Ernst von Feuchtersleben
(1806-1849)
Wein und Liebe
Ein Gläschen Wein ist gar so gut;
Und wie's dem Herzen wonnig thut!
Durch den charmanten Rosenflor
Kommt Einem alles rosig vor.
Dazu ein Pfeifchen, das gut brennt;
Das wäre so dein Element!
Warum denn nicht? Es schäme sich
Der Gleißner deß, und gräme sich!
Doch hat das alles keinen Sinn,
Wenn ich allein am Tischchen bin;
Ich bin nur ich; ich brauch' als du
Ein liebes Kind doch auch dazu;
Ein herzig's, das mit trinkt und lacht,
Und mir geheime Zeichen macht;
Allein hat's Trinken kein Gewicht;
Wozu denn das? Das mag ich nicht!
Aus: Gedichte von
Ernst Freiherrn von Feuchtersleben
Stuttgart und Tübingen
in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung 1836 (S. 25)
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