August Heinrich Hoffmann von
Fallersleben
(1798-1874)
Du hast mir keinen Kranz gewunden,
Auch nicht ein Blümchen mir geweiht,
Doch einen Kranz der schönsten Stunden
Den schönren Tagen angereiht.
Du hast mir keinen Wein kredenzet,
Auch nicht ein einzig Tröpfelein,
Doch hat dein Auge mir geglänzet,
Als schenkt' es deine Seele ein.
Du bist nicht nahe mir geblieben,
Kurz war des Sehens kurzes Glück,
Doch immer zaubert mir mein Lieben
Dein liebes holdes Bild zurück.
Aus: August Heinrich
Hoffmann von Fallersleben Gedichte und Lieder
Im Auftrag der Hoffmann von Fallersleben-Gesellschaft
von Hermann Wendebourg und Anneliese Gerbert
Hoffmann und Campe Verlag Hamburg 1974 (S. 91-92)
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