Liebeslyrik der Gegenwart

 


 

Eins zu sein – wie's täglich Brot ...

Liebesgedichte von Klaus Ender

 

 


Die Liebe


Wer die Liebe wirklich lebt,
geht gestärkt durchs Leben,
wessen Herz aus Angst gebebt,
würd' sein Leben geben.

Ohne ihn - und ohne sie
bleibt das Wir ein Traum,
leben könnt' man - aber wie,
glücklich werden kaum.

Und so hofft man jeden Tag,
dass man zweisam bliebe,
und - was auch noch kommen mag -
es siege unsre Liebe.


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... wenn die Liebe


Wenn die Liebe die verbindet,
die in Sehnsucht sich verzehr'n,
wer den andern schön empfindet,
den wird nichts - und nie bekehr'n.

Liebe schafft die schönsten Märchen,
Liebe baut den Glauben auf,
Liebe schmiedet stets die Pärchen,
Liebe hört drum niemals auf.

Und so wird das Schicksal zeigen,
ob ein Märchen wurde wahr,
ob die Geigen - weiter geigen,
liebevoll - nun Jahr um Jahr.


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Erotik Dein


Die erogenen Zonen dein,
sie lassen mir viel Spiel,
im Sonnen- und im Mondenschein
sind sie mein schönstes Ziel.

Dein Achselhaar, dein Duft nach mehr,
die Hand, die mich verführt,
vom Hügelland zum Leibesrand
hab' Sehnsucht ich gespürt.

Ein Wimpernschlag im Zeitgescheh'n,
da warst du meine Frau,
es war, als blieb die Erde steh'n,
ich spürte es genau.


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Als sich unsre Spuren kreuzten


Als sich Spur und Spur berührte,
war es nur der Sand,
als sie uns zusammenführte,
spürten wir - ein Band.

Jeder Eindruck deiner Füße,
prägte fest in mir sich ein,
jeder Abdruck sandte Grüße,
sagte mir, du bist allein.

Was mir Wind und Wellen ließen,
hat mich hin zu dir geführt,
und unsre Spuren lassen schließen,
dass sie vom Ich zum Wir geführt.


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Dann wird's gut ...


Wenn wir uns in uns verlieren,
wenn wir Herz an Herz vergeh'n,
wenn wir uns für stets liieren,
wenn wir zueinander stehn.


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Eins sein...


Eins zu sein – mein liebes Weib
möchten wir stets beide,
Eins zu sein – mit Kopf und Leib
zu Haus und auf der Heide.

Eins zu sein – in großer Not
und schöner noch im Glück,
Eins zu sein – wie’s täglich Brot
und keiner bleibt zurück.

Eins zu sein – in unser beider Herzen
füreinander da zu sein,
zum Trost – und auch bei Schmerzen.

Aus eins und eins da wurden wir
ein unzertrennlich Paar,
und trennt man uns – das sag ich hier,
sind eins wir immerdar.


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Du


Der Atem deiner braunen Haut,
er strömt durch meine Seele
und das – was unter ihr gebaut,
bringt sinnlichste Befehle.

Der Kurvenreichtum insgesamt,
er bringt mein Blut zum Kochen,
dein Hals – wie brauner Samt,
er bringt mein Herz zum Pochen.

So sinnlich wie dein süßer Mund
sind alle deine Glieder,
voll Leben deiner Brüste Rund,
besonders ohne Mieder.

Unendlich deiner Beine Linien,
so schwungvoll dein graziöser Gang,
als ich dich liebte unter Pinien,
beim Nachtigallen-Chor-Gesang.


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Geschenk der Mutter


Fast golden wirkt dein Nackenhaar,
es kräuselt meine Sinne,
was deine Mutter einst gebar
zu meinem Lustgewinne.

Der Duft von deiner Elfenhaut
schafft rührendstes Entzücken,
was hier von der Natur erbaut,
das lebt – mich zu beglücken.

Ich bin verstört – zutiefst betört
und kann’s noch gar nicht fassen,
dass du mein Bitten hast erhört,
mich nie allein zu lassen.

So teile ich nun Tisch und Bett
und tausche Zärtlichkeiten
verdränge – wenn ich dich nicht hätt’
noch tausend Widrigkeiten.

Ich habe dich – und brauche dich
und werde es stets danken,
dass du entschieden hast für mich,
um nicht einmal zu wanken.


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Lust...


 Die nackte Haut – sie zeigt Erregung,
Erotik ist der Grund
und in die Seele kommt Bewegung,
die Sehnsucht tut sich kund.

Es knistert in den Haaren,
der Atem geht ganz schwer,
denn das, was wir erfahren,
das brandet wie das Meer.

Die Wellen der Gefühle,
sie treffen dich und mich,
trotz Nacktheit spürt man Schwüle,
man ist ganz außer sich.

Der Sinn des sich Begehrens
liegt ganz real geseh’n,
im Nachwuchs-sich-Bescherens
als Weltenlauf-Geschehn.


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Die andere Seite


An des Weibes schönem Wesen
kann ein Mann stets dann genesen,
wenn die gute Seite bleibt
und sie nicht die andre zeigt.

Das ist oft der Fall der Fälle,
wenn man liebt – so auf die Schnelle,
wenn der Alltag ach so fern
und man hat einander gern.

Kommen dann erst die Probleme,
glaubt man oft, dass man sich schäme,
welche Seite nun der Partner zeigt
und dir dessen Meinung geigt.

Nimm’s nicht tragisch – lieber Mann,
jeder brüllt so laut er kann,
jeder hat ja schließlich recht,
nur der andre ist so schlecht.

Die Moral von der Geschicht’,
Alltags liebst du besser nicht,
Sonntags dann zur Tat hin schreite,
das erspart die andre Seite.


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Wild...


Deine Haare sich verfingen
wild beim Küssen und beim Ringen,
bis ich zögernd von dir ließ
und dein Unmut mich verstieß.
 Nein, du wolltest kein Verharren,
sahst in mir nur einen Narren,
wolltest Wollust und Begier,
wolltest mich als Beutetier.
 Doch ich zeigte dir die Grenzen,
war noch jung – mit 20 Lenzen,
glaubte noch an die Moral,
heute wär es mir egal.


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(c) Klaus Ender
E-Mail: klaus.ender@klaus-ender.de
Homepage: www.klaus-ender.de
und besonders:
www.klaus-ender.com/natur_poesie/liebesgedichte_01.html


 

 

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