Aus: Der Buchstabe Mim
XIII. (13)
Wenn sie mich mit dem Schwerdte mordet,
So halt' ich sie nicht zurück,
Und wenn sie Pfeile auf mich schießet,
So halt' ich es für ein Glück.
O saget unsrer Bogenschützinn,
Sie brauche mich statt des Pfeils.
Von ihrer Hand, vor ihren Füßen
Ereilet mich dann der Tod.
Wenn ob dem Gram und Schmerz des Glückes
Die Haltung verlohren geht,
Wer kann wohl anders, als der Schenke
Die Hand ergreifen alsdann.
O komm' herauf du lang ersehnter,
O Morgen der Hoffnung komm.
Denn es ist in der Nacht der Trennung,
Mir leider verstricket die Hand.
O komm' du Alter aus der Schenke,
O komm, daß du helfest mir,
Vergnüge mich mit einem Hefen,
Schon lange bin ich ein Greis,
Ich hab' bei deinen Haaren gestern,
Ich habe gethan den Schwur.
Ich zieh' den Kopf aus deinen Haaren,
In's Künftige nicht zurück.
Verbrenne du Hafis vor allen,
Verbrenne die Bescheidenheit,
Eh' eine andre böse Flamme
Dieselbe vielleicht ergreift.
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