Das
Liebes-Poetische Manuskript N° 47
Vom Freund und dem Geliebten
von Ramon Llull (1232-1316)
(Teil 1)
(c) Psychodoc Pixelio.de |
Die Leute fragten den
Freund: Wo kommst du her? |
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(c) Dieter Wendelken Pixelio.de |
Der Freund litt in Geduld. |
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(c) Jaden Watt Pixelio.de |
Der Freund erkrankte in Tod. |
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(c) Frank Schulte Pixelio.de |
Es sang einmal ein Vöglein |
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(c) Schubalu Pixelio.de |
Der Freund und der Geliebte
begegneten einander. |
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(c) Verena N. Pixelio.de |
Sag an, o Vöglein, das nicht
satt wird Liebe |
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(c) Zahner Pixelio.de |
Der Freund ward gefragt, |
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(c) Verena N. Pixelio.de |
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(c) Verena N. Pixelio.de |
Der Freund schaute den
Geliebten an |
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(c) Momosu Pixelio.de |
Es ward dem Freund so einsam
zu Muthe |
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(c) Hans Fröhler Pixelio.de |
Der Freund saß ganz allein
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(c) Huber Pixelio.de |
Es seufzete der Freund und
sprach: |
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(c) Alisha Pixelio.de |
Es begegnete dem Freund, daß
er |
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(c) Verena N. Pixelio.de |
Der Freund ging in der Stadt
umher |
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(c) Jaden Watt Pixelio.de |
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(c) A. Dreher Pixelio.de |
Sag an, du Lieberasender, |
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(c) Klaus-Peter König Pixelio.de |
Sie fragten den Freund, was
die Seligkeit wäre? |
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(c) Christine Braune Pixelio.de |
Der Freund sprach zu dem
Geliebten: Du bist es ganz, und durch das Ganze, und in dem Ganzen, und mit dem Ganzen; darum will ich ganz dich haben, auf daß auch ich es ganz seyn möge. Der Geliebte antwortete: Du kannst mich nicht ganz haben, oder du mußt ganz mein seyn. Der Freund sagte: Du hast mich ganz, laß nun auch mich dich ganz haben. Der Geliebte antwortete: Was soll denn dein Sohn haben, und was dein Bruder, und was dein Vater? Der Freund sprach: Du bist es dermaßen ganz, daß du einem jeden sattsam und überschwenglich ganz seyn kannst, der sich nur ganz dir schenken will. |
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(c) Hanspeter Graf Pixelio.de |
Der Freund lustwandelte einstens auf einer anmuthigen Wiese, und sahe den Knaben zu, welche auf die Schmetterlinge Jagd machten, die über den Blumen webeten. Die Knaben rannten hin und her; die Blumen wurden sehr zertreten. Je mehr Mühe sie aber anwandten, die Schmetterlinge zu haschen, je höher schwangen diese sich empor und entzogen sich endlich ganz dem Gesichte. Da gedachte der Freund, daß diesen Knaben ähnlich wären solche Leute, die durch spitzsündiges Grübeln seinen Vielgeliebten zu erfassen und zu ergreifen wähnten. Allein den Einfältigen nur wird die Thür aufgethan, während sie dem Spitzsündigen immerdar verschlossen bleibt. Noch ist ein Fensterchen in der Thüre, wodurch der Glaube schauen läßt in die Heimlichkeiten des Geliebten. |
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(c) Joshiman Pixelio.de |
Der Freund beklagte sich
bitterlich, |
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(c) Dirko Pixelio.de |
Sag' an, du Liebeverrückter, |
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(c) Michael A. May Pixelio.de |
Der Freund bestieg eine
Bühne |
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(c) Herr Zichert Pixelio.de |
Eines Tages, als der Freund
seinen Geliebten |
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(c) Bluestblue Pixelio.de |
Der Freund ward eines Tages
krank von Liebe. |
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(c) Thomas Stallkamp Pixelio.de |
Der Freund und die Liebe
gingen einmal |
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(c) Freni Pixelio.de |
Bey Gelegenheit eines sehr großen Festes richtete der Geliebte ein überaus herrliches Gastmahl zu, lud viele vornehme und geehrte Leute ein, bewirthete sie aufs köstlichste und vertheilte unter ihnen die kostbarsten Geschenke. Ganz unversehens fand sich auch der Freund ein in solcher Versammlung. Wer hat dich gerufen, sprach der Freund, und wie magst du doch ungeladen zum meinem Feste kommen? Der Freund sprach: Mein Bedürfniß hat mich hergetrieben; auch hat die Liebe mich heißen kommen, und deiner Herrlichkeit und Freude mich erfreuen. |
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(c) Marco Barnebeck Pixelio.de |
Man fragte den Freund: Von
wannen bist du? |
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(c) Dorothea Knor Pixelio.de |
Es verdroß den Freund, daß
sein Vielgeliebter |
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(c) J. Brederhorn Pixelio.de |
Der Glanz von der
Brautkammer der Liebe |
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(c) Verena N. Pixelio.de |
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(c) Oliver Thaler Pixelio.de |
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(c) Bernd Boscolo Pixelio.de |
Der Freund wanderte durch Berg und Thal. Er hoffte irgend eine Öffnung zu finden, mittelst deren er dem Gefängniß entkommen könne, worin die Liebe ihn seit so vielen Jahren gefangen gehalten mit Leib und Seele, Sinnen, Gedanken, Neigungen und Begierden. Nachdem er lange herumgewandelt war und ganz müde geworden, traf er auf einen Einsiedler, der am Rande eines gar kühlen und klaren Brunnens lag und schlief. Solchen weckte er auf und fragte ihn, ob es nicht etwa seinen Geliebten gesehn, oder wenigstens von ihm geträumt hätte? Der Einsiedler, nachdem er sich ermuntert, erwiederte: er könne auf seine Fragen ihm keinen Bescheid ertheilen, denn er sey ein Gefangener der Liebe, dessen Gedanken Tag und Nacht, wachend und schlafend, eingeschlossen wären in dem Gefängniß der Liebe. Durch solche Rede fühlte der Freund sich über alle Maßen getröstet. Er freute sich einen Mitgefangenen gefunden zu haben in der weiten Wüste. Beyde aber fingen an, gar mildiglich zu weinen, daß der Liebhaber nicht noch mehrere wären, die den Geliebten mit ihrer Liebe liebten. |
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(c) Karl Strebl Pixelio.de |
Der Freund und der Geliebte
begegneten einander. |
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(c) Günter Havlena Pixelio.de |
Der Freund schrieb dem
Geliebten diesen Brief: |
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(c) Thomas-Max Müller Pixelio.de |
Der Freund dachte an die
Herrlichkeit |
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(c) Rainer Rosenau Pixelio.de |
Gott hat die Nacht
geschaffen, |
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(c) Psychodoc Pixelio.de |
Der Freund schwur dem Geliebten zu, daß er ihn einzig liebe und um ihn täglich und stündlich leide und traure, weshalb er denn verhoffe und gar sehr bitte, daß der Vielgeliebte auch ihn lieben und seines großen Jammers sich erbarmen möge. Der Geliebte dagegen schwur dem Freunde zu, daß ihm nicht möglich sey, anders zu gesinnen, als es der Freund begehre, daß vielmehr seiner Liebe Art und Eigenschaft sey, zu lieben alle, welche ihn liebten, und Mitleid zu haben mit denen, die um seinetwillen Trübsal litten. da freute sich der Freund und fühlte durch des Geliebten Art und Eigenschaft sich gar sehr getröstet. |
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(c) Verena N. Pixelio.de |
Der Freund rief mit lauter
Stimme und sprach: |
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(c) Verena N. Pixelio.de |
Du Liebegefangner, du
Liebeverblendeter, |
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(c) DPF Pixelio.de |
Sag' an, du Lieberasender,
hast du auch Geld? |
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(c) Daisyse Pixelio.de |
Der Freund beklagte sich bey
dem Geliebten |
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(c) Jürgen Pixelio.de |
Der Freund hatte sich ein
feines Lied erdacht |
(Teil 2)
Alle Texte aus: Die Ströme [Jeanne Marie Bouvieres de La Motte Guyon]
Gotthard Ludwig Theobul Kosegarten [1758-1818] (Übersetzer)
Stralsund Königl. Regierungs-Buchhandlung 1817
(Im Anhang: Des Eremiten Blacherna Büchlein vom Freund und dem Geliebten S. 163-174)
siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Ramon_Llull
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