Ahmed Ben Mohammed
el-Chaulani Ibnol-Abbar
(um 1038)
Du weisst nicht, wie für stets Dein Aug' erwarb mein Herz
Du weisst nicht, wie für stets Dein Aug' erwarb mein Herz,
Wie meine Brust gefüllt mit Deiner Liebe Schmerz,
Mein Leben sei geweiht Ihr, die mir nahen wollte,
Gehindert durch den Strom der Thränen, welcher rollte.
Die Späher fürchtend, kam Sie schnell mit Hals, dem blossen,
Der war nur von dem Band' der Grazie umschlossen;
Ich gab den Becher ihr, es schämte sich der Wein
Vor ihrem Mund', so kühl, vor ihrem Zahn', so rein,
Wir tranken, bis der Schlaf liebkost' die Augenlieder,
Und bis der Wein Sie warf in meine Arme nieder.
Die Wangen reicht' ich Ihr als Polster, doch Sie sprach:
Der beste Polster ist für mich die Hand, die flach;
Sie lag in dem Harem, entfernt von aller Pein,
Ich durstete und trank, doch nicht vom süssen Wein;
Von Deinem edlen Mond' ward voller Mond verdunkelt,
Und schwarz der Horizont aus Neid, dass Sie so funkelt,
Es wusste nicht die Nacht, wo ginge auf der Mond,
Sie wusste nicht, dass er in meinen Armen thront.
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