GELD
Ein schönes Wort, aus welchem alles pathetische Wesen in der Rhetorik
der Geldwechsler besteht. Pyrrhus eroberte eine Menge Vestungen, ohne
andere Waffen dazu zu gebrauchen als die Beredsamkeit des Cineas.
Philippus nahm auch viele vermittelst des Geldes ein. Ein Philippus wird
auch noch bey den Schönen versichert seyn, daß er seinen Zweck erhalte.
Was den Cineas anbelangt, so ist man ungewiß, ob er ihm nicht fehl
schlagen würde.
Verliebte schweigt, was opfert ihr nur Thränen
Und heisse Seufzer ohne Zahl?
Was hilft ein matt und langes Sehnen
Und die Beschreibung eurer Qual?
Die Schöne kann euch nicht verstehen:
Doch bringt nur alte Thaler her;
So braucht es keiner Worte mehr,
Die Schöne wird sogleich dem Wunsch entgegen gehen.
Dahero wenn man einen Beutel von 400. Pistolen auf dem Nachttische
seiner Gebietherin liegen läßt, so ist solches eine vortreffliche Art
sich wohl auszudrücken, und Catullus hat nichts so schönes gesagt. Es
giebt viele andere eben so schöne Redensarten, die doch alle folgendes
bedeuten: Ich überlasse den Aebten und Chevaliers das Land der
Zärtlichkeit durchzulaufen und durch Kleinigkeiten zum Genusse zu
gelangen. Dieser Weg kommt mir gar zu lange vor, ich unterdrücke alle
verliebte Phoebus, sehen sie, ob dieses ihnen anstehe, und wissen sie,
Zur Zeit, darinn wir leben,
Pflegt man für nichts auch nichts zu geben.