Neroccio de'Landi (1445-1500)
Porträt einer Dame (1480)
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Zacharias Lund
(1608-1667)
Der Bräutigam redet fast wie der
Frantzos du Bellay seine Laute an
Sonnet
Du meine Laute/ die den Unmuth mir vertrieben/
So offt die Liebste mir/ ich weis nicht was/ versagt/
Und ich mit seufftzen mich bey Tag und Nacht geplagt.
Mein Lust/ wenn mich die Lust der Liebe pflegt betrüben:
Du hast nun endlich sie gezwungen mich zu lieben:
Vergönne mir die Ruh/ daß ich in dieser Nacht
Ein ander Laute zwing/ biß ich die Kunst erjagt/
Daß ich recht (wie auff dir) auff jhr mich könne üben.
Erzeig mir diese Gunst: leg dich dieweile hin.
Ich schwere/ wenn mein Geist (wie ich denn sterblich bin/
Und wol weis/ daß ich nicht dem Tode mag entgehen:)
Aus seinem Kercker fehrt/ und fügt sich an den Ort/
Da man Apollo noch so lieblich spielen hört/
Solt du zu allernechst bey Orpheus Harffen stehen.
(S. 19-20)
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An die Jungfraw Braut
Sonnet
Was hör ich/ Jungfraw Braut/ was hör ich euch so klagen/
Seyd jhr denn so verzagt/ daß ewre Jungfrawschafft/
Ein blosser Nam aus nichts von Alters her gerafft/
In diesem süssen Streit wird zweiffels ohn erschlagen?
O fürchtet euch des nicht: Ists nicht erlaubt zu fragen
Was diese Blum mag seyn/ wo an sie sey verhafft/
Was sie euch/ Jungfraw Braut/ im Hause Nutzes schafft?
Sie kan noch Fisch noch Fleisch euch in die Küche tragen.
Seyd dann so nicht verzagt: Bildt euch nur steiff in Sinn/
Ein Kraut nicht abgemeyt fellt auch verdürret hin.
Seht/ Hymen kompt/ wil euch dem Liebsten einverleiben/
Dem gebt die Jungfrawschafft. Habt einen Helden Muth/
Dann die sie hier verleurt/ die helt sie recht in hut:
Vor ewer Leben zwar wil er sich Bürge schreiben.
(S. 46)
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Aus: Zachariae Lundii
Allerhand artige Deutsche Gedichte/
Poëmata Sampt einer zu End angehengter Probe
außerlesener/ scharffsinniger/ kluger/ Hoff- und Schertz-Reden
Apophthegmata genant.
Leipzig In Verlegung Gottfried Grossens
Buchhändlers daselbst
Gedruckt bey Johann Albrecht Mintzeln Im Jahr 1636
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