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Hieronymus Lorm
(1821-1902)
Liebe
Von Liebe sagt und singt die Welt
Seit sie vom Sonnenlicht erhellt.
Doch liebt er selbst, empfindet Jeder,
Daß Wort und Bild und Ton und Feder
Von Liebe, wie sie ihn bezwungen,
Noch nichts gesagt hat und gesungen.
(S. 297)
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Das Herz
Das Herz, so klein in seinem Raum,
Das Herz, so groß in seinem Traum,
Es schlägt in enger Menschenbrust
Und faßt des Erdballs Schmerz und Lust.
Beständig spricht's mit seinem Pochen,
Was Menschenweisheit nie gesprochen;
Hätt's für sein stummes Wort den Mund,
Es gäb das Weltgeheimniß kund.
(S. 389)
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Aus: Gedichte von
Hieronymus Lorm
Siebente, vermehrte Auflage
Dresden und Leipzig
Verlag von Heinrich Minden 1894
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