Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Der Buchstabe Mim

LXXV. (75)

Ha! was für ein Unheil ists,
Das im Lauf des Monds ich sehe,
Daß ich alle Länder voll
Unheils und Empörung sehe.

Sieh, die Tochter führet Krieg,
Streitet mit der eignen Mutter,
Und nur Böses wünscht der Sohn
Seinem Vater, wie ich sehe.

Rosenwasser, Zucker ist
Immer der Sorbet der Dummen,
Und der Weisen Nahrung ist
Herzensblut, soviel ich sehe.

Sieh! den Hengst Arabiens
Drücket wund der schwere Sattel,
Aber Esel sind mit Gold
Aufgezäumet, wie ich sehe.

Suchest du Hafisens Rath,
Theurer geh', und thue Gutes,
Dieser Rath ist besser, als
Alle Schätze, wie ich sehe.


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