Arabische Dichter

Aus der Literaturgeschichte der Araber

von  Joseph von Hammer-Purgstall (1850-56)



Achil Ben Idris
(gest. 1165)


Weisst Vollmond Du, dass ich mich immer sehne


Weisst Vollmond Du, dass ich mich immer sehne
In Liebe anzuschauen Dein Gesicht;

Wenn ich so liege und mich länger dehne,
So kann ich mich an Deinem Anblick sätt'gen nicht.

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Zweifacher Art ist meine Liebe,
Ich folge Dir, Du flieh'st vor mir,

Und schelte ich Dich aus, so scheint es mir,
Als ob ich ungelegen wäre Dir.

O Gott, dass Dein Genuss einst werde mir,
Das Leben flieht, Versprechen bleibet hier.

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Achil Ben Idris: aus Ronda, Staatssecretär Ebu Dschafer B. Hamdin's, des Herrn von Cordova, flüchtete, als die Macht seines Herrn zu schwanken begann, erst nach Malaga und dann nach Marokko, von wo er durch des Statthalters Dschafer B. Athije's Schutz das Richteramt von Cordova und dann von Sevilla erhielt; er lobte denselben in einer von Ibnol-Abbar erhaltenen Kassidet aus dem Mim. Er war ein Zeitgenosse Ibn Said's (des Liebhabers Haffsa's), des grossen Dichters, mit welchem er in poetischen Verkehr stand.

 

Aus: Literaturgeschichte der Araber
von ihrem Beginne bis zum Ende
des zwölften Jahrhunderts der Hidschret
Von Hammer-Purgstall
Zweite Abtheilung
Von dem Regierungsantritte Mostekifi-billah's
bis zum Ende des Chalifates zu Bagdad im Jahre 656 (1258)
Siebenter Band
Vom achten Jahre der Regierung des ein und dreissigten Chalifen
Moktefi-bi-emrillah bis zum Falle Bagdad's
d. i. vom Jahre der Hidschret 538 (1143) bis 656 (1258)
Wien 1856
(S. 850)

 

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