Abdolbirr Ibnol-Forsan
(12. Jh.)
Nachdem die Sclavin weissen Turban umgewunden
Nachdem die Sclavin weissen Turban umgewunden,
Und um das Kleid den rothen Mantel umgebunden,
Da gab ich meine Seel' aufopfernd für Sie hin,
Denn du, stets frische Huld du bist ihr Heil,
Ihr ward die Schönheit, vollkommene, zu Theil,
Was Andern Ganzes ist, das ist bei Ihr nur Theil;
Und als das Licht von deiner Ehre ausgestrahlt,
Und in die Länder sich vertheilet sogestalt,
Da wickelte ins Roth sich ein ein jeder Blick,
Erhörung kam von dir als Pflicht und als Geschick;
Sie liess das rothe Kleid von oben tief herab,
Des Ruhmes Kron' dem Scheitel Glanz und Adel gab,
In ihrem Turban schien Sie mir ein voller Mond,
Der in dem Morgenroth auf grüner Erde thront.
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Abdolbirr Ibnol-Forsan
hatte grosse Kenntniss in der Hamasa und in der Poesie überhaupt, die
er als einer der ausgezeichnetsten Philologen und Dichter selbst
trieb. Er stand als Secretär beim Emir Ibn Ganijet Ebu Sekeria Jahja
Ibn Ishak B. Mohammed B. Ali el-Mostewfi el-Majurki bis zu den Tagen
Raschid's, und beschränkte sich auf diesen Dienst; er ward als
Gesandter nach Bagdad gesendet, wo er sich einen Monat aufhielt, ehe
er zur Audienz gelassen ward und mit den Schöngeistern und Philologen
von Bagdad sich in Gespräche einliess. el-Makri gibt neunzehn seiner
Distichen, Gelegenheitsgedichte.
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