Neroccio de'Landi (1445-1500)
Porträt einer Dame (1480)
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Franz
Werfel
(1890-1945)
Ahnung Beatricens
Gibt's Straß' und Park wo wir im Traum uns sahn?
Hat sich aus dieser Welt mir angedrängt
Die Ahnung einer Hand, die meine fängt.
Nun da die süßen Schlafgefühle nahn?!
Bist du mir vorbestimmt, bist du ein Wahn,
Und hast dich gar zu mir herabgesenkt,
Mir vorbestimmt, doch neu schon eingeschenkt,
Eh' sich noch süß berührte unsre Bahn?
Als Kind gestorben, nun vom höhern Kreise
Gefällt's dir den Geliebten anzusehn,
Begegnet ihm im Traum auf deine Weise.
Du gönnst dich mir in Restaurants an Seen,
Im Rauch der Schenken teilst du meine Speise,
Und keines weiß, wie fern wir uns geschehn!
(S. 82-83)
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Aus Dantes neuem Leben
I.
So fein und züchtig ist die Herrin mein,
Wenn sie im Gruß sich an Bekannte wendet,
Daß Lippen beben und die Sprache endet,
Und sie zu schaun kein Auge hebt den Schein.
Sie hört im Weitergehn ihr Lob gedeihn.
Gütig in Demut ganz, scheint sie gesendet,
Ein Ding vom Himmel her, der Erd' gespendet,
Um Wunder wirkend, Wunder selbst zu sein.
Dem zeigt sie solche Huld, der sie erschaut,
Daß sie durchs Aug mit Süße schüttet zu
Sein Herz. - Nur der versteht's, der es erlebt.
Und ach, es scheint, daß ihr von Lippen hebt
Ein holder Geist der Liebe an, der traut
Zur trauten Seele saget: Seufze du!
(S. 184)
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Aus: Franz Werfel
Gesammelte Werke
Das lyrische Werk
Herausgegeben von Adolf D. Klarmann
S. Fischer Verlag 1967
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