Mehjar ed-Dilemi
(gest. 1036)
Der Regen tränke zu Rakamatein
Der Regen tränke zu Rakamatein
Ihr Haus mit Wasserstricken, welche fein,
Wie zögen sie mich zur Geliebten hin,
Da zwischen mir und ihr die Berge zieh'n!
In der Entfernung schauet sie mein Herz,
Wenn auch im Traume nur, als wie zum Scherz,
Bei Gott! wie rein und doch zugleich wie trübe
Ist in der Fern' und Nähe ihre Liebe!
Wann Traurigkeit muss der Bewild'rung weichen,
So sucht mein Auge doch nur ihres Gleichen,
Es thut den Wuchs der weiche Ast mir kund,
Den Becher schlürfe ich als ihren Mund,
Inmitten Sandeshügeln ich sie seh'
In dem von ihrem Kind' getrennten Reh,
Es fürchtet sich sein Junges zu verlieren,
Und um so schöner seine Augen stieren.
O Mutter Malik's, Du bist mir erschienen
In der Gaselle Gang und Blick und Mienen;
Hat sie von Dir die Stirne nicht, die Wangen,
So hast von ihr das Aug', den Hals den langen,
Wer wird mich tadeln, dass das Haus ich liebe,
Das Steinwurfsziel von jedem edlen Triebe,
Nach Nedschd sehnt sich das Herz, nach seiner Sicht,
Wenn es gebirgig auch - mich irr't es nicht.
Ihr habt verhindert mich sie anzuschauen,
Wollt dem Genuss', dem Herzen ihr vertrauen!
Am Tamarindenbaum' wird kurz die Nacht,
Die lange, wann mit O! und Ach! durchwacht.
Die Leidenschaft begibt sich in Gefahren,
Vor denen sie Irrgänge nicht bewahren,
Verirren würd' ich mich im dichten Dunkel,
Wenn zeigte nicht den Weg des Zahns Gefunkel.
_____
Du gingst, und es erging die Sag' hienieden,
Dass von dem Körper sich das Herz geschieden,
Des Gadha's Nachbar sag': o Lust, die süsse,
Wenn sie sich nur verew'gen liesse!
Ein Jahr vorbei! und ihr seid mir noch werth,
Kurz ist die Sehnsucht, die ein Jahr nur währt;
Der Ost befrachtet sich mit eurem Duft',
Ein Wohlgeruch, er führet durch die Luft,
O sendet euer Bild mir in dem Traum',
Wann ihr erlaubt dem Schlaf' zu geben Raum.
_____
|