Antonio del Pollaiulo (1431/32-1498)
Porträt eines Mädchens
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Sonett 54
I begli occhi, ond' i' fui percosso in guisa
Die schönen Augen, die mich also trafen,
Daß sie nur selber heilen meine Wunde,
Nicht aber Kraft des Krauts, nicht Zauberkunde,
Nicht Steine, die in Meerestiefen schlafen,
Verschlossen mir all' andrer Liebe Hafen,
Daß nur Ein süßes Bild sänftigt zur Stunde;
Und wenn die Zunge folgt mit ihm im Bunde,
Darf Spott nur den Begleiter, sie nicht strafen.
Die schönen Augen sind's, die allerwegen
Was da mein Herr beginnt, lassen gelingen,
Vor allem, wenn es gilt, mein Herz zu brechen.
Die schönen Augen sind's, die mir durchdringen
Immer das Herz mit lichter Funken Regen,
Daß ich nie müde bin, davon zu sprechen.
Francesco Petrarca (1304-1374)
In der Übertragung von
Karl August Förster (1784-1841)
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