Aus: Der Buchstabe Ain
II. (2)
Beim
Weltenglanz des Schah Schedschaa!
Der eine Welt entflammt,
Ich zanke über Rang und Gold
Mit keinem je.
Bring' Wein sobald die Sonne hier
Die Fackel aufgesteckt,
Kommt in Derwischen Zellen auch
Ein Strahl von Glück.
Das Glas ein lustiger Gesell
Genügt mir von der Welt,
Verwüstung ist das Uebrige,
Und Kopfweh nur.
Für solches Mitleid tausche du
O Frommer Gläser ein,
Ich bin ein Sklave der gehorcht;
Kein Fürst, der herrscht.
Die Liebe hat aus der Moschee
In's Weinhaus mich gesandt,
Der Trunkgenoß ist da! Genoß
Der Reue, lebe wohl!
Die Zeiten kaufen Tugend nicht,
Ich habe Nichts als dies.
Wohin soll ich zu Markte geh'n
Mit Waare, die nicht geht.
Hafisen's Eingezogenheit
Hat gänzlich mich verstimmt,
Darum o Sänger sing' ein Lied,
Daß ich es hören mag.
Diese
Ode hat viel Aehnlichkeit mit der vorhergehenden, und die beiden
Distichen des Anfangs haben ganz denselben Sinn.
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