind getrennt, ich frei der Freundschaftspflicht,
Lass mich, denn er ist mein Verwandter nicht.
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Erinner' ich mich des zarten schönen Lippenrand's
Denk' zwischen Borik und Oseib ich des Lands,
Denk' ich an ihren Wuchs und denk an meine Thränen,
Kann ich nach Schönem und nach Reinem nie mich sehnen.
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Sul-assba war einer der
Beni Idwan, ein Ritter und Dichter der arabischen Vorzeit, der an
vielen Streifzügen und Abentheuern Theil nahm. Er war auch ein Richter
der Araber, der, als er alt ward, und zu befürchten anfing, dass ihn
das Alter Recht zu sprechen verhindern, sich durch das Klopfen eines
Stockes mahnen liess (wie die römischen Redner sich zum Einhalten des
Masses und des Ton's mahnen liessen).
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