Aus: Der Buchstabe Kiaf
II. (2)
Trinkst du
Wein, so schütt' die Hefen
Auf die Erde aus,
Fürchte nicht die Sünde, welche
Andern Nutzen bringt.
Ohne Scheu genieße alles,
Alles was du hast.
Denn das Mörderschwert des Schicksals,
Haut dich ohne Scheu.
Ich beschwöre dich o Liebchen
Bei der Füße Staub,
Komm' an meinem Todestage,
Komm' zu meinem Grab.
Ey! was Himmel oder Hölle!
Engel oder Mensch,
Die Enthaltsamkeit ist immer
Eine Ketzerey.
Unsere Erde hat des Himmels
Bauherr eingeschränkt,
So daß weiter aus derselben
Keine Straße führt.
Auf gar wunderlichen Wegen,
Führet den Verstand der Wein,
Dies Gewölb' bleibt unzerstöret
Bis zum jüngsten Tag.
Auf dem Weg der Schenke giengst du
Ueber alles weg.
Frommer Herzen Wunsch begleite
Stets dein Herz Hafis.
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