Ernst Ludwig Kirchner
(1880-1938)
Liebespaar
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Das Wörtchen
Ach
in der deutschen Liebeslyrik 19. Jahrhundert
(Dichter alphabetisch geordnet)
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Otto Julius Bierbaum
(1865-1910)
Ach, wie wird mir wohl und weh,
Süße Dame, süße Dame,
Wenn ich Ihre Augen seh,
Die der reine Zunder sind,
Und den Busen, weiß wie Schnee.
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Ach, und welch Entzücken darf ich fühlen,
Sieht mein Aug den Glanz der blonden Haare.
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Ach,
schweifende Sehnsucht ohne Ziel!
Irrflug der Seele!
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Ach, daß du mir ferne bist.
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Adolf Böttger (1815-1870)
Ach! nur ein Wort aus Deinem lieben Munde.
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Udo Brachvogel
(1835-1913)
Ach, nun scheint die ganze Welt mir,
Dem Verliebten Eine Liebe.
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Deine Kälte schmolz in Lächeln,
das den Frühling rings beschämet,
Und ich schlinge sel'ge Arme
ach,
um Deine Hüften endlich!
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Wehre nicht! Sei ganz,
ach ganz die Meine.
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Kein Vogel singt
Ein Trostlied mir,
Ach, keiner bringt
Ein Wort von Ihr.
_____
Wolle darum nicht ermuthen
Meiner Sehnsucht sterbend
Ach;
Lass' in Zweifeln mich verbluten,
Rufe nicht die Hoffnung wach.
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Sieh, o sieh in meine bleichen
Mienen, d'raus das Elend spricht,
Ach und lasse Dich erweichen,
Und nur jetzt noch gehe nicht.
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Ferdinande von Brackel
(1835-1905)
Es war ein Traum -
Und
ach, wie war er sonnig,
Wie freudenvoll und wie bezaubernd schön,
Wie eines Frühlings erster Morgen:
Doch
ach, zu reizend auch, um zu besteh'n.
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Helene Branco (Ps. Dilia
Helena) (1816-1894)
Ach, Ruhe kann ich nimmer finden,
Denn ewig lockt es mich hinaus,
Ob Monde kommen, Monde schwinden,
Zu schauen jenes stille Haus.
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Möcht' die Seufzer fragen:
Ach, wohin, woher?
Ihr verschwiegnen Klagen
Zieht so wehmuthschwer! -
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Wilhelm Busch (1832-1908)
Ach Gott! Nicht lang' ertrag' ich's mehr! -
Reicht mir doch Feuerkübel her!
Die füll' ich bald mit Tränen an,
Daß ich das Feuer löschen kann.
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Würde deiner Augen Sonne
Einmal nur mich freundlich grüßen,
Ach! vor lauter Lust und Wonne
Schmölz ich hin zu deinen Füßen.
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Aber
ach! Aus deinen Blicken
Wird ein Strahl herniederwettern,
Mich zerdrücken und zerknicken
Und zu Knochenmehl zerschmettern.
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Carmen Sylva (1843-1916)
Wenn ein Herz bricht, tönt ein:
Ach!
Sturmtosend von bleichen Lippen,
Wie eines Baumes Todeskrach,
An losen, stürzenden Klippen.
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Ada Christen (1839-1901)
Küsse mich, denn,
ach! sie bluten
Alle noch die alten Wunden,
Küsse mich, daß ich vergesse
Alle die verfluchten Stunden!
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Es dränget heiß zur Lippe,
Was mir das Herz zerbricht;
Ich kenn' es,
ach, ich fühl es -
Doch sagen kann ich's nicht!
_____
Ach nur einmal möcht ich sinken
Noch in deine Arme hin,
Und nur einmal noch vergessen
Was ich war und was ich bin!
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Ach, ihr wißt nicht, wie sich's lebt,
Athmet in der Trunkenheit
Einer Liebe, die befreit,
Die begeistert, die erhebt!
Ach, ihr wißt nicht, wie sich's lebt,
Athmet in Versunkenheit
Einer Liebe, die entweiht,
An der Schmach und Elend klebt!
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Peter Cornelius
(1824-1874)
O, spinn den Faden nur recht lang,
Du Glücksspinn' um die Schläfe,
Ach wenn doch stets so süßer Klang
Ins bange Herz mir träfe:
O, denk' an mich!
O, denk' an mich!
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Nun laß mich träumen, laß mich schwärmen,
Mich ruhen still an deiner Brust,
Voll süßem Bangen, bittrem Härmen,
Ach und unendlich hoher Lust.
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Ach, ein Wort schafft hohe Wonne
Und ein Wort kann Wunden schlagen;
Laß aus deiner Augen Sonne
Nicht die Lippe mich verjagen.
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Max Dauthendey
(1867-1918)
Ach, gibt es ein göttlicher Weh als die Liebe,
Gibt es ein köstlicher Glück als ihr Leid,
Streift sie auch nur mit dem Finger dein Kleid
Mitten im sinnlosen Straßengetriebe!
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Ach, wie fröhlich und gesund
Mich die Liebe macht!
Bin der beste Mensch am Tag,
Küßte ich zur Nacht.
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Ach, Lippen, haltet kaum Rast,
Und küßt auch noch im Traum.
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Ach, das Leben ist versüßt
Dem, der sich durchs Leben küßt.
Wer verkennt des Jahres Zweck,
Dem nur schenkt der Herbst den Dreck.
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Ach, mein Herz wie's liebt und leidet!
Spür es leis als Mond verkleidet
Weiß an deiner Tür.
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Carl Ferdinand
Dräxler-Manfred (1806-1879)
Ach, erscheine Stunde,
Heile meine Wunde,
Gib zum ew'gen Bunde
Sie, die mich beseelt.
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O zauberhaftes Leben
Der Mondnacht auf dem See,
Und
ach, zwei Herzen beben
In süßem Liebesweh.
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Ob deiner ich gedacht?
Ach und mit welcher Seelenwonne,
Du Stern in meiner Nacht,
Du meiner Tage Licht und Sonne.
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Ach, nur ein wenig zaubern können!
- Du kannst es liebes, süßes Weib -
Es gäbe dann für uns kein Trennen,
Wir wüchsen fest wie Seel' und Leib.
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Ludwig Eichrodt
(1827-1892)
Ach! Wenn ich jener Zeit gedenke,
Die wie ein goldner Traum verblich,
Und in den alten Traum mich senke,
So weiß ich nur: ich liebte dich!
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Ach! Erinnerung und reiches Angedenken
Ist allein, du weißt es, aller Liebe Lohn.
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Dann Wonne! liebend hangen dürfen
An deinem Mund und hehrer Lust
Geheimnißvollen Nektar schlürfen,
Ach, aus dem Athem deiner Brust!
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Helene von Engelhardt
(1850-1910)
Er liebt mich! -
Ach, und wie so lange,
Lang' eh' ein Wort der Lipp' entfloh'n,
Ich hört' es an der Stimme Klange,
An seiner Worte weichem Ton.
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August Heinrich Hoffmann
von Fallersleben (1798-1874)
Ach Gott, wie weh tut Scheiden
Von ihr, der Liebsten mein!
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Ach! meiner Liebe langes Träumen,
Bleibt's nur in Winternacht gehüllt?
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Johann Georg Fischer
(1816-1897)
Weil du so rührend standst vor mir,
Vergaß ich das Gebet ob dir;
Ach daß das Weib so wohl gefällt!
So kam die Sünde in die Welt.
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Maria Clementine François
(1823-1844)
Du sprachst: ich will dich lieben!
Ich hörte still dir zu.
Ach solche Worte sprechen
Ein wildes Herz zur Ruh.
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Hör' ich nicht die Klingel ziehen?
Ach, gewiß kommt er zu mir!
- Aber nein! welch thöricht Hoffen! -
Weit,
ach weit ist er von hier. -
Draußen hör' ich Rosse stampfen;
Ach, wie werde ich mich freu'n,
Kommt er, mir den Gruß zu senden!
- Aber
ach – es kann nicht sein.
_____
Meine Liebe –
ach, was war sie?
- Hingegangen ohne Spur.
Meine Jugend –
ach, was gab sie?
- Unerfüllte Wünsche nur.
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Ludwig August Frankl
(1810-1894)
Und angelehnt
An deinen Busen, deine Lippen,
Ach, wie mein Herz sich sehnt, sich sehnt,
Den Trunk der Seligkeit zu nippen.
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Agnes Franz (1794-1843)
Ach, wie sehn' ich mich nach Dir, o Liebe!
Reiche mir den Trank des ew'gen Lebens!
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Da steh' ich nun auf fremder Flur,
So weit von Dir geschieden!
Ach nirgends Deines Wandels Spur!
Ach nirgends Trost und Frieden!
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Könnt' ich Dein vergessen,
Meines Lebens Licht?
Müßt' von Lied und Tönen,
Ach, von allem Schönen
Aug' und Ohr entwöhnen,
Flieh'n der Schöpfung Licht.
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Könnt' ich Dir zu Liebe sterben,
Ach das wär' ein schönes Glück!
Mögen And're Lieb' erwerben!
Könnt' ich Dir zu Liebe sterben,
Selig pries ich mein Geschick!
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Emanuel Geibel
(1815-1884)
Ach, wer hat es nicht erfahren,
Daß ein Blick, ein Ton, ein Duft
Was vergessen war seit Jahren
Plötzlich vor die Seele ruft!
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Ach, nimmer den Verlust
Meint' ich zu überstehen;
Die Wund' in meiner Brust
Hast du allein gesehen.
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Wir all sind Hälften,
ach, die fort und fort
Nach den verlornen Zwillingshälften streben,
Und dieses Suchens Leid im Weltgetriebe
Wir heißen's Sehnsucht, und das Finden Liebe.
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Die Jugend ist dahin, der Duft zerstob,
Die Rosenblüte fiel vom Lebensbaum;
Ach, was dich einst zu allen Himmeln hob,
Es war ein Traum.
_____
Da ich alle Lust besessen,
Unter Liebesblick und Kuß
Hatt' ich Sel'ger,
ach, vergessen,
Daß ich wieder scheiden muß.
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Julius Grosse (1828-1902)
Ach, was mach' ich diesen lieben langen
Sonntag ohne dich, mein Kind?
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Ach, alle Tage will ich nun voll Demuth gehn,
Daß mir so Liebes ist auf Erden noch geschehn.
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Wer mag der Liebe Dauer wohl ermessen,
Die einmal in der Brust gepocht?
Ach, Alles that ich nun, dich zu vergessen,
Und hab' es dennoch nicht vermocht!
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Ach, diese Welt begreift allein der Glückliche!
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Elisabeth Grube geb. Diez
(1803-1871)
O, laß mich weinen! -
ach es war so schön -
Was ich so warm in Lust und Leid geliebt!
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Ach, nein,
ach nein! die Lieb' ist ohne Ende
Und frei wär' sie, in Ketten Fuß und Hände!
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Anastasius Grün
(1806-1876)
Dies alles hab' ich erfahren
In meiner seligsten Stund',
Als sich zwei rote Lippen,
Ach, nur zu flüchtigem Nippen,
Gelegt an meinen Mund.
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Warum, o Mutter, o Natur,
Gabst deinem Sohn, dem Menschen nur
Ein Herz du, um in süßen Trieben
Geliebt zu werden und zu lieben,
Und einen Mund nur, um zu küssen,
Und Wonn' und Seligkeit zu saugen;
Jedoch zum Weinen,
ach! - zwei Augen? -
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Also, bin ich dir auch ferne,
Bleibst du doch mir ewig nah; -
Doch warum, wenn ich dir nah,
Bleibst du mir,
ach!
ewig ferne?
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Sidonie
Grünwald-Zerkowitz (1852-1907)
Guten Morgen! Dein war, Lieb, die Nacht!
Ich hab' im Traum mit Dir sie verbracht.
Noch hab' ich keinen Tag gesehn
Wie diesen Traum, so himmlisch, so schön!
Ach, daß eine Stunde schlagen mir möchte,
Die solche Wonne wirklich mir brächte!
_____
Ich küsse Deiner Hülle Saum,
O Nacht, die vor die Seele mild
Mir zaubert im barmherz'gen Traum
Des fernen Liebchens lichtes Bild!
Wie süß wär'
ach das Sterben mir,
Könnt' in die Ewigkeit ich gehn
Im Hoffen: wie im Traume hier
Mein Lieb im Jenseit auch zu sehn!
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Ida von Hahn-Hahn
(1805-1880)
Ach, wenn du wärst mein eigen,
Wie lieb sollt'st du mir sein,
Wie wollt' ich tief im Herzen
Nur hegen dich allein,
Und alle Wonn' und alles Glück
Mir schöpfen nur aus deinem Blick.
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Aus deinem Auge sprühet
Ein Dasein, das nie bricht,
Und
ach, dein Kuß erglühet
Wie Leben und wie Licht.
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Mir ist, als wär' ich ganz dein eigen,
Ein Theil von dir, vielleicht dein Traum,
Vielleicht dein Glück – die Worte schweigen! -
Ach, wohnt es auf der Erde Raum?
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Robert Hamerling
(1830-1889)
Ach, meine Blicke, trunk'ne Vögel, spreiten
Die Schwing' im weiten Saal nach ihr alleine.
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Ach, Seufzer kann und Lieder
Die Liebe nur versteh'n!
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Ach, ahntest du, wie gross die Pein,
Ach wüsstest du, wie schön du bist!
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Ich bin dir
ach so ferne,
Und möchte bei dir sein,
Und sagte dir so gerne
Ein Wörtchen ganz allein.
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Ach, wann stillst du diese Sehnsucht,
Die so rein in dir entzückt ist,
Stets dich sucht und nie dich findet,
Und auch suchend schon beglückt ist.
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Dir hab' ich in Aug' und Wangen
Liebesworte blühn geseh'n;
Ach mein Sehnen und Verlangen
Magst du stumm nun auch versteh'n.
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Heinrich Heine
(1797-1856)
Ach, wenn ich nur das Kißchen wär,
Wo sie die Nadeln steckt hinein!
Und stäche sie mich noch so sehr,
Ich wollte mich der Stiche freun.
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Ach,
jenes Land der Wonne,
Das seh ich oft im Traum;
Doch kommt die Morgensonne,
Zerfließts wie eitel Schaum.
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In den Küssen welche Lüge!
Welche Wonne in dem Schein!
Ach, wie süß ist das Betrügen,
Süßer das Betrogensein!
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Ach, das Ende ist so trübe!
Nach der holden Liebesnot
Kommen Nöten ohne Liebe,
Nach dem Leben kommt der Tod.
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Ach, meine Liebe selber
Zerfloß wie eitel Hauch!
Du alte, einsame Träne,
Zerfließe jetzunder auch!
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Wir haben nicht geweinet,
Wir seufzten nicht Weh und
Ach!
Die Tränen und die Seufzer,
Die kamen hintennach.
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Wilhelm Ritter von
Hertz (1835-1902)
Und weil ich denn von dannen muß,
Und all' mein Glück vergangen,
So laß dich mit bethräntem Kuß
Ach, einmal noch umfangen!
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Ach, Glück und Ruh' und Leben,
Herzlieb, das bist ja du.
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Ach, wir hatten von der Liebe
Noch kein einz'ges Wort gesprochen,
Wußte jedes doch von selber,
Wie herzlieb es war dem andern.
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Ach, da schwanden mir die Sinne,
Nimmer weiß ich, was geschehen,
Weiß nur, daß ich heiß und bebend
Deine Lippen leis berührte.
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Ach, Leib und Seele bis an's Ende
Befehl' ich nur in deine Hände!
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Paul Heyse (1830-1914)
Eh’ ein Hauch aus ihrer Seele
Schüchtern sich zu meiner stahl,
Und ich wußte: Die erwähle!
Ach, dir bleibt ja keine Wahl.
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War ihr Blick doch unergründlich,
Unermeßlich,
ach, ihr Herz.
Da empfandst du zitternd stündlich
Deine Schranke, deinen Schmerz.
_____
Trennt euch zuweilen,
Ihr glücklich Liebenden!
Ach, nur die Ferne
Glüht Seel’ und Seele
Magisch zusammen;
Ach, nur die Sehnsucht
Vermählt euch ganz!
_____
Du mir zum Trost erkoren,
Ich leb’ in dir allein.
Für dich zur Welt geboren –
Ach, was an mir ist mein?
Für dich zur Welt geboren
Kenn’ ich kein andres Sein;
Nicht frag’ ich wie die Toren:
Ach, was an dir ist mein?
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Wera Konstantinowna
(1854-1912)
Ach, wozu, ach, wozu
Hat das Menschenherz
Niemals Ruh - niemals Ruh -
Und nur immer Schmerz?
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August Kopisch
(1799-1853)
Wehet die Luft in den Wipfel,
Träuft der beregnete Baum;
Ach, und an dich der Gedanke
Wieget in schmerzlichen Traum!
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Ach, im Kampfe der Liebe
Sinkt mein ringender Mut;
Länger nicht kann ich verbergen
Mächtig entflammte Glut.
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Wär ich
ach ein Blümchen nur
Drauf du athmend sinkest,
Oder nur ein Odemzug
Den erquickt du trinkest.
_____
Und die Kirschen sind reif und die Lippen sind roth:
Ach wären allein wir, ich herzte dich todt!
Ach wären allein wir, ich wüßt' was ich thät,
Ich machte geschwind dir von Rosen ein Bett.
-
Gustav Kühne (1806-1888)
Weckt mich nicht aus
meinen Träumen,
Ach! der Schlummer ist so süß!
Und in goldgewirkten Säumen
Wogt und webt mein Paradies.
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Ich bin nicht ich mehr, wenn ich Dich erblicke,
Du bist nicht Du mehr, schaust Du mir in's Herz,
Und
ach! in diesem süßen Wechselglücke
Zerfliegt die stille Seele himmelwärts.
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Zitternd reichtest Du die Lippen,
Erster Regung Stillgenuß -
Ach! es war nur scheues Nippen,
Reinster Liebe erster Kuß.
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Ist Liebe reicher als das Leben? -
Ach! Leben zieht sich lang und weit,
Und Alles möcht' in Einem geben
Der Liebe Lust und Herzeleid.
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Sei Du meine Erde!
Und im Frühlingswerde
Sollst Du ewig steh'n.
Ach mit Liebesbeben
Will ich Dich umschweben,
Dich als Luft umweh'n.
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Nikolaus Lenau
(1802-1850)
Ach wärst du mein, es wär' ein schönes Leben!
So aber ist's Entsagen nur und Trauern.
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Glühende Thränen stürzen mir vom Auge,
Und sie pochen an deine kalte Stirne,
Ach, von der geflohen dahin das stille
Sinnen der Liebe.
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Und mir zur Seite, engelmild,
Und,
ach, so schmerzlich traut,
Zieht mein Geleite hin, das Bild
Von meiner todten Braut.
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Doch nun sind sie dahin! die Stunden
Seliger Lust; und
ach! nun weht der
Brausende Sturm die heiße Thräne
Banger Wehmuth dahin!
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Karoline Leonhardt
(1811-1899)
Bitte, bitte, nenne mich
Mit gewohnten Liebestönen!
Ewig ruf' ich Dich, nur Dich,
Ach, mit Hoffnung und mit Sehnen!
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Ein buntes Chaos wogt in meiner Seele
Von tiefen Schmerzen,
ach, und Himmelslust;
Ich weiß nicht, ob ich recht thu' oder fehle,
Daß ich Dich liebe ist mir nur bewußt.
_____
Ach, wär' ich Deiner Liebe nur gewiß!
Du kennst mich nicht! – Vergieb mir, daß ich liebe,
Vergieb mir, daß ich Dir es blicken ließ!
_____
Ach, bei des Abends mildem Hauch
Ward süßes Weh mein Leid,
Mein Liebster sieht das Mondlicht auch,
Und wär' er noch so weit!
_____
Ach, mein durch Dich erblühtes Leben
Ist ja mein herrlichstes Gedicht!
_____
Wenn Du betrübt bist, möcht' ich klagen
Und wünschen, könnt'st Du heiter seyn, -
Ach, einen Himmel möcht' ich tragen
In Deine stille Welt hinein!
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Stephan Milow (1836-1915)
Ach, bang und ruhlos ist mein Sein!
An keiner Stätte kann ich weilen;
Das kommt von dir, von dir allein,
Du bist mein Schmerz, der nie zu heilen.
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Ach, wie lang schon breit' ich meine Arme
Sehnend nach dir aus, du Wunderholde,
Und du lockst mit Macht mich immer weiter,
Liebliche Verheißung in den Mienen;
Aber nimmer lässest du dich fassen.
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Wie abgerissen all' mein Sein,
Noch gestern welch' ein Himmel mein!
Und heut – ach, alles wie so weit,
Zerstäubt in der Vergangenheit!
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Ach, alles, was in dieser Brust mag wogen,
Es hat in dir allein nur seine Quelle,
Um sehnsuchtsheiß in dich zurück zu münden.
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Eduard Mörike (1804-1875)
Auf seidnem Rasen dort,
ach, Herz am Herzen,
Wie verschlangen, erstickten meine Küsse den scheueren Kuß!
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Ach, Peregrinen hab ich so gefunden!
Schön war ihr Wahnsinn, ihrer Wange Glut,
Noch scherzend in der Frühlingsstürme Wut,
Und wilde Kränze in das Haar gewunden.
_____
Ein Irrsal kam in die Mondscheingärten
Einer einst heiligen Liebe.
Schaudernd entdeckt ich verjährten Betrug.
Und mit weinendem Blick, doch grausam,
Hieß ich das schlanke,
Zauberhafte Mädchen
Ferne gehen von mir.
Ach, ihre hohe Stirn,
War gesenkt, denn sie liebte mich;
Aber sie zog mit Schweigen
Fort in die graue
Welt hinaus.
_____
Ach, gestern in den hellen Kindersaal,
Beim Flimmer zierlich aufgesteckter Kerzen,
Wo ich mein selbst vergaß in Lärm und Scherzen,
Tratst du, o Bildnis mitleid-schöner Qual.
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O weh, nicht weiter sag!
O still, nichts hören mag!
Flieg ab, flieg ab von meinem Baum!
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Ach, Lieb und Treu ist wie ein Traum
Ein Stündlein wohl vor Tag.
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Ach! du ruhest nun auch, mir unvergessen, im Grabe!
_____
Hier lieg ich auf dem Frühlingshügel:
Die Wolke wird mein Flügel,
Ein Vogel fliegt mir voraus.
Ach, sag mir, all-einzige Liebe,
Wo du bleibst, daß ich bei dir bliebe!
_____
In aller Früh,
ach, lang vor Tag,
Weckt mich mein Herz, an dich zu denken,
Da doch gesunde Jugend schlafen mag.
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»Lebe wohl« - Du fühlest nicht,
Was es heißt, dies Wort der Schmerzen;
Mit getrostem Angesicht
Sagtest du's und leichtem Herzen.
Lebe wohl! -
Ach tausendmal
Hab ich mir es vorgesprochen,
Und in nimmersatter Qual
Mir das Herz damit gebrochen!
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Ach, wohl! was aus mir singet,
Ist nur der Liebe Glück!
Die wirren Töne schlinget
Sie sanft in sich zurück.
Was hilft, was hilft mein Sehnen?
Geliebte, wärst du hier!
In tausend Freudetränen
Verging' die Erde mir.
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Salomon Hermann von Mosenthal (1821-1877)
Ach
wie lang, wie lang ist's her,
Daß ich Dich geseh'n nicht mehr?
So lang, daß ich tausend Mal
Dein gedacht in Lust und Qual!
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Ludwig Pfau (1821-1894)
Ach! Gold und Perlen möcht' ich gleich
Um Haupt und Hals dir, Süße, legen;
Doch Dichter, weißt du, sind nicht reich,
Das thut mir wehe deinetwegen.
_____
Wie wir geliebt einst und geglüht,
Vergessen hätt' ich's bald;
Dein schönes Antlitz ist verblüht,
Ach! und mein Herz ist kalt.
_____
Ich liebe dich mit Weh und Lust,
Du Blume meiner Schmerzen!
Die Rose trag' ich an der Brust
Und
ach! den Dorn im Herzen.
_____
Gern will ich tragen jede Pein,
Nur sei mir wieder gut und mild!
Ach! Ohne Hoffnung kann ich sein,
Nicht ohne dich, du süßes Bild!
_____
Was einst mein Leben schmückte,
Des Wissens goldner Kern,
Seit ich ans Herz dich drückte,
Wie miss' ich ihn so gern!
Nach einem Glücke streb' ich,
Nach einem Trostpanier:
Ach! alle Weisheit geb' ich
Um einen Kuß von dir.
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August Graf von Platen
(1796-1835)
Ach um Einen, Einen holden Blick
Gäb ich alles mein zu hoffend Glück!
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Ach, ich kann nicht mehr der Hehler
Meiner eignen Schmerzen sein:
Denn es drängen Berg und Täler
Zwischen dir und mir sich ein!
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Luise von Ploennies
(1803-1872)
Warum schlägt so laut mein Herz?
Ist es Wonne, ist es Schmerz?
Es ist Glück und Schmerz zugleich,
Ach, ein Glück so schmerzenreich,
Ach, ein Schmerz so reich an Glück,
Daß ich nie ihn geb' zurück.
Schlage, schlage drum, mein Herz!
Trage, trage deinen Schmerz.
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Robert Prutz (1816-1872)
Ach, meine Liebe hab' ich wohl genetzt
Mit tausend Thränen früh bis Mitternacht.
Und dennoch will mir keine Blüte sprossen.
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Allüberall ist Maienlust,
Hell klingen Thal und Hain,
Ach, und allein in meiner Brust
Wird's still und öde sein.
_____
Nun wir den letzten Kuß uns geben,
Ach, dünkt's dich nicht, du Engel mein,
Als wär's der erste Kuß im Leben?
Und dieser soll der letzte sein?!
_____
Löse deiner Locken Fluten!
Einen Schleier, laß sie sinken,
Daß der Augen nächt'ge Gluten
Heimlich nur dazwischen winken!
Mich verbrennt ihr süßes Leuchten,
Mich verzehrt ihr holder Strahl –
Augen, ach, ihr tiefen, feuchten,
Ach, was macht ihr mir für Qual!
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Ernst Rauscher
(1834-1919)
Ach! uns'rer Sehnsucht Glühen
Hält nimmer ihren Lauf,
Hält nimmer das Verblühen
Nur Einer Blume auf!
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Und weiß ich 's ohne Frage auch,
Ich frage doch, ob du mich liebst,
Ach! gar zu lieblich klingt der Hauch
Der Antwort, die du immer giebst!
_____
Bist meines Lebens Schmuck und Zier,
Mein Hoffen, Stolz und Muth,
Ach! Alles, alles bist du mir,
Was schön und hold und gut!
_____
Ach! meinem glühenden Empfinden
Hat noch kein Ausdruck sich geschmiegt:
Ein neues Wort möcht' ich erfinden,
Worin die ganze Seele liegt!
_____
Ach! wie bang' die Stunden schleichen
Ohne dich! Da dacht' ich mir:
Trauer muß dem Liede weichen,
Und ich dichtete von dir.
Doch es tönte, wenn 's gelang,
Ach! wie bang'!
_____
Ach! alles, was ich bin und habe,
Ist dein ja längst, auf ewig dein!
Die Schätze, die du mir gegeben,
O ford're nimmer sie zurück!
Und bleibe für ein langes Leben
Mein Trost, Entzücken, größtes Glück!
-
Otto Roquette (1824-1896)
Ach, kein Sehnen bringt sie wieder,
Erste Liebe, seel'ge Zeit!
-
Friedrich Rückert
(1788-1866)
Ach, wenn der Frühling bliebe,
So flöh' auch nicht die Liebe;
Und müßte Liebe nicht ziehen,
So müßte der Lenz nicht fliehen.
-
Ernst Schulze (1789-1817)
Weißt du, was die Liebe ist?
Ach,
ein Kind mit leisen Schwingen.
_____
Amor ist ein zarter Vogel,
Wiegt sich fröhlich auf den Bäumen.
Ach, wie lieblich läßt sich's träumen
In dem Schatten,
Wo der holde Vogel singt!
_____
Ach, wie wird mein Herz die Wonne tragen,
Wenn du schweigst, und nur dein Auge spricht:
Liebst du mich so eil' es mir zu sagen,
Denn den Zweifel trag' ich länger nicht!
_____
Ich liebte dich, und
ach, ich muß entsagen!
Nicht zürn' ich dir, ich zürne dem Geschick.
_____
Ach, jede Lust wird doppelt mich entzücken,
Denn deine Lust zu fühlen wähnt mein Herz.
_____
Ach, es ist schön, mit ewigem Verlangen,
Mit ew'ger Treu an einem Traum zu hangen,
Süß ist der Gram der zarte Herzen bricht.
_____
Ach, still und kindlich trug ich die sel'ge Lust
Im keuschen Herzen, betete nur zu dir,
Und dir nur dankt' ich, wenn die Schönheit,
Wenn mich ein großes Gefühl emporhob.
_____
Ach, oft verkündet Lächeln den stummen Gram,
In heitern Schein hüllt oft sich ein blutend Herz,
Und in der goldbesäumten Wolke
Lauschte verderblich ein schwarzer Sturm oft.
_____
Ach, sie hat mich geküßt! in rosenfarbenem Glanze,
Rasch von den Horen beschwingt,
schwimmet mir heute die Welt.
_____
Ach, du fesseltest mich mit ewigen Banden der Sehnsucht,
Jegliches holde Gesicht zeigt dem Getäuschten dein Bild!
_____
Ach, süß ist's an dem Busen zu ruhn der erröthenden Liebe,
Süß, wenn das sehnende Herz heiß sich an's sehnende schließt,
Wenn im erschütternden Taumel der Lust
lauttobend die Brust klopft,
Und in stillen Triumph schweigend die Seele versinkt.
_____
Ach, kein flüchtiges Wort, kein traulicher Blick der Geliebten
Ist mir um ewiges Glück feil und um ewigen Ruhm.
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Karl Siebel (1836-1868)
Die Wange läßt die Wange nicht;
Es läßt nicht Mund von Mund,
Und
ach! es läßt sich lange nicht,
Was ein's in Herzens Grund.
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Du hieltest mich so fest, so traut umschlungen;
Es ruhte,
ach, so selig Brust an Brust;
Da hab' ich dir, da hast du mir gesungen
Viel tausend Lieder voll von Liebeslust.
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Ernst von Wildenbruch
(1845-1909)
Gute, Schöne, Liebe,
Süßes Mädchen du,
Wurdest ja zum Diebe,
Ach, an meiner Ruh.
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Ach wie so dürstend wollte ich hangen
An diesen Wangen, die mein Verlangen;
Auf diesen Lippen, auf diesen süßen,
Wollt' ich zergehen, wollt' ich zerfließen!
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Wie mir das Herz im Busen brennt,
Ach so voll Lust,
ach so voll Weh,
Wenn man nur ihren Namen nennt,
Wenn ich nur ahne ihre Näh'.
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Joseph Christoph von Zedlitz (1790-1862)
Ach, wär' ich fern geblieben!
Vom Sehen kommt das Lieben,
Vom Lieben kommt der Schmerz:
Mit ihm rastloses Sehnen,
Mit ihm unzähl'ge Thränen,
In Thränen bricht das Herz!
Das Herz, gebrochen eben,
Kann fürder nicht mehr leben,
Muß sterbend bald vergehen.
Bringt Liebe solche Noth,
Und kommt die Lieb' vom Sehen,
So bringt das Sehen Tod!
Ach wär' ich fern geblieben
Vom Sehen und vom Lieben!
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Ach, dahin sind meine Wonnen,
Meine Freud' ist längst zerronnen,
Der die Liebe Farben lieh;
Freude geben kann nur Sie!
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Ohne Sie, wie so kalt,
Und die Welt, wie so alt,
Und die Erde, wie leer,
Und das Herz,
ach!
– so schwer.
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Cäcilie Zeller
(1800-1876)
Möchte ganz in dich verhüllet,
Aller Welt verborgen sein,
Weil doch nichts,
ach, nichts mich stillet,
Als nur du, nur du allein!
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Ach, auch ins Grab
Mit dir hinab
Will meine Seele gehn!
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Ach
Liebe, Lieb' und Friede
Wohnt nur in Himmelshöh';
Ich bin vor Heimweh müde
Nach Liebe ohne Weh'!
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Liebe, die aus Gott geflossen,
Ach, wie süß bist du!
Wo sich deine Quell' ergossen,
Waltet sel'ge Ruh'.
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Ach, wie lieblich ist die ew'ge Liebe,
Überschwenglich tief und still!
Wer doch immer, immer stille bliebe
In der sel'gen Liebesfüll'!
Du, mein Leben, ach, wie süß
Ist der Liebe Paradies!
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Kathinka Zitz-Halein
(1801-1877)
Ach! ein Du aus deinem Munde,
Süßern Klang hört' ich noch nie;
Du giebt Weihe unserm Bunde,
Ferne sei das kalte Sie.
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Sehnsucht, Hoffnung,
ach! warum betrogen
Eure Bilder mein verlangend Herz?
Weh! die Liebe ist ja nur ein Wogen
Zwischen Himmelslust und Höllenschmerz.
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Ach! und dennoch, Qualgesetz der Liebe!
Ewig, wie zum Pole der Magnet,
Ziehen alle meine Lebenstriebe
Mich zu Dir, ob's rauh aus Norden weht,
Ob des Westes Flügel mich umfächeln,
Ist von Dir ein warmer Druck der Hand,
Ein verstohlner Blick, ein süßes Lächeln,
Mir des stillen Glückes Unterpfand.
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Glaube, es giebt ein Moment in dem sich die Seelen erkennen
Welche ein gleiches Gefühl schon vor dem Werden verband.
Lange,
ach! suchten sie sich in nimmer erlöschender Sehnsucht,
Bis sie durch Schmerzen hindurch fanden das glückliche Ziel!
Liebe des Urquells erstrahlt im Blicke der freudig Erkannten,
Ach! und ein solcher Moment wiegt die Vergangenheit auf.
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Ach! Liebesweh ist tiefes Leiden
Woran das arme Herz oft bricht;
Das beste Kraut in Wald und Wiese,
Es heilet Liebesweh doch nicht.
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Ach! das Herz ist todteswund,
Aber dennoch kann's nicht sterben;
Nimmer wird es mehr gesund,
Muß in seinem Weh verderben.
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Du fragst, warum von mir an goldner Kette
Ein schwarzes Kreuz wird vor der Brust getragen.
Ach! weil einst hier an dieser Schauerstätte,
Das arme Herz mir meuchlings ward erschlagen.
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