Ibnes-Saati
(gest. 1207)
O welche Nacht, die zu Sojuth wir einst vollbracht!
O welche Nacht, die zu Sojuth wir einst vollbracht!
Der Zeitenlauf, er bringt mir nimmer solche Nacht!
Wir lagen froh, die Nacht war eine junge Frau,
Wenn auch ihr Haupt vom Glanz des Mond's war silbergrau,
Es waren Perlen Thau's, gereihet wie Korallen,
Die von dem Ost berührt zur Erde niederfallen,
Der Vogel sang, der Teich schlug Wogennoten auf,
Es schrieb der Wind, die Wolken setzten Punkte d'rauf.
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Wir kamen nun zu einem grünen Garten,
Wo für das Aug', die Seele, Nahrung warten:
Verwundert weilte ich, es schworen die Gefährten,
Des Gartens Hauche seien des Moschus-Rehes Fährten,
Der Himmel Ambra sei, Juwelenschmuck die Weide,
Die grüne Wiese sei gehüllt in Kleid von Seide,
Die Anemone liess die Kamomillen küssen,
Verstohl'ne Blicke sandten weiter die Narcissen,
Die Anemone Wang, die Zähne Kamomille,
Narciss' das Aug voll Lust, dass es daran sich stille.
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Ibness-Saati: ein
berühmter Dichter, Verfasser von zwei Diwanen, deren einer in zwei
Bänden, der andere Bruchstücke des Niles betitelt ist. Er starb
ein und fünfzig Jahre und sechs Monate alt, und ward am Fusse des
Berges Mokatham bestattet.
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