Das
Liebes-Poetische Manuskript N° 35
Liebesgedichte und Bilder
Dschami (1414-1492) Aus: Jussuf und Suleicha - Rosen - Bilder
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Die Schönheit In stiller Öde, ohne Daseynsspur, Lag noch die Welt in leerem Nichts versteckt; Noch paarte sich das Bild des Körpers nicht, Noch tönt' es nicht vom frohen Wir und Du; Frey war die Schönheit von der Blicke Band, Im eig'nen Lichte, das auf sie nur fiel, Ein holdes Liebchen an verborg'nem Ort, Des Kleides Saum von jeder Mackel rein; Kein Spiegel warf ihr Angesicht zurück, Es ordnete kein Kamm ihr schönes Haar; Kein Ost durchwühlte ihrer Locken Schmuck, Kein Surme-Staub umwölkte noch ihr Aug; Ihr Röschen lockte keine Nachtigall, Kein zartes Grün hob dieses Röschens Zier; Von Flaum und Maal war ihre Wange rein, Und selbst im Geist sah noch kein Auge sie; Mit sich nur kost' sie von der Liebe Tand, Und wob sich selbst der Liebe Wiegenband. Doch wo der Schönheit Machtgebot regiert, Da zürnet sie, wenn sie ein Schleyer deckt; Verborgenheit erträgt die Schöne nicht: Sperrst du das Thor, eilt sie dem Fenster zu. - Sieh jene Tulpe die auf Bergen blüht: Kaum ward der holde Frühling wieder froh, So dringt sie aus dem Felsenriff hervor, Und zeigt sich alsbald in der Schönheit Glanz. - Wenn dir was Sinn'ges in die Seele tritt, Wie es nur selten sich an Sinn'ges reiht, Erwehrst du nimmer jenes Bildes dich, Aussprechen musst du's, oder hören doch. Dies ist des Schönen herrschendes Gesetz, Das sich zuerst an ew'ger Schönheit wies: Sie trat vom heil'gen Lande in das Zelt, Und zeigte sich den Geistern und der Welt. Aus jedem Spiegel blickt ihr Bild hervor, Und überall ertönt ihr hehrer Ruf; Ein Strahl von ihr fiel auf der Engel Schaar, Und taumelnd dreh'n sie, gleich dem Himmel, sich, Und alle Heil'ge, die nur Heil'ges rührt, Sie stammeln staunend nur ihr heil'ges Lob, Und alle Taucher in des Himmels Meer, Sie rufen laut: "Gepriesen sey der Herr!" Auch auf die Rose fiel ein Strahl von ihr, Und mit ihm Gluth in's Herz der Nachtigall; An jenem Strahl entflammte sich das Licht, Und ach, verbrannte hundert Falter schon! Ein Funke sprühte auf der Sonne Ball, Und aus der Fluth erhob der Lotos sich; Ihr Angesicht war Leila's Wangenzier, D'rum sehnte sich Medschnun nach ihrem Haar; Sie öffnete den Zuckermund Schirins, Und stahl Pervisens, stahl Ferhadens Herz, Und Cana'n's Mond erhob sein schönes Haupt, Wodurch er bald Suleichens Sinne raubt. Ja, üb'rall zeigt sich jener Schönheit Glanz, Wenn sie sich ird'schen Liebchen auch verbirgt; Sie hält den Vorhang der Verborg'nes deckt, Sie lenkt das Loos der lieberfüllten Brust; Es lebt das Herz durch ihre Liebe nur, Und nur durch sie wird jeder Seele Trost; Das Herz, den Schönen liebend zugewandt, Ist, unbewusst, stets nur in sie verliebt. Gib diesfalls keinem frev'len Irrthum Raum, Denn Liebe zollen wir, sie spendet Reiz. Bist du erst schön, bist du auch liebenswerth, Du stammst von ihr, sie wies an dich uns an; Der Spiegel du, des Spiegels Zierde sie, Du der Verdeckte, sie die Klare stets; Im Grunde ist wohl sie der Spiegel auch, Der theure Schatz, der im Verborg'nen ruht, Und mir und dir, als Wesen müss'ger Art, Uns wird hier nichts als leerer Wahn zu Theil. Schweig'; - denn kein Ende nimmt das Mährchen sonst: Braucht seine Zunge doch den Dolmetsch nie! Wer liebt, der hat das Edelste gethan, Denn ohne Liebe ist das Leben - Wahn. Übersetzt von Vincenz von Rosenzweig-Schwannau (1791-1865) Aus: Dschami Joseph und Suleicha Historisch-romantisches Gedicht Aus dem Persischen des Mewlana Abdurrachman Dschami übersetzt und durch Anmerkungen erläutert von Vincenz Edlem von Rosenzweig 1824 |
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(c) Leo Hermann / Pixelio.de |
Die Liebe Ein Herz, dem Liebe mangelt, ist kein Herz; Ein Körper ohne Herzleid ist nur - Staub; O wende dich dem Schmerz der Liebe zu: Der Liebe Welt ist eine schöne Welt! D'rum werde Jedem Liebesschmerz zu Theil, Und mög' kein lieblos Herz auf Erden seyn! Der Himmel dreht im Liebestaumel sich, Und Liebesstreit ist's der die Erde füllt; Sey Sclav' der Liebe, wenn dich Freyheit lockt, Fühl' ihre Schmerzen, wenn dich Wollust reizt; Berauschend wärmet dich der Liebe Wein, Leiht dir Bewußtsein, leiht dir kalten Muth; Der Liebe Wort verjüngt den Liebenden, Und bringt ihm bey der Nachwelt hohen Ruhm; Dies Weinglas war's das einst Medschnun geleert, Wodurch sein Ruf durch beyde Welten flog. Viel Tausende, voll Weisheit und voll Geist, Sie gingen hin - und kannten Liebe nicht! Es schwand ihr Nahme schnell wie ihre Spur, Es schwand ihr Mährchen aus der Zeiten Buch. Viel schöne Vöglein flattern noch umher, Von denen stets des Volkes Lippe schweigt; Doch wenn ein fühlend Herz von Liebe spricht, Erwähnt's des Falters und der Nachtigall. Bist du in hundert Künsten auch bewährt - Die Liebe nur macht von dir selbst dich frey. O fühle Liebe, selbst die sinnliche: Sie bahnt den Weg zur wahren Liebe dir! Prägst du nicht erst das Alphabet dir ein, Wie kannst du dich des Koran's Lesung weih'n? Es bath ein Schüler seinen Lehrer einst Dass er ihn leite auf der Weisheit Bahn. Der Lehrer sprach: "Du fühltest Liebe nie: Geh hin und liebe, dann erst bitte mich! Wenn du des Bildes Weinglas nicht geleert, Schmeckst du des Sinnes Hefen nimmermehr; Doch sollst du nimmer bey dem Bild verzieh'n, Und eilends über seine Brücke flieh'n; Willst du die Reise bald vollendet seh'n, So bleibe nicht am Kopf der Brücke steh'n." Gottlob! Seitdem mich diese Erde trägt, Wandl' ich beständig auf der Liebe Pfad: Kaum sah die Amme meine Nabelschnur, So schnitt sie mit der Liebe Schwert sie ab; Die Mutter, als sie froh die Brust mir gab, Säugt' mich mit blut'ger Milch der Liebe nur. Sind meine Locken gleich wie Milch schon weiß, Wohnt Liebeslust mir stets doch im Gemüth. Die Liebe frommt dem Jüngling wie dem Greis, Und immerdar ruft mir die Liebe zu: "Dschami! der du in Liebe bist ergraut, Ermanne dich, und stirb in Liebe auch; Besing ein Mährchen holden Liebesspiel's, Das deinen Nahmen einst zur Nachwelt trägt; Dein zarter Pinsel fertige ein Bild Das einst noch weile, wenn du nimmer weilst!" Und als mir dieser Liebesruf erscholl, Da both mein Geist ihm freundlichen Willkomm, Und meine Seele folgte dem Befehl, Und bracht' ein neues Zauberwerk hervor. Wenn mir der Himmel seinen Segen leiht, Trägt meine Palme einst der Wahrheit Frucht. In Herzensgluth schaff' ich ein zartes Wort: Denn ach, der Geist versengt das Zarte nur! Mit Rauch erfüll' ich dieses Himmels Plan, Dass Thränennaß aus Sternenaugen rollt; Dem Worte weis' ich eine Stelle an, Dass mir der Himmel sicher'n Beyfall zollt. Übersetzt von Vincenz von Rosenzweig-Schwannau (1791-1865) Aus: Dschami Joseph und Suleicha Historisch-romantisches Gedicht Aus dem Persischen des Mewlana Abdurrachman Dschami übersetzt und durch Anmerkungen erläutert von Vincenz Edlem von Rosenzweig 1824 |
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(c) Uschi Dreiucker / Pixelio.de |
Das Wort Des Liebesdivan's sinn'ger Vorbericht, Des Liebesgartens Erstling ist das - Wort; Nichts Weises kennt die Weisheit wie das Wort, Nichts Daurendes die Erde wie das Wort, Und was die Welt, so alt als neu, gezeugt, Stammt, sagt der Redner, von dem Worte nur. Dem Rohre rief das Wort sein "Werde!" zu, Und sieh! - das Rohr lag auf des Daseyns Blatt; Und als das Rohr auf jenes Werd' erschien, Da sprang ein Quell aus seinem Aug hervor; Die Welt, und was sich hoch und nieder nennt, Berauscht sich am Gemurmel dieses Quell's, Und spricht der Mund durch dies Gemurmel, wird Das Wort zur Rose auf des Sinnes Flur. Es spielt der Hauch des Geists ihm um den Saum, Und führt es schaukelnd aus der Rosenau, Und leitet es zum Pförtchen unsres Ohrs, Wo seiner Ankunft selbst die Weisheit staunt. Da eilet das Gemüth es zu empfah'n, Und bringt ein knospenenges Herz ihm dar; Bald lacht die Lipp' ihm voll von Seligkeit, Bald presst es Schmerzensregen aus dem Aug; Es lächelt ihm der Mund des Traurenden, Es weinet ihm der Mund der erst gelacht. Erblick' ich diese Götterkraft in ihm, So wolle Gott mich nimmer ihm entzieh'n. Ich bin im Trunke seines Wein's ergraut, Und schüttle nun des Alters Last von mir: Denn ein Geheimniß dringt mir aus der Brust, Und lächeln soll, und weinen soll die Welt. Veraltet schon ist Chosru und Schirin, Doch süß ersteht ein neuer Chosru mir; Gefallen ist Medschnun's und Leila's Loos, Doch ein ganz and'res Loos besing' ich nun: Gleich Papageyen will ich Zucker käu'n Von Joseph's Schönheit und Suleichens Gluth. Gott nennt die schönste der Geschichten sie, Und ich besinge sie im schönsten Lied. Der Offenbarung Liebchen stieg herab, Und Lügen finden keinen Eingang mehr; Was unwahr ist spricht das Gemüth nicht an, Trügst du es selbst wie reine Wahrheit vor; Die Wahrheit ist des Wortes schönste Zier: Des Mondes Reiz liegt in der Völle nur. Stets ist der erste Morgen ohne Glanz, Weil er des Lichtes hellen Schein - nur lügt; Doch weil der echte Morgen Wahrheit spricht, Schwingt er der Sonne goldenes Panier. Wie du mit Kunst die Lüge auch geziert, Es bleibt ihr Licht doch ewig matt und trüb; Mit Goldstoff schmückst du eine Hässliche, Da doch kein Goldstoff Hässliche verschönt; Durch Goldstoff wird die Hässliche nicht schön, Es wird dadurch der Goldstoff hässlich nur. Der rothen Wange ziemt der Schminke Roth, Weil Rosenschmink' die Rosenfarbe mehrt: Doch malst du Roth auf Wangen düster braun, So wird dein Aug nur düst'res Unglück schau'n. Kein Liebchen gab's dem holden Joseph gleich, Der aller Schönen Schönheit überflog: Denn wer an Reiz nicht seinen Zweyten fand, Der heisst vorerst ein zweyter Joseph nur. Und wie Suleicha liebte Niemand noch, Sie, die an Liebe Alle überboth: Von Kindheit bis in's Alter liebte sie, Und liebt' als Sclavinn, liebt' als Fürstinn noch. Nachdem der Alten, Unvermögenden Der Jugend frohe Tage sich erneut, Betrat sie wieder treu der Liebe Pfad, In Lieb' geboren, lebend und erblasst. - Von Jedem einzeln handelt hier mein Buch, Von Jedem einzeln perlet hier mein Rohr´. Zu jeder Baarschaft, die ich ausgelegt, Füg' ich noch einen neuen Weisheitsschatz. Ich wünsche nur dass, wenn der Edle einst Ein Wörtchen liest in diesem Liebesbuch, Er, gleich dem Blatt, mir nicht den Rücken kehrt, Noch, gleich dem Rohr', mein Wort mit Fingern quält; Und zeigt sich hie und da ein Fehler ihm, So bürde er die Schuld mir nimmer auf, Und bess're möglichst was ich schlecht gethan, Und berge es, falls er's nicht bessern kann. Übersetzt von Vincenz von Rosenzweig-Schwannau (1791-1865) Aus: Dschami Joseph und Suleicha Historisch-romantisches Gedicht Aus dem Persischen des Mewlana Abdurrachman Dschami übersetzt und durch Anmerkungen erläutert von Vincenz Edlem von Rosenzweig 1824 |
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(c) Paul Adam / Pixelio.de |
Geschichte der Schönheits - Fackel Jussufs wie sie bey dunkler Nacht leuchtet, und wie Adams Herzens-Schmetterling sich beym Anblicke dieser Fackel verbrennt.
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(c) Karin Wuelfing / Pixelio.de |
Wie der
Schönheits-Zweig Jussuf's
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(c) Mischi43 / Pixelio.de |
Beschreibung des Geschlechtes Suleicha's, und wie durch die aufgehende Sonne ihrer Schönheit das Abendland zum Morgenlande, ja noch tausendmal glänzender als dieses ward. So lautet Jenes Kunst-Verständigen Wort, Der einen Schatz der Rede-Kunst besitzt: Ein großer König war im Abendland, Er hieß Taimus, schlug stets der Herrschaft Pauke, Denn er besaß was Königen gebührt, In seinem Herzen blieb kein Wunsch zurück. Sein Scheitel war der Königs-Krone Zier Den Thron erhöhte seines Fußes Tritt. In seinem Heer stand unterwürfig Orion, Er bannt' den Sieg an seines Schwertes Haft. Schön war Suleicha seine Tochter, die Der Stolz, die Freude seines Herzens war. Ein Stern war sie am Königs-Sternenzelt, Des Königs-Schmuckes schönster Edelstein. Unmöglich mal' ich ihrer Reize Bild, Doch ein Versuch sey mir allhier gegönnt. Vom Haupt zur Ferse gleit' ich, wie ihr Haar. Der Abglanz ihrer Wangen leuchte mir, Es helfe mir ihr süßer Zucker-Mund, Daß ich besinge was ich von ihr weiß. Den Wuchs schuf Gottes Huld der Palme gleich, Die hoch ihr Haupt im Anmuths-Garten hebt, Und die am Königs-Strome groß genährt, Gleich der Cypresse in die Lüfte ragt. In ihren Locken fieng der Weise sich, Die fast wie süßer Moschus dufteten. Oft ordnete ein Kamm ihr schönes Haar, Das er mit einem zarten Abschnitt scheitelte, Darob die Moschus-Blase neidisch platzt, Und fruchtlos nun ihr Moschus-Sammeln wird. Die Haare flatternd, und Jasminen gleich, Beschatten ganz der Rose schönen Zweig. Zwey Locken, gleich zwey Seilern Indiens Seiltanzten auf dem stolzen Tannenbaum. Der Himmel gab ihr Schönheits-Unterricht, Und legt' ein Silber-Brett auf ihre Stirn'. Am Rande dieses Silber-Brettes ruhn Zwey umgestürzte Nun, voll Moschus-Duft, Und unter diesen Nun zwey frische Sad Gezeichnet von des Schöpfers Meister-Hand. Von jenen Nun bis zu des Mimes Ring Thront eine Silber-Nase gleich Elif Zählt dem Elif des Mundes Nulle zu, Habt ihr statt eines Mörder-Zwistes, zehn. Die Purpur-Lippe lächelnd, zeigt ein Sin; Die Zähne lösen ihr geknüpftes Mim. Des Irem's Vorgefühl ist ihr Gesicht, In welchem buntgefärbte Rosen blühn. Es sind auf ihm der Muttermale viel Gleich Mohren-Knäbchen auf der Rosen-Flur. Ihr Silber-Grübchen frey vom Glaubens-Zoll, Enthält des Lebenswassers süßen Brunn. Verirrt ein Weiser sich zu ihrem Kinn, Wo sich des Grübchens Schweiß gesammelt hat, Trägt er die Seelen-Ruhe dort zu Grab; Denn ach! ein Brunn und Wirbel ist's zugleich Ihr weißer Hals glänzt mehr als Elfenbein, Es zahlen Moschus-Hirsche Steuern ihm. Der Schultern Paar verhöhnt Jasminen-Glanz. Und es verbirgt davor die Rose sich. Zwey Brüste, gleich zwey Glanzes-Wölbungen, Gleich zweien Blasen aus dem Quell Kiafur; Gleich einem Apfel-Paar an seinem Zweig, Woran sich nie des Frechen Hand gewagt. Dem Silber-Schatze ähnlich war ihr Arm, Dagegen falsch des Silbers Probe schien. Und dieser Perlenreinen Amulet War der Gebeterfüllten Frommen Herz. Perigesichter lobten neidlos sie, Und weihten ihr das Herz zum Talisman. Werth jedes Kronen-Trägers Raub zu seyn, Füllt Silber in den Ärmel sanft ihr Arm. Den Leidenden beut sie der Hilfe Hand, Und träufet Balsam in das wunde Herz. Es waren ihre Finger Federn gleich, Womit sie liebevoll auf Herzen schrieb. Bey jedem ihrer Nägel wähnte man, Ein Neumond glänze um den Vollmond hell. Fünf Finger setzte sie dem Monde ein, Und überwand ihn durch der Hände Kraft. Die Lende glich dem halbgespalt'nem Haar, War feiner noch, und scheute drum das Haar. Kein Gürtel noch so zart, umfaßte sie, Der Sorge voll, die Lende bräche ab. Dem Hermelin-Brett glich ihr weißer Leib; Sanft nahm die Amme ihr die Nabelschnur. Vom Nabel bis zum Knie enthalte ich Mich jedes alten oder neune Lob's; Denn ihrer Keuschheit Veste weigerte Gedanken selbst den Flug in's Heiligthum. Ich komme drum zu ihrem Schenkel-Paar, Des Schönheits-Tempel Silber-Säulen sind's. Sie war ein Rosen-Strauß voll Licht, Doch finstrem Aug blieb sie verdeckt. Dem Spiegel weis't ihr reines Antlitz sich, Gleich fällt er auf die Kniee ehrfurchtsvoll. Warum er ihr wohl gegenüber kniet? Weil ihm ihr Antlitz erst den Licht-Glanz leiht. Wer Knie an Knie mit dieser Schönen weilt, Dem strahlt des Glückes Wange sie zurück! An Zartheit gleich dem Schenkel ist ihr Fuß, Den Niemand mehr so schön geformt besitzt. Sie war dem Pfeile ähnlich, wenn sie gieng, Ihr Fuß so zart von Ferse bis zum Zeh', Daß wenn sie des Geliebten Auge trat, Die Sohle ihr von seinen Thränen schwoll. Mit welchem Schmucke wohl vergleich' ich sie? Ach was ich sage bleibt stets mangelhaft! Nein, selig der mit Schmucke sie vergleicht, Weil ihre Schönheit diesen Schmuck erhöh't. Vom Diadem, das ihr den Scheitel ziert, Wiegt einer Landschaft Zins ein jeder Stein. Und ein Rubin, des zarten Ohres Zier, Beraubt durch Glanz die Seele des Verstand's. Riß sich ein Edelstein vom Halsband los, Füllt' er den Schoos mit einem Gemmen-Schatz. Ein schmuckbesetztes Hauptband knüpft ihr Haar, Und wieget tausend Perlen-Schätze auf. Wenn sie nicht selbst das Armband sich umwand, Wer war zu diesem Dienste kühn genug? - Was sag' ich ferner noch vom Golde wohl? Der Füße Schmuck lag es zu Füßen ihr. Zuweilen schwankt sie im Pallastes-Hof, Gehüllt in Syriens reichsten Silber-Stoff, Und jeden Tag, der froh entgegenschien Zog sie dem Leib ein neues Pracht-Kleid an, Das zweymal nie ihr schönes Haupt berührt, Dem Mond gleich wechselnd stets der Sterne Stand. Zum Fuß-Kuß kamen auch die Größten nie, Zu diesem Glück kam nur des Kleides Saum, Und nur das Hemd, genoß der Seligkeit Den schönen Leib in seinem Arm zu seh'n. Die mit Cypressen-Wuchs gehorchten ihr, Die mit dem Engels Antlitz dienten ihr; Und tausend Mädchen schön wie die Huris Verweilten Tag und Nacht in ihrem Dienst. Nie drückte noch des Kummers Last ihr Herz, Nie stach ein Dorn noch ihren zarten Fuß; Nie ward sie noch geliebt, nie liebte sie, Nie noch ergab sie Jemands Willen sich. Sie schlief des Nachts wie die Narcisse schläft, Und blühte Morgens schön wie Rosen blühn. Bey zarter Silber-Mädchen Spiele Lust, Mit schönen Hirschen im Pallastes-Hof. War unbekümmert um des Schicksals Spiel, Stets all' ihr Thun nur frohe Lust und Scherz. So war sie glücklich stets und heitern Sinns, Und ihre Seele frey von jener Qual, Was wohl die Tage dem Gemüth verhängen, Und was die schwang're Nacht wohl noch gebiert?
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(c) Uschi Dreiucker / Pixelio.de |
Suleicha's erster Traum Wie Suleicha zum ersten Male in der Scheide des Traumes das Schwert der Schönheit Jussufs erblickt, und wie sie durch dieses noch versteckte Schwert dennoch von der Liebe getödtet wird. In einer
Nacht, schön wie des Lebens Tag,
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(c) SonneDo / Pixelio.de |
Wie der Morgen-Wind Suleichen anweht und ihre schlummernden Narcissen sich öffnen; wie ihr Herz, der nächtlichen Phantasie wegen, der Rosen-Knospe gleich Blut in sich säugt, und sie ein Siegel auf ihre Lippen drückt.
Früh als der Knabe dunkler
Nacht entfloh,
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(c) Hagir25 / Pixelio.de |
Wie durch die Erblickung des veränderten Zustands Suleicha's auf dem Faden der Gedanken ihrer Sclavinnen ein Knopf des Erstaunens sich knüpft, und wie ihre Amme ihn mit der Finger-Spitze der Erforschung auflöst.
Dem Pfeil, der aus der Liebe
Bogen fliegt,
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(c) Angelika Wolter / Pixelio.de |
Wie Suleicha den Jussuf (Heil über ihn) zum zweyten Male im Traume sieht, wie er die Kette ihrer Liebe schüttelt, und sie in des Wahnsinns Abgrund gezogen wird.
O selig jenes Herz, wo Liebe
wohnt, Übersetzt
von Vincenz von Rosenzweig-Schwannau (1791-1865) |
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(c) Sassi / Pixelio.de |
Suleicha's dritter Traum O Liebe komm, du die voll schlauer List Mit Friede bald, und bald mit Kriegen spielt! Du schaffst den Weisen bald zum Narren um, Und bald zum Weisen den, den Narrheit quält; Wenn du der Engelschönen Haare knüpfst, Umstrickt die Thorheit selbst den Weisesten; Doch lösest du den Knoten jenes Haar's, Glänzt heller des Verstandes Fackellicht. Suleicha, die geduld- und sinnenlos Des Kummers Zwilling, und von Gram umarmt, Des Leidensbechers Hefen ausgeleert, Bringt eine Nacht in Liebesflammen zu. Sie reisst das Haupttuch sich vom Ambrahaar, Bestreut mit Erdenstaub den Scheitel sich, Neigt den Cypressenrücken zum Gebet, Und sieh! den Boden neidet Irems Flur. Aus den Narzissen quillt ein Ergvanstrom, Und mit der Zunge, die der Lilie gleich, Beklagt sie ihren tiefen Seelengram, Und spricht dann Folgendes zu ihrem Freund: O Räuber meiner Sinne, meiner Ruh', Zerstörer meines selbstzufried'nen Glück's, Du schufst mir Leiden, die du nimmer theilst, Du stahlst mein Herz, und weigerst deines mir! Nur deinen Namen nennt' ich, wüsst' ich ihn, Nur zu dir flöh' ich, wüsst' ich, wo du weilst. Süss lächelnd war ich einst, mir selbst genug, Nun bin ich gleich dem Rohre knotenvoll. Viel Blut schon trank ich dir, der Knospe gleich, Und bin der Rose ähnlich nun beschämt. Nicht wag' ich's deine Liebe zu erfleh'n, Doch wählst du mich zur letzten Sklavin nicht? Wie, wenn du freundlich mit der Sklavin wärst, Und sie befreitest aus der Leiden Band? Ach, Niemand sei gleich mir in Blut getaucht, Gleich mir des Pöbelspottes Gegenstand! Die Mutter grämt das missgerath'ne Kind, Und ach, der Vater schämt der Tochter sich! Verlassen selbst von meinen Sklavinnen Bin ich mit meinem Grame ganz allein. Nur du hast Muth genug, mich dürres Reis Der hellen Flammenlohe kalt zu weih'n. So sprach sie mit dem theuren Herzensfreund', Bis sie der Schlummer überwältigte. Vom Schlafesbecher trunken ward ihr Aug', Und ihr erschien der Räuber ihres Schlaf's Viel reizender, als ich's besingen kann; Denn Worte mangeln mir bei solchem Reiz. Sie hängt an seinen Saum sich schluchzend an, Vergiesst zu Füssen ihm des Herzens Blut, Und spricht: O du, in dessen Liebesqual Mein Herz die Ruhe, Schlaf mein Auge flieht: Beim Reinen, der so makellos dich schuf, Dich aus der Welten Schönen auserkor, Verkürze, Theurer, meiner Leiden Pein; Sprich deinen Namen, deinen Wohnort aus. Und Jussuf sprach: Gewährt sei dir dein Wunsch: Ich bin Vezier in der Aegypter Land. Als des Monarchen Stellvertreter, schmückt Mich hoher Ruhm durch des Allmächt'gen Huld. - Suleicha wird, als sie vom Freund' dies hört, Wie neubelebt nach hundertjähr'gem Tod, Und wonnig kehrt nach dieser Rede ihr Des Körpers Kraft, der Seele Sinn zurück. Im Schlafe war ihr Glück erwacht; und die Berauscht entschlummerte stand nüchtern auf. - Da nun die Kunde jenes Schönheits-Monds Ihr wieder des Bewusstseins Gabe lieh, Berief sie sämmtlich ihre Sklavinnen, Und sprach: O die ihr treu mein Leiden theilt, Seid meinem Vater Boten sel'gen Glück's, Befreit ihn aus des Leidens Flammen-Brand, Denn meine Sinne kehrten mir zurück, Und neuerdings läuft mein gehemmter Bach! Komm, Vater, lös' die güldnen Fesseln mir, Denn keines Wahnsinn's Rückfall fürcht' ich mehr; Der Geiz'ge nur schliesst karg sein Silber ein; Grossmüthig schenke du die Freiheit ihm. Als diese Freudenpost der Vater hört, Beraubt sie jählings seiner Sinne ihn; Verstört, verloren, wie Verliebte sind, Eilt er zur reizenden Cypresse hin, Schliesst auf der doppelköpf'gen Schlange Mund, Und löst der Silberbrüst'gen Fessellast. Suleichen nahten nun die Sklavinnen, Und setzten sie auf einen güld'nen Thron, Hoch auf den Sitz der Liebenswürdigkeit; Und schmückten sie mit einem Diadem: Und alle Perisgleichen kamen nun, Um Schmetterlinge jenes Lichts zu sein. Vom Kreise der Gespielinnen umreiht Zerbeisst sie Zucker, gleich dem Papagei; Dann schliesst sie der Erzählung Kästchen auf, Und fängt von jedem Land zu sprechen an. Sie spricht von Griechenland und von Damask, Und schwimmt im Zucker, wenn man Missr nennt; Schliesst dann mit der Aegypter Thatenruhm, Und spielt der Rede Gang auf den Vezier. So oft sein Nam' auf ihrer Zunge schwebt, Sinkt sie, dem Schatten gleich, zur Erde hin, Blut strömet aus der Wolke ihres Aug's, Und bis zum Himmel steigt ihr Klageton. So schwand der Tag, so schwand die Nacht dahin, Sie sprach vom Freund' und von Aegypten nur: Nur solcher Rede lieh sie froh ihr Ohr, Und schwieg, war dies der Rede Inhalt nicht. Übersetzt von Vincenz von Rosenzweig-Schwannau (1791-1865) Aus: Dschami Joseph und Suleicha Historisch-romantisches Gedicht Aus dem Persischen des Mewlana Abdurrachman Dschami übersetzt und durch Anmerkungen erläutert von Vincenz Edlem von Rosenzweig 1824 |
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(c) Dieter Haugk / Pixelio.de |
Suleicha durchweint Tag und Nacht von Jussuf getrennt Wenn der Geliebte ruht am Herzen; Was sehnt es da nach Andrer Liebe sich? Fliegt wohl der Schmetterling zur Sonne auf, Wenn schon im Fackellicht ihm Hoffnung glänzt? Der Nachtigall leg' hundert Sträuße vor, Umsonst! sie sehnt nach Rosenduft sich nur. Hat Sonnengluth den Lotos erst erwärmt, Blickt er dann wohl noch zu dem Mond empor? Sehnt nach dem Labetrunk der Durst'ge sich, Was soll ihm dann der reinste Zucker wohl? Suleicha fand an diesem sel'gen Ort, Was immer nur zur Pracht gehört bereit; Als Sclave dienet ihr selbst auch Asif, Nichts mangelt ihr von Gütern und von Gold; Es waren Mädchen rosenduft'gen Leibs Sie zu bedienen Rast- und Ruhelos, Und Dienerinnen Herzen verwirrend, Sie standen ihres Winks gewärtig stets, Sammt Knaben lächelnd, süß wie Zucker, Vom Haupt zum Fuße süß wie Zuckerrohr, Und Mohren hold aus Ambrathon geformt, Gleich Engeln keusch und von Begierden frey. Bewohner des Harems der Reinigkeit, Vertraute in Geschäften des Harems. Ägyptens Frauen kamen sämmtlich nun Mit Schönheit und mit Reizen ausgeschmückt. An Wuchs und Jahren ganz Suleicha gleich, Der Anmuth ihres Umgangs sich zu freun. Suleicha sitzend im Versammlungssaal, Wo Freund und Fremder im Gewühl sich drängt, Sie spannt des Frohsinns bunten Teppich auf, Das Herz voll Blut, die Lippe Lächelns voll, Und schien mit Jeder im Gespräche hier, Doch anderswo weilt ihr verpfändet Herz; Zwar sprach ihr Mund mit den Versammelten, Doch waren Herz und Seele stets beym Freund. Beym Freund, mit dem in Wonne wie im Schmerz Sie nur allein ein festes Band geknüpft; Es war ihr Körper bey der Menge nur, Denn, ach! ihr Geist hegt andrer Sorgen Qual. Dieß war ihr Thun vom Morgen bis zur Nacht, Dieß ihr Benehmen mit den Freundinnen. Kaum hüllt die Sonne sich in Ambraflor Auf dem der Mond als Herrscher einsam thront, Als sie des Freundes Bild in stiller Nacht Vor sich aufs Kissen holder Anmuth setzt, Und vor ihm fallend auf ihr sittsam Knie, Ihm ihrer Seele tiefen Kummer klagt; Nach Seufzern stimmend ihrer Rede Ton, Beginnt sie nun des Wahnsinns Trauersang, Und spricht zum Bilde: "O mein Seelenwunsch! Verwiesen hast du aus Ägypten mich, Und nanntest dich des Landes Großwesir, Es werde ewig Ruhm und Ehre dir! Denn dieser Ruhm schmückt mich als Diadem, Und Wonne nenn' ich's deine Magd zu seyn. Verlassen bin ich hier und Heimathlos, Beraubt des Glücks mit dir vereint zu seyn; Wie lange noch, von diesem Maal gebrannt, Zünd' ich davon des Elends Fackel an? Komm, sey der Lichtglanz meiner Herzensflur, Ein heilend Pflaster für mein Herzensmaal! Von Liebe zur Verzweiflung hingeschleppt, Gab ein verborgner Engel Hoffnung mir; Mein Leben fristet jene Hoffnung nur, Vom Saum mich schüttelnd der Verzweiflung Staub. Dein Schönheitslicht, das mir ins Herz gestrahlt, Verbürgt mir unsers Wiedersehens Glück; So Bluterfüllt mein mattes Auge ist, So späht es allenthalben doch nach dir; O selig jene Zeit, in der du hold, Ein Mond, in's Zeichen meiner Augen trittst. Seh' ich dein Antlitz, werd' ich schnell zu Nichts, Roll' meines Daseyns bunten Teppich auf, Verliere des Gedankenfadens Ende, Verliere mich in Sinnenlosigkeit; Du siehst mich nicht an meiner Stelle mehr, Und nimmst als Seele meine Stelle ein. Des eig'nen Ich's Erinnerung schwindet mir, Dich find' ich stets wo ich nur mich gesucht! Mein Wunsch bist du in beyden Welten nur, Fänd' ich dich, ach! was sprech' ich dann von mir?" Der Morgen brach beym Selbstgespräche an, Das sie zum hellen Tage fortgeführt. Als nun der Morgenwind zu weh'n begann, Stimmt sie nach and'rem Ton dieß Selbstgespräch. Was sprach sie wohl? - Sie sprach: "Auf, Morgenwind! Geuß Moschusduft in der Jasmine Schooß, Durchwehe Lilien- und Zypressen-Au'n, Schau Hyacinthen auf der Rose Blatt! Du neckst die Blätter im Tschinellenklang, Und sieh, es tanzt der festgebannte Baum; Du bist der traute Bothe Liebender Und wehest Ruhe in des Jünglings Brust: Ein zärtlich Briefchen bringst vom Mädchen du, Und linderst so den Schmerz des Trauernden; Kein irdisch Wesen trauert mehr als ich, Kein Auge funkelt mehr der Trennung Schmerz. Mein Herz ist krank, o lindre seine Qual! Es häufet sich mein Gram - komm tröste mich! Kein Plätzchen gibt es auf der Erde Rund In das du dich nicht unversehens schleichst; Du dringst durch Thüren, selbst durch eiserne, Und schließt man sie, dringst du zum Fenster ein. Erbarme meiner, der Verirrten, dich, Durchspähe ringsum aller Orte mir! Flieh' hin zu der Beherrscher Königsstadt, Hinan die Stufen des Monarchen-Throns. In jeder Stadt frag' meinem Monde nach, Auf jedem Throne suche meinen Schah; Durchziehe jede bunte Frühlingsflur Und setz' den Fuß an jedes Stromes Strand; Vielleicht erspähet der Zypresse Spur Dein forschend Aug' an eines Baches Rand; Flieh' dann nach Choten's duft'gem Moschusfeld Und nach den Bildergallerien Sina's, Ein schlankes Reh, ihm ähnlich, hasche dort, Und suche hier ein Bildniß das ihm gleicht. Und kehrst du heim aus jenen Gegenden, Auf jedem Berge den dein Fuß erklimmt, Wo dir ein Repphuhn schwanken Trittes naht, Gedenke seiner und ergreif' es schnell! Und stößt dir eine Karawane auf, Von einem holden Führer angeführt, Sieh ihn mit Augen meiner Liebe an Und lenke schnell den Zug in dieses Land; Vielleicht den Helden sehend pflücke ich Ein Röschen von der Hoffnung Rosenbaum." Vom frühsten Morgen bis der Sonne Licht Hin eilte auf des Tages Tummelplatz, Besprach sie, Gramerfüllt und blut'gen Aug's, Sich unabläßig mit dem Morgenwind. Und als die Sonne nun den Tag erhellt, Erhellt', ihr ähnlich, sie der Mädchenkreis, Die rings um sie in Reihen aufgestellt, Sich sonnten froh an ihrer Schönheit Strahl. Mit Mädchen reines Herzens, reiner Brust, Betrug sie sich mit Sittsamkeit; So war des Nachts ihr Zustand, so des Tags, So floßen Monde, Jahre so dahin. Fühlt' sie ihr Herz im Hause zu gepreßt, Flugs eilt sie auf die bunte Blumenflur; Bald stöhnt sie da aus brandmaalvoller Brust Und beugt zum Zelte gleich der Tulpe sich, Der sie vom Rosenwangigten erzählt Und vom Geheimniß ihres Herzensmaals; Bald eilt sie, gleich des Thales wildem Strom, In Thränen schwimmend hin zum Nilesstrand, Und spricht ihm von der Qual die sie verzehrt, Und menget Thränen in des Flußes Lauf. So bringt sie kummervolle Tage hin, Den Blick gewandt nach der Erwartung Bahn, Woher wohl komme der geliebte Freund, Wo er als Mond, als Sonne ihr erscheint? Auf dann, Dschami! laß dein Bestreben seyn, Bring' Kanaan's Mond von Kanaan. Voll süßer Hoffnung ist Suleicha's Herz, Ihr Blick nährt sehnsuchtsvollen Schmerz. Zu lange währte ihres Harrens Pein, Laßt uns sie trösten durch des Freunds Verein! Übersetzt von Vincenz von Rosenzweig-Schwannau (1791-1865) Aus: Geschichte der schönen Redekünste Persiens mit einer Blüthenlese aus zweyhundert persischen Dichtern Von Joseph von Hammer Wien 1818 |
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(c) Gabi Hamann / Pixelio.de |
Die schöne Jungfrau Was mag dem Liebenden willkomm'ner seyn, Als wenn die Freundinn gleichfalls Liebe fühlt; Wenn er in ihr geheimes Stübchen tritt, Und ihren Busen frey von Bürden schaut; Wenn er die alten Mährchen ihr erzählt, Und achtungsvoll sie zur Vertrauten wählt? Als Joseph, von dem Reiterschwarme frey, In seine stille Wohnung sich verfügt, Da kam der Kämm'rer, sprechend: "Einz'ger du, Du Weltenmährchen durch der Grossmuth Ruhm! Hier an der Pforte steht das alte Weib, Das deinem Rosse in die Zügel fiel; Auf dein Geheiss gesellt' ich mich zu ihr, Und führte sie hieher an deinen Thron." Er sprach: "Erfülle ihr Bedürfnis denn, Und ist sie arm, so lindre ihre Noth!" Er sprach: "Sie ist so blöden Sinnes nicht, Dass sie mir ihr Bedürfnis wieder sagt." Er sprach: "Wohlan, so trete sie hervor, Und lüfte selber ihrer Lage Flor." Auf dies Geheiss tanzt, Sonnenstäubchen gleich, Suleicha fröhlich in die Einsamkeit; Wie Rosen lächelnd, blühend Knospen gleich, Spricht sie mit süssem Munde Joseph Heil. Doch Joseph, der dem vielen Lächeln staunt, Frägt sie vorerst um Nahmen und um Stand. Sie spricht: "Bin Jene die, beym ersten Blick, Aus einer ganzen Welt dich auserkohr; Die einen Schatz von Gemmen dir geweiht, Und Herz und Seele liebend dir verschrieb; Die ihren Lenz den Winden übergab, Und in dies Alter, wie du siehst, verfiel. Du hieltst der Herrschaft Liebchen eng umarmt, Und hast, vergessend, nie dich mein erbarmt!" Kaum hört dies Joseph, so erkennt er sie, Weint Mitleidsthränen über ihr Geschick, Und spricht: "Was willst du, o Suleicha! hier, Und weshalb ist dein Zustand so betrübt?" Als Joseph's Lippe: "O Suleicha!" spricht, Da sinkt suleichalos Suleicha hin: Der Wein des Wahnsinns schäumt ihr aus der Brust, Und sinnlos macht sie seiner Stimme Lust. Als sie vom Wahnsinn zur Besinnung kehrt, Beginnt nun Joseph ein Gespräch mit ihr: Er spricht: "Wo ist dein jugendlicher Reiz?" Sie spricht: "Er floh, von deinem Bunde fern." Er spricht: "Warum fehlt dir des Auges Licht?" Sie spricht: "Weil's ohne dich in Blut sich taucht." Er spricht: "Warum krümmt sich dein holder Baum?" Sie spricht: "Weil deine Trennung ihn beschwert." Er spricht: "Wo ist dein Silber, wo dein Gold, Und wo die Krone, deines Scheitels Zier?" Sie spricht: "Ein Jeder rühmte deinen Reiz, Und goss der Schild'rung Gemmen mir auf's Haupt: Da warf ich Haupt und Gold ihm vor den Fuß, Und lohnte ihn durch stetes Gemmenstreu'n, Und krönte ihn mit Ansehn und mit Ruhm, Und krönte mich mit seiner Schwelle Staub. Für Gold und Silber blieb mir kein Ersatz: Doch nun - nun ist mein Herz der Liebe Schatz." Er spricht: "Was ist wohl heute dein Bedarf, Und wer ist heute dessen Bürge wohl?" Sie spricht: "Ach, mein Bedarf, er kränkt dich nur, Und du allein sollst ihm als Bürge steh'n. Wenn du mit einem Eide dich verbürgst, So löst erklärend sich mein Zungenband; Wo nicht, so schliesst sich meine Lippe zu, Und neuerdings fasst mich des Grames Hand." Er schwört: "Bey jenem Patriarchenschacht, Bey jenem Bauherrn des Prophetenthurm's, Dem eine Tulpe einst im Feuer spross, Weil Gott das Kleid der Freundschaft ihm gesandt! Was du bedarfst will ich am heut'gen Tag Im Nu erfüllen, falls ich's nur vermag." Sie spricht: "Zuerst die Jugend und den Reiz, Wie du sie vormals selber hast geschaut; Das Auge dann, um dich zu sehen nur, Ein Röschen pflückend deiner Wangenflur." Und Joseph regt die Lippe zum Gebeth, Die nun von Heilungswasser überströmt, Und ihrer todten Schönheit Leben schenkt, Und ihrer Wange sel'gen Glanz verleiht; Dann holt er Wasser aus dem nahen Fluss, Das ihrer Jugend Rosenau erfrischt. Da wird ihr Kampher schnell zu Moschusschmelz, Und ihrem Morgen folgt die schwärz'ste Nacht; Das Weiss entflieht aus ihrem Moschushaar, Und Licht erglänzt in ihres Auges Schwarz; Es weicht die Krümme ihres Rosenbaum's, Es weicht die Falte ihres Silberblatt's; Ihr Alter wird von Jugend hold umringt: Nach vierzig Jahren wird sie achtzehn alt: Ihr Reiz erhält noch neue Lieblichkeit, Und steigt selbst höher als in früh'rer Zeit. "O holde Schöne sagt ihr Joseph nun - Hegst du noch einen ander'n Wunsch, so sprich." "ich hege - spricht sie - keinen ander'n Wunsch, Als still mich deines theuren Bund's zu freu'n: Da labt' ich Tag's an deinem Anblick mich, Und läge Nachts an deiner Sohle Rand, Und ruht' im Schatten deines hohen Baum's, Und käut' am Zucker deines süssen Mund's, Und legt' ein Pflaster mir auf's wunde Herz, Und meinem Wunsch entspräch' dann all' mein Thun: Auch lieh' ich meinem dürren Saatenfeld Das Freundschaftswasser das dein Quell enthält." Als Joseph diese Bitte von ihr hört, Senkt er sein Haupt betrachtungsvoll und schweigt; Dann blickt er fragend auf zur Geisterwelt, Und spricht als Antwort weder Nein noch Ja. Er staunt in unentschlossn'ner Schwebe noch, Als itzt der Fittich Gabriel's ertönt, Der kündend spricht: O edelster Monarch! Es schickt der reine Gott dir diesen Gruss: "Als wir Suleichens Unvermögen sah'n, Die Bitte hörten die sie dir gestellt, Da fing, durch ihres Strebens Wellenschlag, Nun unser Mitleidsmeer zu wogen an, Und, unverletzt durch der Verzweiflung Schwert, Vermählten wir am Himmelsthron sie dir: Auch du vermähle ewig dich mit ihr, Den Knoten lösend der ihr Thun beschwert: So blickt das Auge laut'rer Huld dich an, Und deinem Bund entspriessen Gemmen dann." Die Vermählung Als Joseph den Befehl von Gott erhielt Ein Bündnis mit Suleichen einzugeh'n, Bereitet er ein fürstliches Gelag, Und schafft, was immer Lust gewährt, herbey. Er lädt den König und die Grossen ein, und setzt sie auf den Thron und Ehrensitz. Nach Jacob's Glauben, Abraham's Gesetz, Nach werther Sitte und nach schönem Brauch Vermählt er dann Suleichen sich, und reiht Die schönste Perl' an seine Perlenschnur. Vom Mond zum Fische sieht man Gold verstreu'n, Da Fürst und Heer sich seines Glückes freu'n. Vergebung heischend steht itzt Joseph auf, Erfleht der Gäste nachsichtsvolle Huld, Entzückt Suleichen durch ein fragend Wort, Und sendet sie nach seiner Einsamkeit. Da läuft die Schaar der Zofen auf sie zu, Bringt ihr als Mahlschatz Haupt und Krone dar, Jauchzt ob der Herrinn hohen Lieblichkeit, Und hüllt sie in ein prächt'ges Goldstoffkleid. Doch als nunmehr der Lärm der Menge schweigt, Und Jeder in die eig'ne Wohnung kehrt; Als schon der Mond, im duft'gen Brautgewand, Die Erde in ein gold'nes Flortuch hüllt; Als siegesvoll auf diesem Lazurzelt Schon eine Welt von Sternen hold erglänzt; Als schon der Himmel mit der Plejas prangt, Und, dämmernd, Perlen mit Rubinen mengt; Als schon das Haar der Nacht die Welt verdeckt, Und eine Welt froh unter Decken spielt; Als einsam weilend die Vertrauten schon Den Moschusflor vor fremde Wangen zieh'n, Weilt auch Suleicha einsam hinterm Flor, Indess ihr Herz gleich Sonnenstäubchen tanzt. Als Wasser ihr den durst'gen Mund genetzt, O Gott! war's wachend oder träumend nur? Stillt je ein Wasser ihren heissen Durst, Und dämpft sich je wohl ihres Herzens Brand? Bald strahlt ihr Aug vom hellsten Freudenthau, Bald schwimmt's im Blut das ihr die Angst erpresst, Bald spricht sie: "Nein, ich glaub' es nimmer wohl, Dass mein Geschick so selig werden soll!" Bald: "Ein Gemeingut ist des Freundes Huld, Und zweifelt' ich, büsst' ich mit Recht die Schuld." Dies überdenkend, schwanket ihr Gemüth, Und, bald erfreut, bald traurend, weilt sie dort. Da sieht sie wie der Vorhang sich verrückt, Und ein enthüllter Mond das Haus nun schmückt. Suleichens Aug das itzt den Liebling trifft, Fällt stets mit neuer Lust auf ihn zurück; Sein Lichtstrahl raubt ihr die Besinnung ganz, Des Schattens Dunkel weicht der Sonne Glanz. Als Joseph jene rege Liebe schaut, Den Wahnsinn schaut den er hier selbst erregt, Hebt er erbarmend auf den Goldthron sie, Und leiht die eig'nen Arme ihr zum Pfühl. Durch seinen süssen Wohlgeruch gestärkt, Erwacht sie bald aus ihrem holden Traum. Und auf die Wange der sein Auge sonst Sich stets verschloß, und die nur Qual ihm schuf, Fällt itzt sein Blick, und schaut ein Wangenpaar, Hold wie auf Goldstoff ein chinesisch Bild; Wie Wangen einer Huri frisch und glatt, Die keiner Kräuslerinn vonnöthen hat. Nachdem sein Auge lang auf ihr geruht, Zieht's ihn zum Kuss und zur Umarmung hin: Sein holder Mund küsst süssen Zucker auf, Und an dem Unnab nagt sein reiner Zahn; Ihr Lippenpaar scheint jenem sel'gen Gast Ein Salzfass auf der Tafel des Vereins: D'rum labt er erst an einem sich, Wie man die Mahlzeit mit dem Salz beginnt; Doch als das Salz nun seine Lust gemehrt, Umgürtet er mit beyden Armen sie, Beglückt, als unerwartet seine Hand Die Spur des nie berührten Schatzes fand. Als er die unversehrte Perle schaut, Und ihrer Flur verschloss'ne Knospe pflückt, Spricht er: "Wie blieb die Perle unversehrt, Und wie erschloss der Wind die Knospe nicht?" Sie sprach: "Mich hat nur der Vesir geschaut, Doch pflückt' er die bewahrte Knospe nie: Zwar trat er rasch oft auf verbothne Bahn, Doch nah' am Ziel sank er ermattet hin. Als ich - ein Kind - dein holdes Traumbild sah, Und dich um Nahmen und um Zeichen frug, Da spreitet' er des Mitleid's Teppich aus, Und überliess mir selbst dies theure Gut. Dies theure Gut, ich wahrt's vor Jedermann, Und meine Perle bleib stets unberührt: Gelobt sey Gott dass dieses theure Pfand Stets unerreicht blieb von der Frechheit Hand: Zweyhundertmal traf mich der Sorge Schwert, Allein das Pfandgut blieb dir unversehrt; Zweyhundertmal sah ich das Leid mir droh'n, Doch trug ich endlich meinen Wunsch davon." Als Joseph jener Peri Wort vernimmt, Mehrt sich allmählig seiner Liebe Gluth, Und zu ihr spricht er: "Schönste Huri du! Frommt dies nicht mehr als was du einst begehrt?" Sie spricht: "Fürwahr; allein entschuld'ge mich, Denn Liebe war's der meine Thräne floss: Ich fühlte grenzenlose Herzenspein, Ich fühlte lindrungslosen Seelenschmerz, Und ach, du warst so hold, so schön wie itzt, Und mehrtest stets der trunk'nen Sinne Trieb: Da blieb mir für Geduld kein weit'rer Raum: D'rum hülle nun mich in der Nachsicht Saum!" Wenn er aus allzugrosser Liebe fehlt, Ob auf den Freund dann die Geliebte schmählt? Sieg der Liebe Der Liebende der sich stets treu bewahrt, Der heisst zuletzt wohl der Geliebte noch; Wer mass der Treue Pfad, und trug als Lohn Die Liebe der Geliebten nicht davon? Treu war Suleicha auf der Liebe Bahn, Weil sie ein Leben liebend hingebracht, Weil in der Kindheit, wenn sie tändelte, Und sich mit zarten Puppen unterhielt, Das Spiel zu dem sie ihre Zuflucht nahm, Ihr immerdar das Spiel der Liebe hiess: Das Puppenpaar das sie dann vor sich hielt, Sie nannt' es stets die Freundinn und den Freund. Kaum weiss sie noch was rechts heisst und was links, Und wie man artig sitzt und zierlich steht, So zeigt ein waches Glück ihr schon den Traum Der sie in Joseph's Liebesnetz verstrickt; Da bannt sie schnell das Heimweh aus der Brust, Beschliesst die Reise nach Egyptens Reich, Und eilt aus ihrer Stadt in Joseph's Stadt, Wo Joseph sie, nicht Selbstsucht hingeführt; In seinem Wahnbild flieht ihr Jugendlenz, Er flieht in steter Hoffnung seines Bund's; Im Alter selbst sehnt sie sich noch nach ihm, Und selbst erblindet will sie ihn noch schau'n; Und als sie wieder jung und sehend wird, Liebt sie gleich stark noch jenen Weltengeist, Und lebt fortan treu ihrer Liebe Schwur, Und lebt fortan in seinen Banden nur. Weil ihre Treue keine Grenzen kennt, So fühlt zuletzt auch Joseph sich bewegt; Ja, Joseph's Herz wird so von Liebe warm, Dass er sich dieser Herzenswärme schämt; Er wallt so treu auf ihres Herzens Bahn Dass er kein Stündchen ohne sie mehr ruht; Stets späht er sorgsam ihren Wünschen nach, Presst seine Lippe stets an ihren Mund, Und tränkt so oft der Wollust durst'ge Saat, Dass ihm's zuletzt an Wasser schon gebricht; Doch riss hiedurch Suleichen's Flor entzwey, Und ihr erschien der Wahrheit Sonnenlicht: Es brach der Sonne hehrer Glanz hervor, Worin, als Stäubchen, Joseph sich verlor. Ja, auf der ungeweihten Liebe Test Schmolz ihr schon manches Hindernis dahin; Itzt da der Wahrheit Sonne ihr erschien, Schwand auch der Hindernisse letzter Rest; Es zog der Wahrheit rege Kraft sie an, Und sie vermied was Niemand meiden kann. Als sie einst Nachts aus Joseph's Armen flieht, Und mühevoll ihm zu entrinnen strebt, Da fasst er schnell von rückwärts ihren Saum, Und seine Hand reisst ihr das Hemd entzwey. Da sprach Suleicha: "Wenn ich dir am Leib, In früh'rer Zeit, das Hemde einst zerriss, Riss'st nun auch du das Hemde mir entzwey, Und gabst den Lohn der Sünde mir zurück. Kein Vorrang gilt in uns'rer Liebe Reich: Der Hemde Riss macht uns einander gleich." Da Joseph sah wie sie dem Dienst oblag, Und wie ihr Herz für diesen Zweck nur schlug, So baut' er nun ein Lustgebäu von Gold, Kein Lustgebäu, ein Haus der Andacht ihr, Voll Lazurziegeln wie des Himmels Köschk, Und hold getäfelt wie das Paradies. Mit Bildern war's vom Dach zum Aestrich voll, Und ehrfurchtsvoll staunt's selbst der Künstler an: Durch jedes Fenster schien der Wonne Licht, Des Glückes Bothe lief durch jedes Thor; Den hohen Altan traf kein böses Aug, Und das Gewölb war Hurisbrauen gleich; Die Kuppel lieh der Sonne Licht und Glanz, D'rum war kein Schatten in dem Haus zu schau'n. Aus der Beglückten Dinte flossen hier Die Bäume auf der Wände Palmenwald; Ein Vogel sass auf jeder Palme Ast, Doch sang sein Schnabel nie ein süsses Lied. Und in die Mitte setzt er einen Thron, Von Gold- und Silberziegeln aufgeführt, Wohl mit zweyhundert Bildern hold bemalt, Und wohl von tausend Lustern rings umstrahlt. Und Joseph nimmt Suleichen bey der Hand, Setzt sie zu sich auf den erhab'nen Thron, Und spricht zu ihr: "Die du durch häuf'ge Huld Mich bis zum jüngsten Tage hast beschämt! Als ich dir noch ein nied'rer Sclave hiess, Erbautest du ein Haus der Wunder mir: Mit rothem Onix und mit gelbem Gold Ward es von dir nach Möglichkeit verziert; - Nun hab' auch ich, zu deiner Gnaden Preis, Ein hohes Haus der Andacht dir erbaut: Verweile stets zum Preise Gottes d'rin, Denn jedes Haar bezeugt dir seine Huld: Er machte dich nach schnöder Armuth reich, Er gab dir Jugend nach des Alters Schmach; Er schenkte deinem blinden Auge Licht, Er schloss sein weites Mitleidsthor dir auf; Nach einem Leben, voll von Schmerz und Pein, Gab er den Teriak meines Bund's dir ein." Durch Gottes Gnade sass Suleicha nun Auf einem hohen kaiserlichen Thron, Und war vergnügt in jener Einsamkeit, Durch Gottes Huld und Joseph's Zärtlichkeit. Übersetzt von Vincenz von Rosenzweig-Schwannau (1791-1865) Aus: Dschami Joseph und Suleicha Historisch-romantisches Gedicht Aus dem Persischen des Mewlana Abdurrachman Dschami übersetzt und durch Anmerkungen erläutert von Vincenz Edlem von Rosenzweig 1824 |
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