Auszüge aus
der Geschichte Semaani's
el-Hasan Ben el-Motewekkil alallah el-Haschimi
Für Liebe ward die Trennung nicht geschaffen,
Der schwerer Nichts als das Getrenntsein fällt,
Ich sage, was beginnt der Liebende,
Den von dem Nächsten man entfernet hält?
Er ist sich selber nur zur Last, so lang
Die Scheidungswand vor ihm nicht niederfällt,
Und ihm genüget nicht was er erreicht,
Bis wieder Aug' mit Aug' zusammenfällt.
(S. 1250)
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el-Hasan B. Mohammed el-Haschimi
O Du, der Du entfernet bist,
Die Sehnsucht bringt zuletzt mich um,
Ich bin der Dummheit ganz verfallen,
Wiewohl sonst kein Verliebter dumm.
(S. 1251)
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Hasan Ben Ali Ben el-Haddad
Wär' ich im Paradies und sähe ihn in Flammen,
Ich stieg hinunter gleich zu sein mit ihm beisammen,
Und wär' ich in der Höll' und hiess mich Einer geh'n,
Ich spräche nein! den Liebsten habe ich geseh'n.
(S. 1253)
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Hamdan B. el-Hosein el-Magribi
Sie sah mein Haupt und sagte: was bedecken
Die weissen Haare an der Schläfe Seiten,
Ich sprach: diess sind die Sterne, die den Schimmer
Den schönsten für den Dom der Nacht bereiten.
(S. 1254)
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Daud Ben Okail el-Mossuli
sagte auf dem Wege nach Mekka:
Bei Gott! mein Herz ist nicht von Liebe weich,
Ich halte aus das Schwert der heissen Wangen,
Es zeigt sich in dem Schmuck, dem Wein, dem Speichel,
Beschreibt die Schlachten, was zu Grund' gegangen.
(S. 1254)
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Dobeis Hasan el-Bagdadi
Mein Übel ist, dass ich die Liebe trage,
So lang als es nur billig ist fürwahr,
Nachdem die Leidenschaft mich übermächtigt,
Seh'n sie im Herzen erst die Sehnsucht klar.
(S. 1254)
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Risk Ibn Abdol-Wehhab et-Temimi
Hätt' ich gekannt das Leid des Tag's der Trennung,
Nie hätte ich erwähnt des Tag's der Trennung,
Wie lang kann mir das Land der Trennung frommen,
Wie lang ertrag' ich Nichtzusammenkommen?
Bei Gott! die Zeit wird doch ihr Wort erfüllen,
Und durch das Wiederseh'n die Sehnsucht stillen.
(S. 1256)
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Suleiman Ben Ebi Thalib en-Nehrewani
Wenn man mein Liebchen mit dem Mond vergleicht,
So thuet man dem Liebchen Unrecht leicht,
Denn mir gewährt selbe keine Ruh,
Wiewohl dass ihre Glieder nehmen zu,
Den Mond verdunkeln oft die Wolk' und Luft,
Indessen ihre Wang' mir Thrän' in's Auge ruft.
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Sie glauben, dass die Thrän' vom Auge fliesst,
Indessen selbes reines Blut vergiesst,
Roth wird das Weisse oft, wenn es wird heiss,
Die Ros' ist roth, jedoch ihr Wasser weiss.
(S. 1262)
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Sehl Ben Bischr el-Issferaini
Was hauchet süss'ren Wohlgeruch und Duft,
Du oder Deines Vaterlandes Luft?
Und was von beiden hat wohl selt'nere Tugend,
Ist's Deine Zeit, ist's die der ersten Jugend?
Gedenk' ich Dein, geb' ich den Flausen Raum,
Und mein Genuss ist nur Dein Bild im Traum;
Es tränke Gott die Gegend von Akik,
Und Nächte, bringende des Morgens Glück.
(S. 1263)
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Sinan Ben Moschii er-Rakki
Es wird die Nacht zum Tag durch Wachen,
Indess' stets kürzer sich die Wimpern machen,
Ich sehe nach den Sternen, welche steh'n,
Wiewohl die Himmel sich beständig dreh'n,
Halsstörrig widersteht die Thräne nicht,
Mein Auge hat die Thränen heut' in Sicht,
Wie ist's, dass heute fliesst, die lang' gestockt,
Indessen doch mein Herz in Flammen flockt?
(S. 1264)
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Schodschaa Ben Farid ed-Dehli (ess-sohli?)
Ich glaube, Deine Trennung nahm von mir das Heil,
Und schoss in meine Brust den scharfen Pfeil,
Gut war die Trennung, Du verzeihe mir,
Für Wiederkehrende ist dieses das Revier,
Dem Herzen habet ihr das Mark entnommen,
Kein Beispiel gibt's, dass man dergleichen hat genommen.
(S. 1265)
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Schodschaa Ibn Chamartekin
Glaub' nicht, dass mich verändert Läng' und Weite,
Ich liebe Dich so mehr, o Zier der Leute;
O wäre mir gegönnt der Freunde Sicht,
Ich ginge auf dem Kopf, auf dem Gesicht.
(S. 1265)
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Schebruje (Schebreweih) B. Schidar el-Hamadani
Der Welt hab' ich entsagt und ihren Leckerbissen,
Es wandelt nun das Herz von Trennung nicht zerrissen,
Wenn niederfallen mir zum Schlaf die Augenlieder,
So find' ich zwischen ihnen und dem Aug' Dich wieder.
(S. 1265)
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Schomlijet Ben Ebi Haschim el-Mekki el-Alewi
Des Liebsten Namen schrieb ich in die hohle Hand,
Und küsste sie, weil er bei mir sich nicht befand,
Ich küsste mehrmal sie und schrieb mit meinen Thränen
Das Unrecht, das mir that die Zauberei der Schönen.
(S. 1266)
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Thahir Ibn Sad el-Jehi (?)
Es richtet sich der Leib nach dem, was in dem Herzen,
Es richtet sich das Herz auch nach des Leibes Schmerzen,
O schneidet ab den Strick und thuet was euch däucht,
Denn Alles, was von euch mir zustosst, dünkt mir leicht;
Die Menschen wissen, dass sie mich verliebet seh'n,
Allein, sie wissen nicht, verliebt ich sei in Wen.
(S. 1267)
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Abdallah Ben Isa el-Andalusi
Der Nächte höchste ist für mich die Nacht,
In der das Glas die stete Runde macht,
In welcher halb mit Schlaf das Augenlied befangen,
Die Hand vom Ohrgehäng eilt zu der Knöchel Spangen.
(S. 1271)
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Abdallah Ben el-Kasim Ben esch-Schehrsuri
Ich trinke und es weht der Ost so zart,
Und ich geniess' des Glanzes aller Art,
Der Nebenbuhler schläft in dieser Nacht,
Indessen dass der Freund, der traute wacht;
O spende was in Deiner Hand mit Huld,
Dem Schuldner stehet zu, zu zahlen Schuld.
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Seit vielen Nächten schon verfolgt das Traumbild mich,
Wie ihnen es beliebt, die Nächte dehnen sich,
Ich habe keine Kraft, hier mit Geduld zu schalten,
Unmöglich ist's, Missgunst und Morgen auszuhalten.
(S. 1271)
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Abdallah Ben Mohammed el-Hamdani
Bei Gott! wie zauberisch sein Blick, der fährt
Aus seinen Augenliedern wie ein Schwert,
Kopfwunden tiefe er zu schlagen trachtet,
Wie kann sie schlagen denn ein Blick, der schmachtet?
(S. 1272)
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Abdallah Ben Mohammed el-Beidhawi
Versprochen hat sie zwar mich zu besuchen,
Nach einem Mond, der schwierig mir verfloss.
Der Mond von der Abneigung ist vollendet,
Indess' ich Sie noch keinen Mond genoss.
(S. 1274)
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Abdallah Ben Burhan el-Ganewi
Zu lieben höre ich nicht auf die Schöne,
Die wimpernkrank mich immer kränker macht;
Die Wimpern sind die letzten Unruhstifter,
Die Viele schon dem Tode nah' gebracht;
Sie sagen mir: geduld' dich ihres Wortes,
Wenn zögert die von ihr versproch'ne Nacht.
Verbrochen hab' ich Nichts als meine Treue,
Und dass ich Hoffnung mir auf sie gemacht.
(S. 1274)
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Abderrahim Ben Ali ess-ssofi
Wer neigt sich milde mir, wer lindert meinen Schmerz,
Doch, wenn ich klage euch, erweich' ich nicht Ihr Herz,
Und wenn ich ungestüm von Tagen Lust begehre,
So will sie doch, dass ich in stillem Brand verzehre;
Scheint Ihr, die mein Idol, die Liebe denn so gross,
Dass sie zu fliehen mich für immerfort beschloss?
Ich hab' Anspruch auf sie, dass uns das Loos verbinde,
Doch sie verwehrt's, indem sie winkt und nicht gelinde,
Durch die Entfernung ward die Nähe nun besiegt,
Das Unglück wider den Besuch des Kranken kriegt.
Gerechte Männer sprechen von Liebe nicht mit Schimpf,
Der Zunder schmäht, gewährt dem Feuer Glimpf;
Zumuthung der Geduld ist für Verliebten Schande,
Sein Wunsch ist zu vergeh'n, verzehrt vom Liebesbrande.
(S. 1279-1280)
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Abdomelik Ben el-Moasi el-Ferwini (Kaswini?)
Wenn der Ostwind her von Ferwin weht,
Wird verliebte Seele nicht geschmäht,
Winde, die von Osten wehen, bringen,
Kunde des Geliebten auf den Schwingen.
(S. 1282)
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Abdomelik Ben Abdallah Ben Ebi Sehl el-Keruchi
Die Neider neiden die Vollkommenheit,
Zur Worterfüllung ist der Mund bereit,
Würd' ich mich dem Genuss zuletzt verschreiben,
So sag' Genuss, Du mögest ewig bleiben!
Bringt Liebe nicht zuletzt auch die Gaselle
Aus Neigung für den Leun zu dessen Höhle?
(S. 1282)
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Abdomelik Ben Sad Ebulfadhl et-Temimi
Die Augen freuen sich, wenn sie Dich sehen,
Sie weinen, wenn von uns Du willst weggehen,
Wenn sich das eine freut, das and're weint,
Ist's billig, dass Du bald uns sei'st vereint?
(S. 1282)
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Abdolasis Ben Abdallah el-Haschimi
Ich sprach ihn an um einen Kuss,
Sei's auf die Hand, sei's auf den Fuss,
Ich sprach: willst Du beglückt mich wissen,
So wirst Du auf den Mund mich küssen;
Er sprach: es kömmt das Fest im Jahre,
Auf das ich meine Huld verspare.
(S. 1284)
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Abdol-Wahid Ben Abdol-Kerim el-Koscheiri
Er warf den Flor der Schönheit vom Gesicht,
Und weithin floh der Liebenden Verstand,
Aus Grossmuth liess er uns den Geist zurück,
Und Liebe, so Umarmung gab zur Hand,
Und Zauberei, so seine Blicke treiben,
Und feindlich angeschürter Trennungsbrand.
(S. 1287)
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Abdolbaki Ibn Jusuf
Erwähnung der Geliebten gibt mir Ruh',
Sie rettet mich von Elend und von Schaden,
Geliebtem wendet stets der Blick sich zu,
Durch den das innere sich will entladen.
(S. 1290)
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Adbolbaki el-Faradhi
Sie schied von mir mit Thränen in den Wimpern,
Die zu vergiessen sich das Auge scheut,
Sie klagt die Trennung dann mit tiefen Seufzern,
Verrath, was zu gesteh'n das Aug' verbeut;
"Der Tag der Trennung gleicht dem Tag des Todes,"
Sie endlich bei dem Abschied laut aufschreit.
(S. 1290)
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Abdes-Seid Ben ess-ssofi Ebul-Kasim
Nachdem ich schlief, besuchte mich ihr Bild,
Und zeigte mir im Traum ihr schönes Haar,
O Glücks-Phantom, das mir willkommen
Mit seinen guten Eigenschaften war.
(S. 1290)
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Abdol-Mohsin Ben Abdol-Monim el-Kefrthabi
Wie oft muss sich das Herz vom Wunsch abwenden,
Die Seele zürnen sich in scharfem Groll!
Wie oft verrathet nicht der Thränen Zeuge
Geheimniss, das das Aug' verstecken soll.
(S. 1291)
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Omer Ibnol_Fadhl en-Nukani
Für Menschen ist ein Festtag heut; mir doppelt so,
Weil ich des Angesicht's des Liebchens werde froh,
Gott sei gelobt, der hat nicht Seines Gleichen,
Wer dankbar ist, wird Mehrer's noch erreichen.
(S. 1294)
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Ali Ben Ahmed en-Nikrischi (el-Koreischi?)
Er pilgerte vierzig Male, und sagte auf der Wallfahrt:
Ich seh' wie Pilgrime Lastthier' ermüden,
Indessen Sehnsucht mir diess leicht beschieden,
Denn, stellt sich Schwierigkeit der Wallfahrt ein,
Wird Dein Gesicht für mich die Kibla sein.
(S. 1295)
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Ali B. Ahmed el-Mostashir-billah
Die Welt, die Liebenden der Lieb' entblösst,
Die Traurigkeit als Pfand zurücke lässt;
Wenn Einer je aus Traurigkeit kann sterben,
Werd' ich die Kron' des Martyrers erwerben.
(S. 1295)
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Ali Ibn el-Hasan el-Bachersi
Es weht der Morgenwind als wollt' er sagen,
Ich muss vom Liebchen Dir die Posten tragen,
Er weiss, dass ich für sie in Sehnsucht schmachte,
Und weht desshalb mit seinem Hauch so sachte.
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Der Mond fing mich mit seiner Schläfe Skorpion,
Auf Deiner Stirn ist des Antares Thron,
Der Hahn des Herzens krähte laut, kein Wunder,
Des Skorpiones Herz ist Mondesstation.
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Du bist es, welcher den Vertrag zerriss,
Die Untreu Du, und ich die Treu' gewiss,
Du machtest mich zum Geiste ohne Leib,
Du machest Dir mit mir nur Zeitvertreib;
O Du, dess' Stirnenblatt der helle Morgen,
Indess' die Nacht im Schläfehaar geborgen,
Mich hat des Götzens Knöchelband gebunden,
In Qualen nur verwandelt meine Stunden,
Nur billig ist's, dass mich die Liebe quäle,
Der Götzendiener harrt die Gluth der Hölle.
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Seid gegrüsst ihr schönen Tage!
Von der Sängerinnen Plage,
Von den Mädchen Kellnerinnen,
Von den Gläsern, welche rinnen.
(S. 1297-1298)
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Ali B. el-Hasan B. Hebetallah
Behutsam kam ihr Traumbild bei der Nacht,
Behutsam, weil der Zwischenträger wacht,
Es müdete an meiner Seit' sich ab,
So dass fast dadurch sich Liebe gab;
Ich wachte auf, ich bildete mir ein,
Erreichten Wunsch - doch fühlt ich nichts als Pein.
(S. 1299)
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Ali Ben el-Hosein el-Bochari es-Sedschesi
Verstohlen blickten auf die Augen all' nach Dir,
Und ich, ich läugn' es nicht, mit sinnlicher Begier,
Die Feinde spähten aus den leicht verstohl'nen Blick,
Sie überraschten mich bei diesem Frühestück,
Ich wünschte fern zu sein von Spähern und von Lauern,
Doch uns're Liebe soll dabei für immer dauern;
So wird die Flucht zum Grund von der Entfernung werden,
Ich trenne mich aus Furcht, um nicht getrennt zu werden.
(S. 1300)
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Ali Ben el-Hosein el-Hadhib
Das Haus vereinigt mich mit wem ich liebe,
Doch opf're ich mich auf dem süssen Triebe,
Dem Liebenden nützt Nichts, wenn nahe die Geliebte,
Ihm nützen Stunden nur, worin sie ihn betrübte;
Gott weiss, dass heisser ich den Mörder meinen liebe,
Weit heisser, als wenn ich von ihm gerettet bliebe,
Dem Sklaven hat der Herr des Schlafes Ruh' genommen,
In seinem Auge ist kein Grieskorn angeschwommen;
Erbarme Dich, wenn er demüthig zu Dir fleht,
Schon mancher Sklave ward erhöht zur Majestät.
(S. 1300)
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Ali Ben Sehl en-Nisaburi
Es schadet nichts, dass uns die Welt getrennt,
Indem sie doppelt sich dafür verheisst,
Den Leibern nach sind freilich wir getrennt,
Doch wohnt in beiden nur ein einz'ger Geist,
Denn Er ist Ich, von allen Seiten Liebe,
Die uns, die sonst Verschiedenen, umkreist,
Und uns're Geister wandeln im Genusse,
Der alle Furcht der Flucht zurückeweist.
(S. 1301)
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Ali Ben Abdallah Ben Ebi Dscheradet
O Reh' des Ban! ein Wort für uns von euch ich flehe,
Verschloss'nen Aug's ich euch als Mond entfernet sehe,
Die Blicke fallen in das Herz gleich einem Heere,
Mit ind'schem Schwert bewaffnet oder braunem Speere,
Die tapfern Kämpen auf der Schlachten Feld,
Vom Brauenbogen oder Blickespfeil gefällt,
Die Schönheit und Liebkosung kann sich nur vergleichen
Der, die bei meinen Heerden ich suche zu erreichen.
(S. 1302)
Ban: die Weide
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Ali Ben Abdol-Wahid ed-Deineweri
Ich habe Zeugen meiner Liebe,
Die Sehnsucht und das Aug' so trübe,
Versprechen, das wird nicht erfüllt,
Und Thräne, die dem Aug' entquillt,
Die stets zunehmende Geduld,
Indessen abnimmt Deine Huld,
Für alle Menschen gilt das Fest,
Du aber bist das Fest vom Fest.
(S. 1303)
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Ali Ben Nassr
Sängerinnen lieben dient zur Schande,
Krankes Lastthier wird gebrannt am Rande,
Mich entschuldigt, wem mein Herz bekannt,
Ob der Wunde, die ihm eingebrannt,
Liebender ist in der Hand
Dess, zu dem er sich bekannt.
(S. 1303)
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Ali Ben Mohammed
Der volle Mond hielt sich heut Früh an vollen Mond,
Er ist der Übergang in Jungfrau'n schon gewohnt,
Du gehe, wenn Du willst, und wenn Du willst verweile,
Gott sorgt dafür, dass er der Liebe Lohn ertheile,
Du sag' mir ein's, es sind zehn Tage Dir gegeben,
Wer möchte denn nach Dir noch zehn Tage leben,
Von Wimpern, welche schmachten, ist erkrankt mein Herz,
O wenn die Wimpern mich befreiten von dem Schmerz.
(S. 1304-1305)
Jungfrau: in das Sternbild der Jungfrau
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Ali Ben Ruschen Ben Ali Ben Mokallid Ben Monfis el-Kinani
Am Trennungstag' gab ich den Abschied der Geduld,
Ich wusste nicht, dass ich an Thränen sei so reich,
Es ging mir aus der Brust das Herz verloren,
Herzlos kam ich zurück, o weh! Entseeltem gleich;
Wenn Vorrath der Geduld auslöscht des Herzens Brand,
So wird derselbe doch von Dir entzündet gleich.
(S. 1307)
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Ali Ben Nassr el-Anduredschi
Aus Sehnsucht ihrer Perlen Thränen flossen,
Auf ihrer Wangen Goldstaub ausgegossen;
Ich sprach: o Maid! was wollen diese Zähren,
Als ob die Ersten wir getrennet wären.
(S. 1307)
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Asisi Ben Abdomelik Ibn Manssur
Die beiden Locken hangen wie Tschinellenschelle
Auf's blut'ge Feld der Wangen tief herein,
Die Wangen, die geglätteten, sind eine Rose,
Das Maal darauf ein Bund gewürzter Nägelein.
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Als ich sie hielt zum Abschied in den Armen,
Da fühlte ich ihr Herz an meinem Herz erwarmen,
Sie weinte Perlen und ich weinte nur Rubinen,
Sie sollten beide ihr zum Band des Halses dienen!
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Dem Herz verwehrte ich der Liebe Rausch, den süssen,
Als es gehorchte nicht, sprach ich: Du wirst es büssen;
Die Thränen strömten fort aus meines Aug's Spelunken,
Ich glaubte, dass ich sei im Strome schon ertrunken,
Wann wird erlöschen denn, sprach sie, des Herzens Brand?
Es sprach: eh' lösch' ich aus, als dass ich ausgebrannt.
(S. 1313-1314)
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Faris B. el-Hosein es-Suhrwerdi
O schöne Nacht, wo ich mit meinem Liebchen schlief,
Nachdem mit Freunden ich zu Nacht gebechert tief,
Wo zu den Zähnen ich geflüchtet als zu Schlossen,
Wo ich den Wangenschmelz als Apfelpaar genossen,
Wo gleich der Wang' im Glas gestrahlt der helle Wein,
Gehalten hättest Du ihn leicht für Flammenschein,
Ich küsste Sie, sie sprach, doch weinte sie, zum Schenken
Sie sprach: wie kann der Mensch des Menschen Wangen tränken?
Ich sprach: trink' immer zu der Thränen siedend' Blut,
In Deinem Becher sind gemischt die Seelen gut;
Sie sprach: ich werde Blut, wenn ich noch lebe, weinen,
Ich tränke Kopf und Aug' dafür mit Küssen meinen.
(S. 1315)
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Kafur en-Nebewi
Ist's von der Trennung heisser Liebesflammen,
Dass diese Thränen des Verliebten stammen,
Ist's ob der Sehnsucht heissen Hindernissen,
Dass Thränen nur von Hand und Armen fliessen,
Die Thränen strömen und die Rippen brennen;
Wie, kann denn Fluth und Gluth sich nimmer trennen?
(S. 1316-1317)
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el-Mobarek Ben Kamil el-Mokajed
Die Liebe hat mir das Gesicht gefärbt,
Und meinen ganzen Körper durchgegärbt,
Denn gelb ist nun die Farbe meiner Wangen,
Und meine Schönheit eingeklemmt in Zangen,
Und wollte läugnen ich die Leidenschaft,
So gäben diese Zeichen Zeugenschaft.
(S. 1318)
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Mesud Ben el-Hasan el-Bejadhi el-Abbasi
Sie sagten mir, von Herzen bist verliebt,
Warum lässt Du vom Aug' die Thränen fliessen?
Ich sprach: ich schalt mein Auge aus, es sagte:
Willst hindern mir das Glück, mich zu ergiessen?
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Du, dessen Trennung mir anzog den Schmerz,
So dass ich fürchtete zuletzt für's Herz,
An's Wachen sind gewohnt die Augenlieder,
Wir fanden nie die Ruh im Schlafe wieder,
Wenn Jusuf's Schönheit einst zerschnitt die Hand,
Zerschneidest Du die Herzen in dem Land.
(S. 1322)
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Hebetallah Ben el-Hasan Ibn Dhamiri
Ich bin gewohnt zu denken Dein, Dich zu verlangen,
Bis, wie das Holz Wiswas, ich Feuer hab' gefangen,
Die Sehnsucht flammet auf und die Verzweiflung,
Wenn sie nicht schadete, wär' Liebe nur Erbarmung,
Und ohne Trennung Reichthum nur, statt der Verarmung.
(S. 1331)
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Hebetallah Ben Adballah el-Wasithi
Der Schönheit Wasser glänzt auf seiner Wange,
Die Thrän' bleibt nur von seiner Missgunst bange,
Die Blicke schmachten wie der Kranke schmachtet,
Wie's irre Herz, das dem Besitz nachtrachtet;
Ich sprach zum Auge: weine künftig Blut,
Die Seele opfr' ich Dir mit Hab' und Gut.
(S. 1331)
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Hebetallah B. Mohammed ed-Deskeri
Der Liebende besteigt ein Schiff im Meer,
Um welches brausen hohe Wogen her,
Er schifft darauf mit seinem Gram allein,
In finst'rer Nacht, wo nirgends Hoffnungsschein,
Es lacht das Herz, kann es die Schaukel retten,
Die aufgehangen ist in Strassenketten,
Sie wird getrieben von der Sehnsucht heftig,
Der Reitende sitzt d'rinnen still und kräftig.
(S. 1332)
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Hebetallah Ben Nassr el-Chabbas
Die Sonn' empfängt ihr Licht von seinem Lichte,
Der volle Mond ist gleich dem Angesichte,
Das Schönheitsmaal auf seinen beiden Wangen,
Ist Moschustinte, die dort aufgegangen;
Vollkommener in allen Eigenschaften,
O lass des Unglücks Stöhnen an Dir haften!
Der Mann verstecke, wie er will, der Liebe Feuer,
Durch Thränen wird zerrissen doch der Schleier.
(S. 1332-1333)
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Hebet er-Rahman Ben Abdol-Wahid Ben el-Kassiri
sagte im Sinne Medschnun's, der von Leila gesagt,
dass er und sie Eins seien,
weil sie Er und er Sie:
Wenn ihr gelangt zu meiner freien Lieben,
Fragt, wie es Leila'n ging auf ihrer Flur,
Erkundigt euch ums Herz der Liebeirren,
So findet ihr nicht Wesen und nicht Spur.
(S. 1333)
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