Aus: Der Buchstabe Dal
CXXXVIII. (138)
Moschusgeruch aus Choten getragen vom Ostwind zu mir
kommt,
Welch ein Wind, daß mit ihm Duft des Geliebten mir
kommt.
Sieh, mir weht von Choten ein Hauch des Moschus
entgegen,
Möglich, daß von Chata die Karawane nun kommt.
Nimmer trenn' ich mein Herz, bis daß die Seele zertrennt
wird.
Sieh! ob von meinem Gespräch Duft der Treue wohl kommt.
Mache die Brust nicht zum Ziel für seine Pfeile des
Schmerzens,
Schließe dein Aug', weil der Pfeil einstens von oben dir
kommt.
Wer sich hält an die Brauen der Augen, wird endlich
befriedigt,
Brauen sind Fürsten, ihr Lob dennoch von Bettlern
herkommt.
Oft versank der Fürst, in den Locken von Thränen
erweichet,
Blutige Scham deßhalb mir in das Auge jetzt kommt.
Bleibe Hafis nicht enthaltsam von Wein, weil die Rose
Zu dem Feste der Flur hundertgeblättert herkommt.
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