Europäische Liebeslyrik

(in deutscher Übersetzung)

Edward Charles Halle (1846-1914) - Die Musik

 


August Strindberg (1849_1912)

schwedischer Dichter


Liebeskrank

I.
Früh eines Morgens im Mai,
da saß ich zerrissen am Fenster,
sah, wie die Schneeflocke dicht,
fiel auf die Blumen herab;
Faulbaum schüttelte traurig
die weißlichen Locken im Winde,
gegen den kühlenden Hauch
schlossen die Tulpen den Kelch.
Da ward Herbst es im Herzen,
ich stieß gen Himmel den Seufzer:
"Send' deinen Frühling uns, Herr -
zeige dein Antlitz der Erd'!"

Auf in den Himmel, in treibende Wolken,
die Lerche sich schwinget,
singt ihr klingendes Lied,
singt von der Sonne, vom Lenz.
Plötzlich erhebt sich ein Leben
im Garten, im Parke, am Berge,
weckt mir im Herzen aufs neu
Hoffnung und Freude am Lenz. -
Du bist die Lerch', die gesungen,
ja du, mein bezauberndes Mädchen,
Frühling brachtest du mir -
Liebe, so nennt sich der Lenz.
Kehrtest vom Süden zurück
zum geliebten Kreis der Geschwister;
Freude nur brachtest du ihm -
Schmerz aber schufest du mir.
Sag', hat vom Sunde dein Auge
die tiefblaue Farben geliehen?
Hat in des Buchenwalds Nacht
Nacht'gall ihr Lied dich gelehrt?
Herbe, du hast mir im friedlichen Herzen
ein Feuer entzündet:
Lösch' es, o lösche es bald,
sonst, wisse, werd ich verbrannt!

Draußen im wogenden Meere,
da suche ich Kühle dem Herzen,
lösche den Brand des Gefühls,
lasse ertrinken mein Leid.
Schüttle die Schwingen, du stürmender Wind,
und verweh' meine Klage,
schäume, du Welle, empor,
netz' meine brennende Wang'!
Ballt euch, ihr Wolken, bedecket mit Nacht
alle Sterne des Himmels:
tief in das Herz sie mir seh'n -
kann nicht ertragen den Blick!
Hört, wie es schäumt auf dem Gipfel der Welle
und pfeifet so lustig!
Draußen der Sturm hat geschenkt
Ruh' meiner leidenden Seel'.


II.
Dämmerung senkt sich auf rosige Wolken,
es ruhen die Wellen;
lieblich entschlummert das Meer,
seufzt noch eratmend im Schlaf:
nein, mein Herz ist's, das ängstlich und bange
da seufzet und wimmert,
süß kann schlafen das Meer,
darf ja doch lieben den Strand.
Hinter den westlichen Wolken,
da wohnt die ferne Geliebte;
gib mir die Schwingen, o Möw',
fliege sogleich zu ihr hin.
Schleich in die Kammer, in der sie gesessen,
in Träume versunken,
drück' auf die Stirn einen Kuß,
kose das nachtschwarze Haar.

Armer, wer gab dir den kühnen Gedanken,
sie werde es leiden?
Deiner sie nicht hat gedacht -
nicht für dich ist ihr Kuß.
Ach, einem andern schenkt' sie ihr Herz,
einem andern ein Leben
voll von Liebe und Licht -
Dunkel und Kälte mein Los!
Nacht, du gewährst mir nicht Ruhe;
ich finde den Schlaf nicht im Bette.
Süß kann schlafen das Meer -
darf ja doch lieben den Strand.


III.
Juble, o Seele, ein Funke von Hoffnung
auf Liebe erwachte,
freu' dich des Rausches sogleich,
baldigst erwachst du daraus!
Mädchen, gedenke der Stunden,
die Freude geschenkt hat uns beiden,
draußen in freier Natur;
Flieder gewährten uns Schutz;
mischten die Stimmen zusammen,
beim Abschied der sinkenden Sonne:
Zu deinen Füßen ich saß!
Dacht ich vielleicht an die Sonn'?
Als wir vom Grase uns banden
die grünenden Liebesorakel,
glaubst du, da sah ich den Kranz?
Frage die Hände so klein!
Als den verlangten Bescheid ich erhalten -
da sang es im Herzen.
Antwort gabst du mir selbst! -
Frage die stand mir im Blick.

Liebliches Mädchen, sag', willst du mir folgen
ins Erdengetümmel?
Stoßen wir also von Land,
trotzig beschreit' ich das Meer!
Rasen die Stürme auch brüllend,
und wallen die Wogen auch heftig,
lehne dich an meine Brust,
dort hast du sicheren Schutz.
Hassen und Hecheln der Menschen
vermag uns durchaus nicht zu stören,
sind wir einander nur gut,
lieben uns bis in den Tod.

Dieser Gedank', zu besitzen dich, Mädchen,
gibt Stahl meinem Willen,
Berge versetz' ich mit dir,
ohn' dich erlahmt meine Kraft.
Reich' mir die Hand und entreiß mich
dem drückenden Arm der Verzweiflung:
Schätzen will ich dich stets,
leben für dich und mein Werk,
aus deiner Seele mir holend
die heiligen Sängergewalten.
Heller soll klingen mein Lied;
du wirst die Leier mir sein.

Aber, ein Schwindel erfaßt mich!
Du bist ja verkauft einem andern!
Was kann ich fordern von dir?
Bin ja ein Fremdling für dich!
Arm, blutarm bin ich ja,
habe nichts dir zu bieten, o Mädchen,
nur eine Seele so warm,
nur einen Willen so stark!
O, so verzeih einem Toren,
der wagte vermessen zu werfen
Feuer hinein in dein Herz:
Freund hast du ihn genannt.


IV.
Einsam stand ich am Dampfer,
verborgen von uralter Linde,
sah, wie sie Abschied nahm;
Freunde, die sagten Lebwohl.
Warum durft' ich die Hände nicht drücken,
so gut wie die andern?
Danken dir für alle Freud'?
Strahltest mir Licht in die Seel'!

O, als sie stand da auf Deck,
wie Narzissen so blaß ihre Wange,
Tränen perlten im Aug',
spiegelnd Vermissen und Leid.
Als dann die nachtschwarzen Locken
im Winde sich flatternd erhoben,
Stand sie verklärt da und schön,
gleich meiner Träume Idol.
Heftiger Schmerz mich ergriff,
in die Tiefe wollt' ich mich werfen,
sterben hier vor ihrem Aug',
mit ihrem Blick als Lebwohl.
Vielleicht weinte sie dann,
über Liebestreue des Jünglings,
über das Herz das da brach -
weinte ja nicht über mich!
(S. 3-8)
_____



Die Brautjungfern

Wir kamen bewegt zusammen
und warteten nur auf den Laut
der Glocken, zur Kirche zu führen
die junge, die glückliche Braut.

Dann falteten wir unsre Hände
und hörten das göttliche Wort;
dann standen wir auf, um zu spielen,
nun stehn wir am festlichen Ort.

Der Glücklichen Wohl ist getrunken,
wir haben genossen die Kost;
es fehlt noch der Brautjungfer Wohl,
ich bringe auf sie diesen Toast.

Ihr Brautjungfern, schön und heiter,
ich soll euch Glück prophezei'n!
Woher soll ich's Glück denn nehmen?
Ich kann prophezei'n, nicht weih'n.

Ihr Brautjungfern, schön und heiter,
ich soll euch wünschen den Mann!
Was frommt euch denn mein Wünschen?
Nur eine ich wählen kann.

Besäße ich Persiens Rosen,
des Sultans Silber und Gold
und allen Weihrauch Arabiens;
besäße ich Frankreichs Sold,

und zählte ich auf Milliarden
aus einem chinesischen Schrein:
aus Spaniens sämtlichen Trauben,
da machte ich köstlichen Wein;

der Könige Königskronen,
des Papstes goldne Tiar',
ja, alles, was teuer und kostbar,
ich brächte es auch dar;

und legte ich all's auf die Wage,
und legte mich selbst dazu,
nur eine von euch, ihr Mädchen,
die brächte die Wage zur Ruh'!

Und fasse ich jetzt den Champagner
und trinke ein Wohl auf den Knien,
so denket nicht, Sekt hab' die Schuld:
die hat eure unschuldige Mien'.
(S. 8-9)
_____



Der blaue Schleier

Halt fest die Schot der Focke!
Der Wind uns entgegen steht;
es zeigt mir dein flatternder Schleier
dein Haar, das mutwillig weht!

Dein flatternder blauer Schleier
hier zwischen Masten und Taun -
ich glaube ein Stück vom Himmel,
eine blaue Welle zu schaun.

Seit ich zuerst ihn gesehen,
vergangen sind nun zehn Jahr,
und gab es auch große Kämpfe,
die Liebe doch größer war!

Es war auf der Königsstraße,
ein Junitag heiß und bleich,
da trafen wir einander
auf engem Bürgersteig.

Und dann verschwandst du im Strome
an Ladenfenstern entlang,
der Laut deiner kleinen Stiefel,
der Schleppe Rauschen verklang.

Auf Hüten und Sonnenschirmen
dein blauer Schleier floß,
er sank in die Menschenflut dann,
die langsam sich über ihm schloß:

Doch ich, ich suchte ihn wieder;
wie einen Wimpel fast,
fuhr ich hinaus in die Stürme,
ich hißte ihn hoch am Mast!

Dein flatternder blauer Schleier
ist ebenso blau heut noch,
es ist gewiß nicht derselbe,
und immer derselbe doch.

Halt fest die Schot der Focke,
die See geht in Wogenbraus.
Wir fürchten wohl keine Stürme,
doch Kinder warten zu Haus!
(S. 51-52)
_____



Hochsommer im Winter

Winterabend friert jetzt draußen,
dunkel, leer die Straße liegt;
nur den Wind, den hört man sausen
und die Ofenklappe zausen,
selbst die Tür ihm unterliegt.

Unser Essen ist zu Ende
und der Tisch wird abgeräumt;
alle Lichter nun verschwende,
und in Tag die Nacht sich wende,
daß die Freude überschäumt.

Will heraubzieh'n die Gardinen,
daß der Nachbar uns nicht sieht;
und mit Wein dich dann bedienen,
setze dich mit hellen Mienen
ans Piano dort zum Lied.

Sing vom Sommer, sing vom Walde,
doch am liebsten sing vom Meer!
Immer will es stürmen bald,
wogt dann zornig an die Halde,
leichte Wellen, Tiefe schwer.

Jetzt bei deinen frischen Tönen
und den Klängen vom Klavier
meine Pelargonien krönen,
heiße Zonen sah'n die Schönen,
dicht belaubtes Wäldchen dir.

Weiße Segel der Fregatte
auf dem Ofenschirme sind;
und davor auf warmer Matte
deine zephyrwollenglatte
Katze liegt und spinnt.

Pfeilerspiegel zeigt die kleine
Wohnung perspektivisch mir;
nach der Wirklichkeit nun meine
Phantasie, berauscht vom Weine,
Bilder malt wie diese hier.

Unter Büchern ungestalter
Arbeitstisch dort hinten ruht;
und es scheint auf Tinte, Halter,
wärmt die weißen Flächen kalter
Bogen meiner Lampe Glut.

Und dann seh' ich in dein Zimmer,
grüne Möbel mit Cretonne;
aus dem Nähkorb jetzt wie immer
von dem Haushaltsbuch ein Schimmer
zwischen Rollen in Karton.

Durch die Tür dein Kopf verwegen
schaut mich an mit einem Blick:
stählern ist der, wie ein Degen,
wehrt den Hieb ab; mir dagegen
lächelt er im Spiegel Glück.

Lichte Stirne, Augenweide,
bleicht der Lampe rotes Glüh'n,
und der Blitz vom Brustgeschmeide
wirft die Strahlen zwischen beide
Blicke, wie in einen sprüh'n.

Still! es schellt im Hintergrunde!
Ach! ich weiß, wer da noch kommt;
ist die Post, die letzte Runde;
still, mein Kind, mit Hand und Munde,
denn das Öffnen uns nicht frommt!

Laß sie liegen in dem Kasten
kalte Brief' und Korrektur;
greif hinein in deine Tasten,
Unruhstifter, die verhaßten,
bleiben eingesperrt im Flur.

Sing, Geliebte, Angetraute,
jetzt wird gar nichts mehr gebracht;
sing dein Lied und schlag die Laute,
daß am Fenster klingt die Raute,
unser ist die ganze Nacht!
(S. 52-54)
_____



Hymnus an das Weib
Zweiter Gesang des Holländers

Was ist das? wer ist das?
Ein Menschenkind in weißen Schleiern,
ein Chor von Linienharmonien,
der unterm Schleier singt.
Ein Weltsystem im kleinen,
ein Abbild uns'res großen Kosmos!
Sieh dieser Hüfte mächtige Parabel,
vergleichbar der Kometenbahn,
die führt in unbekannte, nur geahnte Räume . . .
Sie wendet sich, und gleich ich seh'
dieselben Linien sich in Halbellipsen wandeln,
die uns'rer Erde Lauf rings um die Sonne bilden,
und die das Ei zusammen formen,
von dessen Brennpunkt aus des Schoßes Radien laufen.
Von Schulter bis zur Weich' gezeichnet steht
das heil'ge Hexagramm,
dem herrlichen Orion gleich am Sterngewölb',
worin der Gürtel durch den Nabel ist markiert,
durch den des Himmelsdoms Äquator läuft -
und ruhet im Triangel unten,
das drei konvexe Bogen schön gebildet,
gedrückte Kuppel auf des Tempels Dach,
des Tempels, der der Mutterschaft geheiligt ist!
Und oben, dieser Rumpf mit einem Wirrwarr feiner Kurven
von Sonnenkrone und von Mondessicheln;
der Brüste beide Hemisphären sind die Erde.
Sieh dieses Knies Nebelfleck, der Milchstraß' gleich;
der Wade schlanker Bogen, ähnlich
der Linie eines in den Raum geworf'nen Körpers!
Des Fußes Wölbung und der Schulter Rundung,
des Armes schwellend' Kurven:
sie gehen alle von der Sphäre aus,
sind eine Symphonie in jener Harmonie der Sphären;
der Sphäre und dem Kegel,
des Lichtes Kegel, den die Sonne selbst aussendet!
So wardst Du, Weib, aus Himmelslicht geschaffen,
des Schöpfers Abbild in der Schöpfung,
aus Stücken uns'res Universums.
Und darum bist Du alles!
Allgeberin,
ohn' welche ich das leere Nichts bin!

Doch, Himmelskind! Aus Erde,
aus allen Reichen der Natur gestaltet wurde
der feine Staub, worin Dein Geist dann hauste.
Dein Ohr erhielt von Schneck' und Muschel seine Form;
Dein Mund der Blume gleich mit Honiggrübchen;
die Grundform doch ein stoma, womit Pflanzen atmen.
Die krumme Linie Deiner Nasenflügel,
in Ranken der Melone siehst Du sie, des Weins;
die Form zu Deines Zahns Perlmutter
des Fischers Schuppe gab;
Dein Auge ist ein Edelstein,
ist blau dem Saphir gleich, und schwarz wie Onyx,
kann braun sein auch wie ein Agat.
Gefaßt der Stein in eine Schale ist,
die weiß und blaue Schale eines Taubeneis,
im Bette ruhend, das so niedlich säumet
die schwarze Fahn' aus Reiherfedern.

Womit soll ich Dein Haar vergleichen?
Des wilden Pferdes Mähn', der Purpurschnecke Byssus
des blauen Meeres feinsten Algen,
der Wiese Ziergras, Schwingel, Rispe,
des Pampagrases buschiger Aigrette?
Hat es die Seidenraupe fein gesponnen,
zu hecken Schmetterlinge drin?
Die Spinne spulte diesen Zauberfaden,
zu fangen gold'ne Fliegen ein?
Als Uranus in Urerd' grub
und Gäa, Mutter Erde, spann,
da ward's zu Deinen Locken, Eva,
dem Schleier uns'rer ersten Braut,
und zu dem Sterbekleid des Kindes!
Mit ihnen trocknetest Du Deine Tränen,
in ihnen bargst Du Deine Scham,
als aus dem Paradies Du gingst
und auf den Dornenpfad der Welt.
Im Schatten ihres frischen Walds
du ruhtest Deine armen müden Augen,
wenn aus der Hand die Nadel fiel bei Tagesschluß,
das kranke Kind genommen Deine letzten Kräfte.
getrunken aus das weiße Blut
aus Deiner Brüste Alabasterschalen!

Auch ich, ach, ruhte in der Locken Schatten,
auf Mutters Schoß, an Gattenbrust -
Einmal, es waren lichte, leichte,
wie zarte Jahrestriebe einer Frühlingsbirke;
einmal, sie waren schwärzer, als Zypressen,
wie eine Geißel aus geflocht'nen Schlangen,
sie schlugen mir ins Auge;
und webten sich zu härnem Hemd,
das ich mußt' tragen, als ich hungerte!
O holde Geißel . . .
(S. 226-228)
_____



Liebeslieder

Mein Zauberschloß
Mein Zauberschloß am Walde dicht
der Sonn' entlehnt sein hellstes Schimmern.
Es steigt gar oft hinauf ins Licht
und zeigt sich dann wie ein Gesicht,
so luftig wie des Meeres Flimmern.

Bescheint die Sonne neuen Tag,
dann flammen Fenster viele.
Für dich und mich es ist das Dach.
Die Kuppel ist ein Sarkophag,
die Kron' von unbekanntem Stile;

im Tageslicht ist sie von Gold,
von Kupfer in der Abendröte;
im Mondschein silberweiß und hold,
die Nacht sie schwärzlich färbt, als sollt'
sie bergen alle Lebensnöte.

Für dich und mich es ist das Dach;
am liebsten wir uns dort erinnern.
Das Schloß entstand auf einen Schlag
aus Luft und Tau am Frühlingstag,
aus Sonn' in unserm Innern.


Sieben Rosen, sieben Feuer
Der Rosen und Feuer sieben
die sah ich im Traum.
Flick, Flicken und kein Saum -
Mit Hassen zahlst du Lieben.

Sieben Feuer, sieben Rosen
mit Ähren vier im Kreuz:
Nemo nisi mors, ich deut's -
Fürs Fühlen gibst du Kosen.

Ein Täubchen von den Feuern
auf weißen Schwingen fuhr.
Flüchtig der Eid, den schwur -
die Rosenbraut dem Teuern.


Semele
Semele, Semele,
wer narrte dich mit Rechten,
des Liebsten Gesicht zu seh'n?
Man nähert sich nur den Mächten,
um kniend sie anzufleh'n!

Semele, Semele,
dein Liebster kam im Glanze,
von zuckendem Blitz umsprüht.
Brautkranz ward zum Opferkranze,
das Feuer dich nun verglüht.


Willemo
Willemo, Willemo,
du läßt mich, läßt mich?
Die Treue doch, oh,
hält fest dich, fest dich.

Hillewi, Hillewi,
muß verneinen, verneinen,
bin treu dir nicht, nie,
darfst nicht weinen, nicht weinen.

Willemo, Willemo,
was seh ich, seh ich?
Ein andrer mit dir floh?
Dann vergeh ich, vergeh ich.
(S. 251-252)
_____

übersetzt von Emil Schering (1873-1951)

Aus: August Strindberg Sieben Cyklen Gedichte
Deutsche Übertragung von Emil Schering
Georg Müller Verlag München 1923


 

 


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