Aus: Der Buchstabe Kaf
II. (2)
Keiner sieche wie ich am langen Uebel der Trennung,
Denn mein Leben ist ganz verflossen im Unglück der
Trennung.
Fremd und verliebt, und herzenlos, und dürftig und irre,
Leid ich die Plagen der Zeit, die Maale des Brandes der
Trennung.
Wenn ich die Trennung erwische, fürwahr! ich will sie
ermorden,
Und mit Thränen bezahl' ich dann die Blutschuld der
Trennung.
Was ist zu thun? wem kann ich die Lage des Herzens
entdecken,
Wer? wer schaffet mir Recht, und Wer? Wer strafet die
Trennung?
Ha! ich will zur Strafe die Trennung mit Trennung
behaften,
Blutige Thränen vergieß't alsdann, das weiß ich, die
Trennung.
Wo bin ich, und wo ist die Trennung, und wo sind die
Schmerzen?
Hat mich meine Mutter vielleicht gebohren zur Trennung?
Tag und Nacht wie Hafis vom Maale der Liebe getrennet,
Am Morgen flöt' ich wie Bülbül die Lieder der
Trennung.
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