Aus: Der Buchstabe Ain
I. (1)
Ich schwör' es
bei der Herrlichkeit
Und bei der Pracht des Schahs Schedschaa,
Ich zanke über Rang und Gold
Mit keinem je.
Wirf auf Verliebte einen Blick,
Aus Dankbarkeit für diese Huld,
Daß ich dein treuer Sklave bin,
Mein König du.
Wir dursten freilich nach dem Glück
Das deines Glases Hefen beut,
Doch wollen wir als Kämpfer nicht
Dir seyn zur Last.
Den Hauswein bring' mir heute her!
Vom Hauswein bring' mir keinen Wein,
Der Trinkgenoß ist da, Genoß
Der Reue lebe wohl.
O wasch't um Gottes Willen, wasch't
Mit reinem Wein das Ordenskleid,
Von der Enthaltsamkeit hauch't mir
Kein guter Duft.
O sieh! Wie jener nach dem Ton
Der Laute tanzend wank't und schwank't,
Er, der der Töne Hören eh
Für Unrecht hielt.
Die Stirne und das Angesicht
Hafisens trenne nie o Gott!
Vom Staub des Throns voll Herrlichkeit
Des Schahs Schedschaa.1
1 Schah Schedschaa der vielmal
genannte Fürst aus der Familie Mosaffer.
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