Aus: Der Buchstabe Dal
XCIII. (93)
Wenn der Wirth, was noth ist, Trunk'nen macht,
Ist's gewiß, daß Gott ihn selig macht.
Singe! Keiner starb noch ohne Loos,
Wer nicht singt, hat es nicht recht gemacht.
Gieb den Wein uns mit gerechtem Maas,
Weil der Armen Klagen Unheil macht,
Weiser, geht's dir schlecht und Andern gut,
Schmähle nicht, denn dies hat Gott gemacht.
Hier, wo Tugend und Verstand nicht gilt,
Nützt kein Großthun, das ein Schwacher macht.
Sicher werd' von Leiden ich befreyt,
Nach Versprechen, die man mir gemacht.
Ich, erkrankt aus Liebe und aus Rausch,
Werde durch Rubin gesund gemacht.
Ohne Geist verbrennet ist Hafis,
Wo ist Jesus, der lebendig macht. 1
1 Der wunderthätige Hauch des
Messias, mit dem er Todte ins Leben zurückrief.
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