Franz Marc (1880-1916)
Rotes und gelbes Reh |
Joachim Christian
Blum
(1739-1790)
An die Liebe
Tochter der Gottheit, meiner unsträflichen Lieder
Freundinn, eile von deinem Wohnsitz hernieder,
Dich begleite strahlend, im Liebreiz der Jugend,
Deine Gespielinn, die Tugend!
Lächelt dann beide diesem festlichen Bunde
Meines Freundes; lächelt der seligen Stunde,
Welche, vor allen, mit Himmelsanmuth geschmücket,
Heute sein Leben beglücket!
Tugend und Liebe, heilig verkettete beide!
Ihr nur gewährt den Sterblichen dauernde Freude,
Ihr erheitert, wann Wolken den Himmel schwärzen,
Auch der Bekümmerten Herzen.
Aus: Joachim
Christian Blums Neuere Gedichte
Züllichau 1785 (S. 45-46)
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