Neroccio de'Landi (1445-1500)
Porträt einer Dame (1480)
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Adolf
Friedrich von Schack
(1815-1894)
Sonett
Wie lieblich ruht es sich in Sommernächten,
Wenn durch das Laub, wo träumend Vögel singen,
Der Westwind rauscht, als ob auf Mondlichtschwingen
Von fernen Welten Geister Grüße brächten!
Adele wiegt mich sanft mit ihrer Rechten
Und, wie wir fest uns aneinander schlingen,
Umwallen uns mit schwarzen Lockenringen
Langfließend ihres Haars gelöste Flechten.
Schlaf, heil'ger Schlaf! laß deine Murmelquellen
Melodisch rauschend unser Haupt umspülen,
Und trag' uns fort auf ihren Schaukelwellen
Ins Meer des Traums, daß nach dem Tag, dem schwülen,
Wir uns in seinen frischen, dämmerhellen,
Von Mondenglanz erfüllten Grotten kühlen.
Aus: Gedichte von
Adolf Friedrich von Schack
Berlin 1867 (S. 240)
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