Aus: Der Buchstabe Mim
XXI. (21)
Wenn der Staub der Sohlen der Freundinn zu mir kommt,
Will ich auf der Tafel des Aug's mit Staube
Linien zeichnen.
Fodert mir ihr Schmetterling ab die Seele,
Will ich wie die Kerze im Augenblicke
Opfern die Seele.
Wenn sie keinen Werth für das Herz bestimmet,
Will ich auf dem Weg statt der baaren Münze
Streuen die Augen.
Wisch' nicht ab den Staub von dem Saum des Kleides
Bin ich einstens Staub, so vermag von dir kein
Wind mich zu wehren.
Ich versank in deiner Umarmung Wünschen,
Doch ich hoffe an das Gestade aus der
Fluth mich zu retten.
Deine schwarzen Locken versprachen alle
Herzen zu bewahren, und meines haben
Sie mir geraubet.
Ziehe nicht zurück vom Gemüth die Treue,
Denk der Nacht, wo ich zum Gebet die Hand aus
Schmerzen erhoben.
Ostwind bring' mir einen Geruch vom Weine,
Denn mich heilen diese Gerüche von dem
Hefen des Schmerzens.
Meine Worte haben gelobt die Locken,
Deßhalb hauchen sie nun Gerüche süß wie
Düfte des Moschus.
Ihre Lippen sind dir Hafis die Seele,
Einstens kommt die Zeit, wo die Seele auf die
Lippen sich lagert. 1
1 Einst kommt die Zeit wo ihre
Lippen die meinigen berühren.
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