Aus: Der Buchstabe He
I. (1)
Du der mit dem langen Haar'
Wie mit eigenen Ketten gekommen,
Dein sey die Gelegenheit,
Weil du Narren zu schmeicheln gekommen.
Eine Stunde zeig' dich mild
Und verändre deine Gewohnheit,
Weil nur jene, welche fleh'n,
Du zu fragen und forschen gekommen.
Sey's im Frieden, sey's im Krieg,
Immer bin ich geweiht dir zum Opfer,
Denn in jedem Zustand bist
Du mit lieblichem Kosen gekommen.
Gluth und Wasser sind vermischt
In den schwellenden Lippenrubinen,
Böse Augen seyen fern!
Als ein Gaukler bist du gekommen.
Lob sey deinem weichen Herz,
Um ein löbliches Werk zu verrichten,
Betest du für alle Todten,
Welche du mit den Wimpern gemordet.
Sag', was meiner Tugend nützt,
Daß du Schätze des Herzens zu plündern,
Ganz betrunken und verwirrt
In mein stilles Gemach bist gekommen.
Sieh Hafis! sprach sie zu mir,
Deine Kutte mit Mackeln beflecket,
Bist du wohl von dieser Zunft
Endlich einmahl zurückgekommen.
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