Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Der Buchstabe Mim

LXIX. (69)

Ha! wer bin ich, daß dieses Gemüth sich meiner erinnert,
Du bist zu gut, mich krönt dein Staub.

Sprich, o Mädchen, wer hat dich gelehret, dem Sklaven zu schmeicheln?
Den Neidern sag' ich hievon Nichts.

Vogel aus Eden! o gieb mir deinen Muth zum Geleite,
Der Weg ist lang, ich bin noch neu.

Morgenwind, o bringe doch meine Grüße zu ihr hin,
Vergiß den Morgensegen nicht.

Selig der Tag, an dem ich einstens wandre von hinnen,
Wo man um dich mich einstens fragt.

Zeige mir doch den Weg zu deinem innren Gemache,
Ich trink' und kümm're mich um Nichts.

Siehe das Wort! es erobert die Welt, o dem Schahe von Ormus
Sag': mit Perlen den Mund mir gefüllt.

Um die Perle der Wonne zu fischen, Hafis, ist's erlaubet,
Daß du das Aug' zum Meere machst.


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