Ibn Mokbil
(Anfang des 7. Jh.s)
Lob der Frauen
Sie wandeln hin wie eine Reihe von Kamelen,
Die bald der Thau, und bald die Fluth des Quelles tränkt;
Sie schütteln ihren Leib den üppig wohlgenährten,
Wie in dem Nordwind zarter Zweig in Zweig verschränkt
Rodeinischem Kamele gleich, das wenn berühret
Von Kaufmann's Hand, mehr Milch sogleich beim Melken schenkt.
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Ibn Mokbil: ist Temim
Ben Ebi Mokbil, aus dem Stamme der Beni Idschlan, welchen Nedschaschi
mit seinen Satyren verfolgte; er ward Moslim. Auf einer seiner Reisen
kam er zu dem Platze Assr el-Okaili, wo er durstig Wasser begehrte.
Zwei Knaben kamen mit einem Becher voll Milch; als sie aber einen
alten einaugigen Mann sahen, thaten sie ihm Unbild an, so dass er
erzürnt, ohne zu trinken, wegging. Der Vater, welcher es hörte, eilte
ihm nach und bat ihn umzukehren; da er nicht wollte, bat jener noch
einmal, er möge zurückkehren, damit seine beiden Söhne ihn bewundern
lernen möchten. Er liess sich bereden, und sang aus diesem Anlasse
einer seiner besten Kassidete. Unter seine besten Verse gehören die
zum Lobe von Frauen gesagten.
[siehe oben]
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