Cortina

Wir sehnen uns satt.
Wir bleiben hungrig.
Du machst mich schön.
Du verschenkst dich nie.
Du spielst nicht,
verletzlich und warm.
Wer sich hingibt, hat verloren.
Ich wünsche dir Liebe.
Alle zündest du an und gehst.
Du fliehst den Schmerz.
Kind, das die Welt
in Ordnung tanzt.
Wir führen uns blind
vom Salz deiner Lippen,
Wir berühren uns nicht
und verbrennen doch.

Wir führen uns blind
durch verbotene Gärten.
Ich verstecke dir
einen Kuss
unter dem Herzen
und eine Hand
im Haar.
Wir machen die Versprechen
der Liebe wahr.
Staub und Flügel,
mehr haben wir nicht.
Du überlebst mit einem Lächeln.
Dir werden Leben geschenkt,
das macht es dir leicht.
Die leichten Leben der Flüchtigen.
Aber ich errate dich von Neuem.

Sieben Nächte weiter
wartet mein Herz,
das dir die Sterne verrückt 
und den Himmel verstellt.
Liebe hinterlässt auf mir
deinen Schatten.
Aber kein Glück gelingt mir.
Ich töte, was ich liebe.
Wir haben genug verschwendet.
Warm ruht mein Traum
vertraut an deinem.
Wie mein Körper warm
an deinem liegt.
Vertrau der Nacht
ein letztes Mal.
Noch haben wir Angst.
Wir sind uns verboten.
Wir üben verwunschen
die Wiedergeburt.
Üben zum höchsten Preis.

© Florian Seidel