|
Robert Prutz
(1816-1872)
Unersättlich
Warum dein Kuß, so warm, so süß,
Doch meiner Seele Durst nicht stillt?
Weil immer neu der Liebe Born
Mir aus der tiefsten Seele quillt;
Weil unter meines Kusses Glut
Stets ros'ger deine Lippe blüht,
Dein Auge mir, dein lächelndes,
Stets leuchtender entgegen sprüht.
So zündet Stern an Stern sich an
Am Himmelsdom in nächt'ger Zeit,
Und brausend gießt dir in das Herz
Sich flammende Unendlichkeit.
|