Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Der Buchstabe Dal

CXXXIV. (134)

Ey Geliebter! was hast du gelächelt nun über den Zucker,
Lächle, denn es sehnt mich nach dem Zucker fürwahr,

Siehe, Tuba vermag von deinem Wuchs nicht zu sprechen. 1
Gehe darüber hinaus, lang ist die Sage davon.

Immer sey dir erlaubt, zu zürnen oder zu spotten,
Denn ich bin kein Mann nur in mich selber verliebt.

Ha! wie kann ein verirrtes Gemüthe begreifen,
Dessen Herz nicht einst ähnliche Banden ertrug.

Wenn du verlang'st, daß dem Aug' nicht blutige Thränen entströmen,
Wähle zu Liebchen nicht Schönen von hohem Geblüth;

Meine Begier entbrennt, wo ist die Kerze der Wangen,
Daß ich Seele und Herz weihe der Gluth des Gesicht's.

Weil du, Hafis, von kosenden Wangen der Türken nicht absteh'st,
Schickt Choweresen, Chodschend sich noch am besten für dich. 2

1 Tuba, der Baum des Paradieses, der Lotosbaum der Griechen.

2 Zwey Provinzen Turkistans.



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