Mohammed Schemsed-din Hafis

(Übersetzung: Joseph von Hammer-Purgstall)


Aus: Der Buchstabe Ja

XVIII. (18)

O Lieb' und trinke stets mein Herz!
Dann ist dir Seyn und Nichtseyn gleich.
Siehst du die Frommen, schau' auf dich,
Denn Selbstsucht ist das Böseste.

Die Kälte zeigt von wenig Treu,
Der Rausch ist listig und gewandt,
Du bist unwissend wenn du prahlst,
O glaube, liebe dich nicht selbst.

Ich sah das Unheil, was mich traf,
Du flohst mich in der harten Zeit.
O Herr! mich brach entzwei dein Haar,
Wie lange raubt der Schwarze noch?

Mein Götze sprach noch gestern schön
Bet Götzen mit den Heiden an.
Seit daß Hafis die Locken sah',
Trat er die Niedrigkeit zu Grunde.


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