(c) Helga Schmadel
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Karacaoglan
(17. Jh.)
Lied des Karajoglan
Mag die Welt sich gegen mich erheben,
Mögen Alle wild mir widerstreben:
Dennoch scheid' ich nicht von dir, Geliebte!
Mag vom jüngsten Tag die Erde beben:
Dennoch scheid' ich nicht von dir, Geliebte!
Mag wild der Prophet Befehle geben,
Argu Gamber meiden: ich nicht dich, Geliebte!
Ich, der Jüngling, komm' vom Lager eben,
Und ich scheide nicht von dir, Geliebte!
Zucker ruht auf deinem Munde, Leben!
Und ich scheide nicht von dir, Geliebte!
Bulbul mög' fort von der Rose streben,
Aber nimmer ich von dir, Geliebte!
Früh muß ich vom Bette mich erheben,
Doch ich scheide nicht von dir, Geliebte!
Zu den Heil'gen betet all' mein Streben,
Ferhad lasse Schirin, ich nicht dich, Geliebte.
Karajoglan sagt': Mög' Gott es geben!
Und ich schwör': Nie scheiden wir, Geliebte!
(übersetzt von Oskar
Ludwig Bernard Wolff 1799-1851)
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