Monachchal el-Jeschkori
(Anfang 7. Jh.)
Wenn du mich schmähest o so gehe ...
Wenn du mich schmähest o so gehe,
Nach Irak hin zur Einz'gen Ihr;
Frag' nicht ob ich einst reich gewesen,
Erwähn' des Guten nur von mir;
Die Winde wehten von den Steppen,
In dem Palast Beitol-Kebir,
Mich letzte Feuchtigkeit des Thaues,
Ich kos'te mit Kadah Schedschir.
O Herr! wo sind Monachal's Tage
Die kurzen, wo ich dahlt' mit ihr:
O Hind! o Hind! wer kommt zu helfen
Dem elenden Gefang'nen mir!
[dahlen: verliebt tändeln]
_____
Ich kam am regnerischen Tage,
Zu der Verschleierten zu Ihr,
Der Schönen mit dem vollen Busen,
In Seide und damast'ner Zier.
Ich trieb sie fort, sie trieb mich fort,
Wie Kathas auf dem Teichrevier:
Sie schwankte her, ich schwankte hin,
Nach Rehe lustiger Manier;
Sie sagte schmachtend o Monachchal
Was braucht's der Seide wohl bei dir?
Mich kleidet deine Liebe nur,
Sie lenkt und führet mich nicht irr'.
Ich machte mit die Trinkgelage,
Mit dem Wesir und dem Fakir
Ich trank mit Männern und mit Frauen,
Den tapfersten und schönsten schier
Und wollte ich, so wär' ich Herr
Von Chawernak und von Sedir
Nach ausgeschlaf'nem Rausch verlangt mich
Nach dem Kamele und nach Dir,
Ich liebe es, es liebet mich,
Nach deinem hat das meine Gier.
_____
Er fiel ein Opfer des
Verdachtes Noman's Ben Monsir's, dass Monachchal der Geliebte von
dessen Gemahlin Motedscherridet. Einige sagen, Noman habe ihn lebendig
begraben, Andere, er habe ihn in's Wasser werfen lassen.
Motedscherridet's beide Söhne waren wirklich dem Monachchal aus dem
Gesichte gerissen, er war ein schöner Mann; während Noman ein
rothhaariger aussätziger Knirps. Monachchal gehörte zu dessen
vertrauten Tischgenossen, wenn aber Noman auf die Jagd ging,
unterhielt sich Monachchal mit der Königin. Eines Tages war Noman auf
die Jagd geritten, die Liebenden dahlten, Motedscherridet band ihren
Knöchelring mit ihrem Haare an den Knöchelring ihres Geliebten, Noman
kehrte diessmal früher als gewöhnlich von der Jagd, die zur Wache
aufgestellte Sclavin ward seiner Rückkunft zu spät gewahr, er trat
unangemeldet ein, und fand die beiden Knöchelringe aneinander
gebunden; er übergab den Monachchal seinem Profosen Akab aus dem
Stamme Lachm, der den Dichter zu Tod folterte. (...)
Monachchal sang unmittelbar eh' er erschlagen ward' das folgende
schöne Gedicht:
Wenn du mich schmähest o so gehe [siehe oben].
|