Aus: Der Buchstabe Kaf
III. (3)
Der Feder Zunge spricht nicht aus den Schmerz der
Trennung,
Sonst hätt' ich dir erklärt die Sagen von der Trennung.
Ich ziehe voll Geduld mit ihres Bildes Heeren,
Ich wandle auf der Gluth der Flucht, im Schmerz der
Trennung.
Des Lebens Zeit verfloß in Hoffnung des Genusses,
O Weh! und noch nicht ist zu End' die Zeit der Trennung.
Ich heb' den Kopf mit Stolz bis an des Himmels Giebel,
Und aus Geradheit lieg' ich auf die Schwell' der
Trennung.
Wie kann ich fliegen mit dem Wunsche des Genusses?
Entfiedert ward der Aar der Brust im Nest der Trennung.
Wie kann die Seele fodern des Genusses Freuden?
Mein Herz erliegt dem Loos, den Leib umfaßt die
Trennung,
Der Sehnsucht Gluth hat längst mein armes Herz
verbrennet,
Vom Freunde ferne trink' ich Blut am Tisch der Trennung,
Der Nachen der Geduld fiel auf dem Meer der Leiden,
In einen Wirbel mit dem Segeltuch der Trennung.
Noch wenig fehlt, so wird des Lebens Schiff versinken,
In Sehnsuchtsfluthenschwall im weiten Meer der Trennung.
Der Himmel sah den Kopf im Reif der Lieb' gefangen, 1
Er knüpft um meinen Hals den harten Strick der Trennung.
Wer brachte denn zuerst die Trennung auf die Erde?
Auf immer bleibe schwarz das Haus der Flucht, der
Trennung.
Trüg' uns zu unser'm Zweck der Fuß der Sehnsucht, 2
Wer gäbe in die Hand der Flucht den Zaum der Trennung.
1 Der Himmel hatte mich kaum in
den Schlingen der Liebe gesehen, so umschlang er mich mit
den Banden der Trennung.
2 Wenn
die Sehnsucht hinreichend wäre, uns unserem Zwecke
näher zu bringen, so würden die Leiden der Trennung
bald ihr Ende erreicht haben.
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