Franz Marc (1880-1916)
Rotes und gelbes Reh |
Friedrich von
Matthisson
(1761-1831)
An die Liebe
Wenn deine Göttermacht, o Liebe,
Aus der Verbannung Nebelthal
Zur Sternenwelt uns nicht erhübe,
Wer trüge dann des Lebens Qual?
Ins Reich der Unermesslichkeiten,
Bis wo die letzte Sphäre klingt,
Folgst du dem Fluge des geweihten,
Wenn er dem Staube sich entschwingt!
Und stürzt, umwogt von Feuerfluthen,
Der Erdball selbst ins Grab der Zeit,
Entschwebst, ein Phönix, du den Gluthen;
Dein Nam' ist Unvergänglichkeit!
Aus: Gedichte von
Friedrich von Matthisson
Fünfzehnte Auflage Zürich
bei Orell Füßli und Comp. 1851 (S. 53)
|