Aus: Der Buchstabe Ta
VIII. (8)
Fordre ja nicht von mir Trunknem
Pflichterfüllung, gute Werke,
Denn am Tage der Bestimmung
Ward zum Becher ich bestimmet.
Seit ich an dem Quell der Liebe
Mich nach Brauch gewaschen habe,
Hab' ich ja mit einem Worte
Allem übrigen entsaget.
Gieb mir Wein, daß vom Geheimniß
Meines Looses ich dir sage,
Welches Angesicht ich liebe,
Welcher Duft mich trunken machte.
Berge trugen diese Lasten
Nicht so sicher wie die Ameis.
Trinker, du verzweifle niemals
An der Pforte der Erbarmung.
Ausser dem Narzißenauge
(Gott bewahr's vor bösen Augen)
Hat im blauen Himmelskreise
Alles seine Ruh verloren.
Willig werde meine Seele
Deinem Munde hingeopfert,
In der Garten schöner Ansicht
Blühet keine schönre Knospe.
Deine Liebe hat Hafisen
Salomonen gleich gemacht,
Denn es bleibt ihm vom Genuße
Nichts als Wind in leeren Händen.
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