Augusto Ferrero (1866-1924)
italienischer Dichter
Quando scoti la testa e i ricci bruni
Wiegst du gedankenvoll dein schönes Haupt
Und schüttelst trüb der Locken braune Schlangen,
Wie um zu scheuchen die zudringlich-bangen
Gedanken an das Glück, das dir geraubt,
Wenn dann mein Ohr in deiner Stimme glaubt
Zu hören all das Leid, das nun vergangen,
Den Zweifel auch, ob Freude zu erlangen
Nach so viel Schmerz dir einst noch sei erlaubt:
Dann will mein Herz, von deinem Weh durchdrungen,
Jedwede Regung deiner Seele theilen,
Auch wenn sie scheu zu neuer Hoffnung schweift.
Doch Alles, Wünsche wie Erinnerungen,
Vergess' ich, wenn, was du mir gönnst zuweilen,
Dein Mund mit leisem Kuß mein Antlitz streift.
(S. 191)
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übersetzt von Paul Heyse (1830-1914)
Aus: Paul Heyse Italienische Dichter in Übersetzungen
Lyriker und Volksgesang Neue Folge
Gesammelte Werke (Gesamtausgabe)
Reihe V Band 5
George Olms Verlag Hildesheim Zürich Neu York 2002
(Nachdruck der Ausgabe Stuttgart Berlin 1905)