Das Liebes-Poetische Manuskript N° 2

Erotische Gedichte
 

(c) Klaus Ender



Max Dauthendey
(1867-1918)

Hülle dich in meine Hände

Bleibt das Licht nicht mehr Begleiter,
Dunkelheit bringt keine Binde,
Meine Hände leuchten weiter,
Glühend meinen Weg ich finde.

Meine Finger fühlen sprühend,
Wie zehn Augen sie dich sehen,
Und sie bleiben nicht wie Augen
Nur vor deiner Seele stehen.

Habe deinen Leib gebettet
Dicht an meine heiße Lende;
Kommt die Scham zu dir die leise,
Hülle dich in meine Hände.





Gedicht aus: Max Dauthendey: Gesammelte Werke. In sechs Bänden.
Vierter Band: Lyrik und kleinere Versdichtungen.
Albert Langen München 1925

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