Jesid Ibnoth-Thasrijet
(gest. 743)
Ich sprach: Bei Gott dem Herrn! erwähnst du mein
Ich sprach: Bei Gott dem Herrn! erwähnst du mein,
So hält mein Auge nicht die Thränen ein.
Sie sprach: Ich denke dein, und so es wallt,
Dass es vom harten Stein zurückehallt.
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Zärtlich stöhnte mein Kamel nach dieser Schönen,
Aufgeschrecket ward mein Herz durch dieses Stöhnen,
Sei geduldig, sprach ich, Alles was verbunden,
Wird doch eines Tages nur getrennt gefunden.
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Woher Geduld, du winkest uns zu geh'n,
Die Seele heult, dein Haus ist voll Gestöhn'
In deinen Händen liegt mein Tod, mein Leben,
Du kannst den Tod, du kannst mir Heilung geben;
Ich weiss, du gibst dem Kranken Lager nicht,
Die Seele weilt bei dir wann's Auge bricht.
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Wann wir kommen, schmücken wir uns nicht,
Hüthend vor dem Feinde ihrer Schönheit Licht,
Geben keinen Gruss, und aus denselben Gründen
Sagen wir auch Ihnen nicht wie ihr Befinden.
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O hättest, Vetter, du geseh'n den Leib den schlanken,
Dess' Glieder sich wie Zweige des Baums Gadha ranken!
So hättest du geseh'n dem Ernste folgen Scherz,
Und süssen Kosungen der Feindschaft herben Schmerz;
Und einen Tag geschmückt so kurz als Katha's Daum,
Der meinem Aug' verschwand am Morgen als ein Traum;
Bei meiner Seele! wenn ihr Finger streift an's Herz,
So heilet sie sogleich der Sehnsucht bitt'ren Schmerz;
Wer mir für das, was ich ihm gebe, Ehrfurcht zeigt,
Der gibt mir nichts, und ich zum Bitten nicht geneigt.
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Jesid Ibnoth-Thasrijet: Er
wurde Muwwedik, d. i. der Weiber aufregende Gesellschafter, der der
Schönheit seines Gesichts und seiner Verse beigenannt; er sass viel mit
den Weibern und unterhielt sie mit seinen Gesprächen, die aber keine
Folge hatten, wenn es wahr, wie Einige sagen, dass es ihm an Manneskraft
gebrach. Ebu Temmam erwähnt seiner zu wiederholtenmalen in der Hamasa.
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Ibn eth-Thasrijet verliebte sich in eine schöne Sclavin der Beni Dscherm,
die Wahschijet hiess. Die Beni Dscherm gestatteten ihm aber nicht den
Zutritt zu ihr; darüber fiel er in schwere Krankheit, die ihn an den
Rand des Grabes brachte. Sein Vetter Chalife B. Bewrek erbarmte sich
sein, und erbot sich, ihn durch List mit seiner Geliebten
zusammenzubringen. Er mischte sich unter die Heerden und Hirten der Beni
Dscherm, entdeckte den Hirten der Waschijet, und brachte es dahin, dass,
als die Heere Nachts heimgetrieben ward, Ibn eth-Thasrijet auf allen
Vieren, mit schwarzen Fellen behangen, mit den Schafen in den Stall
geführt ward, und drei Nächte lang mit Waschijet des Stelldicheins
genoss. Als er zurück kam, liess er gegen seinen Vetter dem Ausdrucke
seiner Freude in den folgenden Distichen freien Lauf:
O hättest, Vetter, du geseh'n den Leib den schlanken
[siehe das Gedicht oben]
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