|
Georg Scherer
(1828-1909)
Wer, heilige Liebe, deinen Kelch getrunken
Und süßberauscht, ein überseliger Mann,
Dir einmal nur ans volle Herz gesunken,
Der ist verfallen deinem Zauberbann.
Fort glimmt's in ihm wie lichte Himmelsfunken;
Und ob er deinen Banden auch entrann -
Früh oder spät wird er mit frohem Bangen
Nach deiner holden Unruh' heim verlangen.
Aus: Gedichte von
Georg Scherer
Mit Illustrationen von Paul Thumann
Vierte, vermehrte Auflage
Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart, Leipzig, Berlin, Wien 1894 (S. 168)
_____
|