Aus: Der Buchstabe Nun
XVIII. (18)
Schenke,
Morgen ist's! Fülle den Becher mit Wein,
Eile, eil', denn es harret die Zeit nicht auf uns.
Schenk'! eh' daß noch die nichtige Erde zerfällt
Wollen selber wir fallen in röthlichen Wein.
Sieh! es steigt aus dem Becher die Sonne des Weins.
Wenn nach Lust dich verlanget, verkürze den Schlaf.
Krüge werden aus unserem Thon nicht geformt,
Füllt, o füllet dann unsere Schädel mit Wein.
Was bekümmre ich mich um Zellen und Reu',
Rede, rede mich an mit dem Becher voll Wein.
Weinverehrung, Hafis, ist ein gutes Geschäft,
Stehe auf und verwend' dich zum guten Geschäft.
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