Franz Marc (1880-1916)
Rotes und gelbes Reh |
Peter von Bohlen
(1796-1840)
Liebe
Der Frühling hat sich angethan mit dem Gewand' der Liebe,
Er schaut die gold'ne Sonne an: o schenk' mir deine Liebe!
Und sie, die Himmelskönigin, entschleiert ihre Wangen:
Da taumelt alles Leben hin und findet seine Liebe.
Die Biene sinkt in süßer Lust der Blume an den Busen,
Der Käfer ruhet an der Brust des Halmes voller Liebe.
Der Zephyr tändelt minniglich mit Liebchens Ambralocken,
Das Weidenkätzchen spiegelt sich im Bache seiner Liebe.
Die Rose öffnet ihren Mund der Nachtigall entgegen,
Und Alles auf dem Erdenrund beseliget die Liebe.
Aus: Vermischte Gedichte und Übersetzungen
von P. von Bohlen
Königsberg Im Verlage der Gebrüder Bornträger 1826 (S. 47)
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