Liebesbotschaften für den Geliebten

Bilder und Gedichte

 


Nicolae Tonitza (1886-1940)
Cap de fetita



Karl Streckfuss
(1779-1844)


Der Kuss


Nie kann die Liebe ganz ihr Wesen sagen,
Und tief im Herzen glimmt die reinste Gluth.
Sich zu enthüllen wär' ihr höchstes Gut,
Doch kann sie nie in lichte Flammen schlagen.

Die Sprache kann das Heiligste nicht tragen,
Kann nicht entschleyern, was im Herzen ruht,
Doch treibt der Sehnsucht ungestümer Muth,
Selbst das Unmögliche mit Kraft zu wagen.

Vergebens - nach dem Mädchen hingewandt,
Fühlt sich der Liebende das Herz beklommen,
Und selbst der Sprache armen Trost entnommen;

Da öffnet sich der Arme Wechselband -
Da flieget Lipp' und Lippe heiß zusammen
Und beyde Seelen glühn in gleichen Flammen.





 

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Übersicht

Gedicht aus: Gedichte von Carl Streckfuss
Wien Bey J. V. Degen Buchdrucker und Buchhändler
1804 (S. 31-32)

 

 

 

 


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