Neroccio de'Landi (1445-1500)
Porträt einer Dame (1480)
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Klara
Held-Marbach
(1824-1893)
Wie ist der Schmerz
Wie ist der Schmerz so reich an Glanz und Tönen,
Wie rauscht so voll dahin der Klagen Macht;
So düster ist, so schaurig keine Nacht,
Daß uns das Lied nicht sollt mit ihr versöhnen.
Doch kommt das Glück, mit Blumen uns zu krönen,
Und drängt es uns tief aus des Herzens Schacht
Zu zeigen jubelnd unsre reiche Pracht, -
Da fehlt das Wort zum Preise all des Schönen.
Er rollt sich auf in schimmernd reichen Bildern,
Was unsre Brust bedrückt als schwere Last;
Das Wort entquillt ihr leicht, den Gram zu mildern.
Doch wenn uns glühend auch der Wunsch erfaßt
Zu künden unser Glück, - die Farb' erblaßt, -
Die Kraft gebricht, was uns bewegt, zu schildern.
Aus: Unsere Frauen in
einer Auswahl aus ihren Dichtungen
Poesie-Album zeitgenössischer Dichterinnen
Von Karl Schrattenthal Mit zwölf Porträts in Lichtdruck
Stuttgart 1888 (S. 172)
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